Stone Temple Pilots

Stone Temple Pilots

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.05.2010
Jahr: 2010
Stil: Alternative Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Stone Temple Pilots
Stone Temple Pilots, Atlantic Records, 2010
Scott WeilandGesang
Robert DeLeoBass
Dean DeLeoGitarre
Eric KretzSchlagzeug
Produziert von: Stone Temple Pilots Länge: 41 Min 21 Sek Medium: CD
01. Between The Lines07. Hazy Daze
02. Take A Load Off08. Bagman
03. Huckleberry Crumble09. Peacoat
04. Hickory Dichotomy10. Fast As I Can
05. Dare If You Dare11. First Kiss On Mars
06. Cinnamon12. Maver

Die STONE TEMPLE PILOTS stehen zusammen mit den SMASHING PUMPKINS für die zweite Welle des „Grunge“. Das liegt vor allem an der STP-Debüt-Single Plush, die viele Hörer zunächst für einen neuen PEARL JAM-Song hielten. Das ging sogar so weit, dass PEARL JAM-Musiker für den Song Glückwünsche von Fans und Bekannten bekamen. Kann ja mal passieren würde nun die hübsche Barfrau in einem Werbespot für alkoholfreies Bier sagen.

Denn die STONE TEMPLE PILOTS hatten schon immer starke Wurzeln im Classic- und Alternative-Rock. War das auf dem Debüt “Core“ von 1992 noch nicht so deutlich, konnten sich die STONE TEMPLE PILOTS aber spätestens mit dem Nachfolger “Purple“ weitestgehend von dem irreführenden „Grunge“-Label befreien und bewegten sich recht frei durch den Rock-Garten.

Mit bislang mehr als 17 Millionen verkauften Alben weltweit gehören die STONE TEMPLE PILOTS zu den erfolgreichsten Bands aus dem Dunstfeld des „Grunge“, der ohnehin nie eine genaue Musikdefinition (wie hätten sonst so unterschiedliche Bands wie NIRVANA, PEARL JAM, SOUNDGARDEN, ALICE IN CHAINS und MUDHONEY alle „Grunge“ sein können?), sondern eher eine Enstellung und ein Lebensgefühl war.

Nun erscheint sieben Jahre nach dem zunächst letzten Album “Shangri-La Dee Da“ das neue, schlicht selbstbetitelte, Werk von Scott Weiland, Dean und Robert DeLeo sowie Eric Kretz. Und es scheint, als wäre da nie ein Split gewesen und als hätte die Pause der Band sogar eher gut getan. Denn die STONE TEMPLE PILOTS rocken hier so wunderbar lässig, so unbeschwert und locker drauf los. Dabei zaubern sie zeitlose Melodien aus dem Hut, die am ehesten noch an die BEATLES oder den frühen David Bowie erinnern, aber dabei nie abgekupfert wirken.

Im Vergleich zu den früheren Alben der Band ist “Stone Temple Pilots“ etwas ruhiger und weniger aggressiv ausgefallen und knüpft damit über weite Strecken an eine Entwicklung an, die bereits auf “Shangri-La Dee Da“ zu beobachten war. Das wird nun also konsequent fortgesetzt und durch neue Einflüsse ergänzt. So kommen auch schon mal Country-Licks auf der Gitarre vor, wenn es denn passt. Insgesamt wirkt das aktuelle Album homogener als der Vorgänger. Aber gerade Anhänger der frühen Werke werden sicherlich ihre Probleme mit dieser Entwicklung haben, denn die Wut und der bedingungslose Rock der Frühwerke ist weitestgehend verschwunden.

Erstaunlich ist die Wandlung von Sänger Scott Weiland. Klang dieser früher eben entfernt nach PEARL JAM-Ikone Eddie Vedder, also aggressiv und mit tiefer Stimme, so ist dieser Vergleich auf dem aktuellen Album ebenso wenig zu ziehen, wie schon bei den letzten Veröffentlichungen. Viel mehr hat er mittlerweile etwas dandyhaftes, das ihn vielmehr in die Region eben eines David Bowie trägt. Aber vor allem passt hier die Musik perfekt zu seinem Gesang, das war bei VELVET REVOLVER nicht immer (ok, eher selten) der Fall gewesen.

Die STONE TEMPLE PILOTS haben mit Stone Temple Pilots“ ein wunderbar entspanntes Rock-Album vorgelegt, das sich in der Tradition der 60er Jahre bewegt, ohne antiquiert oder verstaubt zu klingen. Vielmehr dürften Scott Weiland, Eric Kretz und die DeLeo-Brüder gute Aussichten haben auch im Mainstream-Publikum von Bands wie U2 neue Anhänger zu finden. Selten wurden Rock- und Popmusik so charmant und einschmeichelnd miteinander verwoben.

Marc Langels, 21.05.2010

 

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