Stormhammer Lord Of Darkness, Mausoleum Records, 2004 |
Tommy Lion | Vocals | |
Alex Heigl | Guitars, Backing Vocals | |
Many Ewender | Guitars, Backing Vocals | |
Horst Tessmann | Bass, Backing Vocals | |
Chris Widmann | Drums |
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1. Living in the dark | 7. Gates of mystery | |
2. Ace in the hole | 8. Wise man | |
3. Time out of mind | 9. Metal heart | |
4. Lord of darkness | 10. Shades of fear | |
5. Medusa's head | 11. Stormhammer | |
6. Cyber mortis | 12. Shadows of glory | |
STORMHAMMER! Den Jungs graut offenbar vor gar nichts. Kein Heavy-Metal-Klischee ist scheinbar abgegriffen genug um nicht doch noch bei STORMHAMMER seine Wiederauferstehung feiern zu dürfen. Wie heißt es so schön in der Bandhymne Stormhammer: 'We are STORMHAMMER and we live for a Heavy Metal rave'.
Blood, glory, fear, grave, steel, forgotten souls... Medusa's head wird mit dem Stormhammer zerschmettert, hinter den Gates of mystery schmachtet der Wise old man, der in Wahrheit der Lord of darkness ist, doch der Kämpfer mit dem Metal heart - natürlich 'made of steel' - durchwandert furchtlos die Shades of fear bis er in den Shadows of glory seine Berufung findet. Einzig und allein ein paar Drachen hab ich auf "Lord of darkness" nicht ausfindig machen können.
(Deswegen haben wir die CD auch an Dich, den Drachentöter, geschickt! Red., Abt. Tierschutz)
Es verdient schon einen Heidenrespekt, wenn sich eine Band anno 2004 so angreifbar macht, oder aber man verfügt über eine ausgeprägte 'Ach, ihr könnt uns doch alle mal an der Fuge nuckeln'-Einstellung. Aber war es nicht stets auch ein typisches Heavy-Metal-Merkmal unbeirrt seinen eigenen Weg zu gehen?
Und wenn wir ganz ehrlich sind: Soll eine Band wie STORMHAMMER über zwitschernde Nachtigallen auf einer Blumenwiese philosophieren, die kopulierende Schmetterlinge beobachten? Das muss eigentlich auch nicht sein.
(Nachtigall, wir hörn dir trapsen! Da geht es doch schon wieder um Sauereien, nicht wahr Herr Schneider? Die Nachtigall treibt sich nicht auf Blumenwiesen umher. Uns schon gar nicht mit Schmetterlingen. Igitt!)
Natürlich sind STORMHAMMER auch musikalisch mit ihrem bereits dritten Album kein Anwärter auf den Förderpreis für Innovationen der IG Metal. "Lord of darkness" bietet handwerklich soliden, traditionellen Heavy Metal, der sich vor allem an US-amerikanischen Größen wie MANOWAR oder VIRGIN STEELE orientiert, im Vorbeigehen auch noch etwas METAL CHURCH zitiert und - Achtung, jetzt kommt es - erfreulicherweise immer wieder an CRIMSON GLORY zu Zeiten Midnights erinnert. Zumindest das ist heutzutage schon wieder fast originell.
Damit man mich jetzt nicht falsch versteht: "Lord of darkness" ist kein schlechtes Album. In der passenden Situation und Lautstärke macht die Scheibe sogar richtig Spaß. Sie kommt halt um mindestens fünfzehn Jahre zu spät, aber um gleich noch ein Klischee zu bemühen, Heavy Metal ist ja zeitlose Musik. Ich denke mal, anhand dieser Zeilen kann jeder selbst beurteilen, ob er zur potentiellen STORMHAMMER-Klientel zählt oder nicht.