Stoppok Popschutz, Grundsound, 2014 |
Stoppok | Vocals, Guitars, Banjo, Waldzither, Mandoline, Fußdrums | |||
Reggie Worthy | Bass, Vocals | |||
Sebel | Hammond Organ, Vocals | |||
Wally Ingram | Drums, Percussion, Vocals | |||
Gäste: | ||||
Blue Weaver | Piano | |||
Martin Huch | Pedal Steel, Dobro | |||
Astrid North | Vocals | |||
Steve Baker | Harp | |||
Christian Brückner | Vocals | |||
Melanie Stahn, Julie Mensah | Vocals | |||
Johnny Liebling, Ralph Beulshausen, Chris Kiel | Vocals | |||
Mad mercy Horns: Jörg Lahmann, Martin Ulrich, Katrin Begerow | Trumpet, Tenor Sax, Trombone | |||
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01. Auf festem Grund | 09. Geh aufrecht | |||
02. La Kompostella | 10. Was Du mir gestern erzählt hast | |||
03. Wie schnell ist nix passiert | 11. Komm an Bord meine Liebe | |||
04. Kalter Kaffee, ruhige See | 12. Alles klar | |||
05. Ganz egal was auf der Fahne steht | 13. Mach Dich winterfest | |||
06. Ich sach ma so | 14. Der Weg zu Dir | |||
07. Wir Woll'n unser Steak zart | 15. Das Model | |||
08. Nicht besser komm' könn | 16. Beknackte Kneipe | |||
Sechs Jahre nach Stoppoks letzter Studioplatte "Sensationsstrom" klingt sein neues Studiowerk "Popschutz" (welch schlitzohriger Titel) wie ein Americana-Album mit deutschen Texten. Die musikalischen Zutaten, die man von einschlägigen amerikanischen Künstlern kennt, die sich bekanntermaßen gerne aus dem großen Schmelztiegel Blues, Country-Soul, R & B und Singer-Songwriter-Folk bedienen, werden hier von Stefan Stoppok und seinen Kollegen sehr groovebetont und völlig entspannt dargeboten.
"Popschutz" heißt hier also vor allem Schutz vor stromlinienförmigem Mainstream-Gedudel. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Stoppoks Kleinode nicht auch ins Ohr gehen oder sich gar als sperriges und allzu kantiges Material entpuppen. Mitnichten. Obwohl Stoppok mit seiner Gitarrenarbeit und seinem Gesang sicher so etwas wie die Hauptrolle spielt, bleibt dieses Projekt eine absolute Band-Geschichte. Eine inspirierte Teamarbeit mit stilvoller, abgehangener, lässiger und traditionell gefärbter Ausrichtung. Auf gewisse Weise und im besten Wortsinn old school.
Stoppoks scharfzüngiger Wortwitz gerät gewohntermaßen markant und unnachahmlich augenzwinkernd. Der im Ruhrpott aufgewachsene Künstler bewahrt sich seine koddrige Schnauze, verarbeitet große Themen wie Abhör-, Müll- und Nahrungsmittelskandale auf seine persönliche Weise, verurteilt stumpfsinnigen Opportunismus und stellt vor allen Dingen eines in den Vordergrund: Aufrecht gehen, Haltung bewahren, cool bleiben, zielstrebig sein. All jene Tugenden, die Stoppok auch für seine eigene Person in die Waagschale wirft. Das spiegelt sich letztlich in seiner Songsammlung. Der Mann zeigt Profil, sogar dann wenn er ein völlig genrefremdes Stück wie KRAFTWERKs 1978er Elektro-Hit Das Model covert und den Handlungsort vom glitzernden Düsseldorf ins swampige New Orleans verlegt.
Somit bleibt Stoppok mit "Popschutz" ganz ohne Zweifel in der vordersten Reihe der deutschen Rock-Künstler.