Stier Reden!, Fastball Music, 2010 |
Hans Martin Stier | Vocals | |||
Lee C. Pinsky | Guitar & Vocals | |||
Charlie Steinberg | Synthesizer & Vocals | |||
Walter Stoever | Bass | |||
Tom Guenzel | Drums | |||
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01. Diesesmal | 08. Online macht süchtig | |||
02. Ich will Dich küssen | 09. Auf der Flucht | |||
03. Tanzen | 10. Es ist Winter | |||
04. Übers Meer | 11. Alles über Dich | |||
05. Gier | 12. Stalker | |||
06. Reden! | 13. Warum | |||
07. Du tust uns weh | 14. Video: Tanzen | |||
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Wie werden einschlägige Veröffentlichungen doch gerne genannt: "Oldies but Goldies". Wenn man die jahrzehntelange musikalische Erfahrung der fünf Musiker um Frontmann und Schauspieler H. Martin Stier berücksichtigt, kann man zu Recht von "Oldies" sprechen – das ist in diesem Fall jedoch nicht abwertend gemeint.
Schon Ende der 70er Jahre machte man als TÖRNER STIER CREW auf sich aufmerksam und erreichte durchaus überregionale Anerkennung. Zwar spielte man immer wieder mal Reunion-Gigs, doch ansonsten gingen die Wege klar auseinander. Tastenmann Charlie Steinberg entwickelte die heute weltweit bekannte Musiksoftware Cubase, H. Martin Stier widmete sich der Schauspielerei. Und jetzt, etwa 28 Jahre später wollen es die mit Lee C. Pinsky und Tom Guenzel verstärkten alten Herren es noch einmal wissen. Dabei zeigen sie manchem Jungspund durchaus wo der (Rock-)Hammer hängt.
Im Mittelpunkt von “Reden!“ steht solider handgemachter Rock, schnörkellos vorgetragen und auf den Punkt gebracht. Gelegentlich wird auch der Punk- und Pub-Rock gestreift und die übliche Ballade, Übers Meer, ist auch dabei.
Textlich geht es querbeet von Beziehungsproblemen, wie in Ich will dich küssen und Du tust uns weh, über Alltagsthemen Online macht süchtig bis hin zum Stalking. Wie die Musik ist auch die Sprache geradeaus und manchmal auch recht derb ("Zieh die Schuhe aus, Füße riechen wie die Käsesektion"), sie passt aber einfach gut dazu.
Hat man sich auch erst einmal an die außergewöhnliche Stimme von H. Martin Stier gewöhnt, kann man sich auf die "wilden Stiere" gut einlassen. Er weiß seine vereinnahmende Stimme variabel einzusetzen, dabei dürfte ihm seine Schauspielerfahrung sehr von Nutzen sein. An den Instrumenten macht seinen Mitstreitern ohnehin niemand was vor.
Kurzum: Eine Platte die durchweg Spaß macht und sich das Highlight mit dem Lied Warum (mit klasse Hammond-Einlagen) sogar bis zum Schluss aufbewahrt.