Sticky Hickey

Witchdoctor

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.08.2021
Jahr: 2021
Stil: Alternative Rock
Spiellänge: 40:44
Produzent: Sticky Hickey

Links:

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Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

Red Hot Chili Peppers

Living Colour

Titel
01. Witchdoctor
02. Pilgrims Of Tomorrowland
03. Ocean Girl
04. Europe!
05. All Everybody
06. Livin' The Past
 
07. Breaking News
08. Miss Take
09. Marie-Jeanne
10. All In
11. Europe (Unplugged)
Musiker Instrument
Pablo Schallenberg Vocals
Sebastian Gruber Guitars
Christian Dellacher Keyboards
Ufo Walter Bass
Sina Döring Drums
Jan Niemeyer Drums, Percussion
Moritz Schuster Flute
David Brück Saxophone
Mathis Petermann Trumpet
Til Schneider, Tim Hepburn Trombone
Siina Magé, Vanessa Eigen Backing Vocals

“In Zeiten, in denen die Probleme in der Welt nur global zu lösen sind, gewinnt Musik wieder an Bedeutung, da sie universell verständlich ist und die Kraft hat, eine Botschaft ohne Umwege direkt in die Herzen der Menschen zu katapultieren. Kein anderes Medium hat diese Power!” Dieser weise Spruch aus dem Munde des STICKY HICKEY Sängers Pablo Schallenbergs ist so alt wie wahr. Galt er doch auch schon vor gut fünfzig Jahren, als etliche Rockbands sich anschickten, mehr oder weniger bedeutungsschwangere Botschaften in ihre Rocksongs zu packen, um womöglich politisches Ideengut zu verbreiten oder soziokulturelle Denkanstösse zu geben. Oder um einfach nur durch die schiere Kraft der Melodien und Rhythmen in die Herzen und Beine ihrer Hörer vorzudringen, um dieses von Pablo angesprochene bezaubernde Gemeinschafts- und Glücksgefühl zu erzeugen. Diesen einen lang anhaltenden klebrigen Knutschfleck, den die Truppe STICKY HICKEY mit ihrem ungewöhnlichen Bandnamen symbolisiert.  

Wer auf gut gemachte, handwerklich auf hohem Level stehende old school beeinflusste Rockmusik mit einem deutlichen Hang zum Rap steht, wird beim Hören dieses ziemlich gelungenen Debütalbum Momente des Glücks und der Freude empfinden. Um dem Hörer eine grobe Fahrtrichtung anzudeuten, werfe ich ganz unverfänglich solche Namen wie RED HOT CHILI PEPPERS und LIVING COLOUR auf den Asphalt.

Man stelle sich vor, dass sich die vor Ideen sprühenden Musiker in den konzertfreien und verdammt langweiligen Monaten der Pandemie zusammenrauften, um mit STICKY HICKEY ein musikalisches Kind zu taufen, dessen Vorfahren schon vor Jahrzehnten ihr Unwesen trieben, um so infektiöse Sachen wie Old School Funk, Soul, Reggae und Blues und ein bisschen Prog-Rock in die Welt zu setzen.

So gingen also die alten Weggefährten Pablo Schmallenberg, Sebastian Gruber (Guitars) und Christian Dellacher (Keyboards) hin, entwickelten die Songs und luden einen altgedienten Crack wie Ufo Walter (Bass) ins Studio, um die elf prickelnden Nummern unter Zuhilfenahme von Drum-Wondergirl Sina Döring und einigen weiteren Gästen am Gebläse in die Tat umzusetzen. Heraus kommt dabei ein scharfes Destillat aus den eben genannten Zutaten. Alles spitzbübisch gewürzt mit einer geheimnisvollen Prise Voodoo und dem manches Mal etwas komisch anmutenden jamaikanischen Ghetto-Slang des stimmgewaltigen Sängers Pablo Schallenberg, der jedoch abseits seiner Rap-Attitüde auch echte Crooner Qualitäten beweist, wenn er beispielsweise den kritischen Unterton solcher Rockballaden wie Europe! mit echter Emphase befeuert, während Gitarrist Sebastian Gruber mit seinem zischend heißen Solo die Flamme schürt.

Um die Vielfalt ihres sympathischen Debüts und die Heilkraft ihres Geheimnis umwitterten "Witchdoctor" zu unterstreichen, reduzieren die Jungs den Härtegrad und lassen am Ende noch zwei sanftere Lieder vom Stapel.  Ohne Mühe überzeugen sie mit dem schunkelnden und von Bar-Jazz geküssten All in (das dem verblichenen Freddie Mercury auch gut zu Gesichte gestanden hätte), während sie zum krönenden Ausklang eine Prog gekränzte Unplugged-Version ihres Europe Songs zum Besten geben. Wahrscheinlich werden die Probleme unserer in Schräglage hängenden Welt mit diesem gelungenen Album nicht wirklich eliminiert. Doch für eine Dreiviertelstunde sieht alles ein wenig rosiger aus. Spaß gehabt. Botschaft angekommen.    

 

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