Stoppok Auf Sendung - Solo, Grundsound, 2013 |
Stoppok | Gesang & Gitarren, Cajon | |||
Gäste: | ||||
Astrid North & Pohlmann | Gesang | |||
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CD: | DVD: | |||
01. Alles klar | 01. Alles klar | |||
02. Schieber Blues | 02. Schieber Blues | |||
03. Aus dem Beton | 03. Aus dem Beton | |||
04. Wetterprophet | 04. Wetterprophet | |||
05. Endstation | 05. Dumpfbacke | |||
06. Viel zu schön | 06. Endstation | |||
07. Mülldeponie | 07. Viel zu schön | |||
08. Schwafel nicht | 08. Mülldeponie | |||
09. Erzähl's dem Frisör | 09. Schwafel nicht | |||
10. In 25 Jahren | 10. Erzähl's dem Frisör | |||
11. Sei nicht sauer | 11. Spezialisten Blues | |||
12. Nur ein Herz | 12. In 25 Jahren | |||
13. Leise | 13. Mir stinkt's auch | |||
14. Sei nicht sauer | ||||
15. Nur ein Herz | ||||
16. Leise | ||||
17. Learning By Burning | ||||
Stoppoks Wurzeln lagen seit jeher im Folk und Blues. So wundert es nicht, dass der Singer-Songwriter, den man im Ruhrgebiet immer noch stark mit der Stadt Essen assoziiert, nun ein stark roots-lastiges Solo-Album vorlegt, das den 57-Jährigen unweigerlich in die Nähe des Mississippi-Delta transportiert. Es macht fast den Anschein, als könne man mit zunehmendem Lebensalter dem Blues nicht entkommen. Stoppok packt sich also seine diversen elektrischen und akustischen Gitarren und arbeitet sich, lediglich unterstützt von einem selbstbedienten, scheppernden Cajón, rau, kantig und unverstellt durch sein über die Jahrzehnte angesammeltes Liedgut.
Ja, richtig, hier gibt's bis auf den Opener Alles klar nichts wirklich Neues zu hören. "Auf Sendung" wühlt sich ca. 25 Jahre zurück durch den Zeitstrom und bemüht abermals Stoppoks bekanntesten und beliebtesten Lieder, denen der engagierte und ethusiastische Künstler jedoch durch seinen frischen Ansatz neues Leben einhaucht. So unterscheiden sich die speziellen Interpretationen des einen oder anderen Songs maßgeblich von der ebenfalls im Alleingang eingespielten 2005er "Stoppok Solo"-Geschichte.
Die Gitarren klingen anders, deutlich schmieriger und rotziger, während Stoppok immer wieder gerne seine Dobro einsetzt, leicht angezerrt und mit pulsierenden Vibrato-Effekten versehen. Seiner unverkennbaren Schnodderschnauze lässt der Freigeist noch mehr freien Lauf als gewohnt, dehnt und biegt die Silben und singt besser denn je.
Das macht zum einen mächtig Spaß, beweist in vielen Momenten den zeitlosen Charakter der teilweise recht betagten Stoppok-Kompositionen und zementiert zum anderen die Magie solcher Perlen wie Aus dem Beton; Wetterprophet; Viel zu schön; Mülldeponie; Schwafel nicht und Leise, das Stoppok zum guten Schluss mit der ehemaligen CULTURED PEARLS-Sängerin Astrid North in allerbester Folk-Manier intoniert.
Erfreulicherweise erscheint Stoppoks Neuling gleich im schmucken Doppelpack als CD samt DVD. Das große, ehrwürdige Aufnahmestudio in Bremen zeigt den Sänger und Gitarristen im Kreise seiner geliebten Saiteninstrumente und Verstärker in schlichtem Schwarz/Weiß, während sich durch Stoppoks intensive Präsenz ein Gefühl von unmittelbarer Nahbarkeit einstellt. Ein absolut gelungenes Projekt.