Strangefish

Fortune Telling

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 06.03.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Strangefish
Fortune Telling, Eigenvertrieb, 2006
Steve Taylor Vocals
Steve Whittaker Drums
Julian Gregory Bass, Violins, Mandolin
Paul O'Neill Keyboards
Bob Guitars
Produziert von: Strangefish Länge: 65 Min 02 Sek Medium: CD
1. Happy As I Am7. Lightswitch
2. It Could Be Me8. Ignorance Of Bliss
3. Random9. Reflection: This Is Me (Part 1)
4. 360°10. This Is Me (Part 2)
5. Keep The Exits Clean11. Lighthouse Jig
6. Have You Ever Seen The Light

Der zweifelhafte Ruf vieler Konzeptalben insbesondere aus der Prog-Rock-Szene, lässt einen natürlich von vornherein ein wenig skeptisch dreinschauen, wenn man dann tatsächlich das aktuelle Werk einer relativ unbekannten britischen Neo-Prog-Formation namens STRANGEFISH vorgelegt bekommt.
SPOCK'S BEARD haben vor wenigen Jahren mit ihrem "Snow"-Teil mächtig enttäuscht, GLASS HAMMER im vergangenen Sommer allerdings mit "Inconsolable Street" wieder etwas Hoffnung geschürt. Es ist also möglich ein stimmiges Konzeptalbum zu bewerkstelligen.

STRANGEFISH, die erstaunlicherweise schon seit 1989 existieren und seit ihrem Debutalbum "Full Scale" (2003) ohne Plattendeal agieren, verdanken ihren in Insiderkreisen recht hohen Bekanntheitsgrad der forschen Promotionarbeit der britischen 'Classic Rock Society', deren Award für die 'best new band' sie 2003 stolz entgegen nehmen durften.

Die Geschichte hinter STRANGEFISH's aktueller konzeptioneller Arbeit, "Fortune Telling", ist schnell erzählt: Ein einfacher Durchschnittstyp aus dem Volke stellt sich die Sinnfrage, ob es nun besser, aufregender und befriedigender sei, mit viel Geld durchs Leben zu schreiten und ob es sich lohne, das einfache, gewohnte und geregelte Leben für einige Stunden fadenscheinigen Glücks zu opfern.
Eine oft gestellte Frage, die trotz aller vordergründigen Naivität ihre Berechtigung besitzt. STRANGEFISH's kaum erstaunliche Antwort ergibt sich letztlich aus dem Studium der Lyrics. Ich möchte hier aber nicht vorgreifen... Das Beruhigende an "Fortune Telling" bleibt zumindest der reale Bezug zum Leben, ganz im Gegensatz zu manch Klischee überfrachteter Science-Fiction-Story aus der Feder anderer Bands.

Das Besondere an diesem Album bleibt aber eindeutig die musikalische Umsetzung der Geschichte. STRANGEFISH, die, wie sollte es auch anders sein, ihre Einflüsse mit frühen GENESIS, YES, MARILLION und anderen einschlägigen Prog-Bands angeben, sind hier auf dem besten Wege eine eigenständige Melange aus sämtlichen oben genannten Einflüssen vorzustellen. Bisher blieb mir ihr Debutalbum leider unbekannt, aber auf "Fortune Telling" sind die fünf Herren aus England allemal in der Lage ihren eigenen Ton zu kreieren.
Bei allem typischen Keyboardbombast und dem einen oder anderen vertrackten Arrangement, bewegen sie sich doch in eher ruhigeren Gefilden mit einer ziemlich klaren Ausrichtung auf melodiösem Songwriting samt feingliedriger Haken und Ösen. Vokalist Steve Taylor singt mit charakterstarker und facettenreicher Stimme, wobei sein Samt-und-Seide-Timbre bei den gemäßigten Songpassagen sehr sympathisch rüberkommt.
STRANGEFISH sind tatsächlich nicht die Prog-Band, die mit ausufernden Instrumentalpassagen protzt, sondern ihre immer wieder aufblitzenden, filigranen Fähigkeiten in den Dienst der Sache stellen. Das Storyboard, welches im Booklet neben den Songlyrics nachzulesen ist, wird in sehr bildhafter Weise stimmungsvoll umgesetzt. Die emotionalen Höhen und Tiefen des gebeutelten Protagonisten werden musikalisch eins zu eins umgesetzt. So stelle ich mir ein packendes Konzeptalbum vor. Sehr gut gemacht, meine Herren.

Demnach fällt es auch schwer einen der Tracks besonders hervorzuheben, denn "Fortune Telling" funktioniert tatsächlich als organische Einheit, wobei die eine oder andere besonders feine Melodie oder Instrumentalleistung nachhaltige Wirkung erzielt. Mein persönlicher Lieblingstrack, Ignorance of bliss, sei hier samt ultracoolem und 'sophisticated' Gitarrensolo stellvertretend genannt.
Mit "Fortune Telling" kaprizieren STRANGEFISH all ihre musikalischen Ideen auf ein stimmiges und unterhaltsames Konzept. Falls man nicht noch mehr erwartet, wird man hier bestens bedient.

Frank Ipach, 06.03.2006

 

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