Stigmatized Whispers Of The Dead, Yonah Records, 2010 |
Michael Lay | Gesang | |||
Christian Krämer | Schlagzeug | |||
Ralf Strzalka | Gitarre | |||
Thorsten Schneiders | Bass | |||
Martin Gerloff | Gitarre | |||
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01. The Fall | 05. Impulse | |||
02. Love And Blood | 06. Disturbance Of Equilibrium | |||
03. Whispers Of The Dead | 07. Carved In Bone | |||
04. Time Bomb | 08. The Addicted | |||
Ein kleines metallisch-musikalisches Quiz: 1. Woher kommt der einzig wahre Thrash-Metal? Richtige Antwort: aus der Bay Area. 2. Wo fühlt sich der Death-Metaller so richtig zu Hause? Hier korrekt: in Florida. 3. In welcher Stadt wurde der Melodic Death groß? Klare Sache: Kopenhagen. Letzte Frage: Wo verbinden sich all diese aufgeführten Stile? Eine mögliche Antwort könnte Rheinland-Pfalz lauten. Denn aus dem beschaulichen Südwesten unserer Republik stammen STIGMATIZED und sie hauen mit “Whispers Of the Dead“ eine wunderbare Thrash-/Death-/Melodic-Death-Granate raus.
Dabei sollte man einschränkend hinzufügen, dass die puren Death-Metal-Elemente à la DEICIDE oder OBITUARY eher die Ausnahme bilden, vielmehr wird hier einem Thrash-Metal gefrönt, der immer wieder an FORBIDDEN oder EXODUS gemahnt, dann aber immer wieder durch Blastattacken und Gegrowle im besten Glen Benton- oder John Tardy-Stil unterbrochen wird. Meist geht die Stimme von Sänger Michael Lay aber eher in die grobe Richtung von Shoutern wie Tom Araya (SLAYER) oder Mille Petrozza (KREATOR). Meiner Meinung nach sollte er das auch so belassen, denn das liegt ihm einfach besser als das fiese Gegrowle. Zudem passt der Gsang einfach besser zur Musik – aber das ist nur meine Meinung.
Wie es im Melodic-Death-Metal aber nicht unüblich ist, dürfen auch bei STIGMATIZED gerne mal etwas harmonischere Gitarren-Leads erklingen. Zudem ist das Riffing ganz deutlich von der Bay-Area-School of Thrash-Metal geprägt. Und das machen Ralf Strzalka sowie Martin Gerloff echt verdammt gut. Auch die Leads und Soli sind alles andere als langweilig und runden den extrem positiven Eindruck ab.
Insgesamt gesehen muss man STIGMATIZED ein überdurchschnittlich gutes Album attestieren, das auch internationale Vergleiche nicht scheuen muss. Dazu trägt unter anderem die exzellente Produktion bei, für die Jörg Uken verantwortlich zeichnete. Er sorgt dafür, dass alle Riffs und Leads glasklar rüberkommen und das Schlagzeug mächtig Druck macht, ohne zu scheppern oder alles zu übertünchen. Sogar der Bass ist in diesem ganzen Geballer gut zu vernehmen. Hut ab für diese Leistung. Vielleicht muss ja bald Rheinland-Pfalz in einem Atemzug zusammen mit der Bay Area und Florida genannt werden, wenn es um Thrash- und Death-Metal geht.