Gary Belin	Vocals
Joel Gregoire	Guitar
Mike Martini	Bass
Rick Flores	Keyboards
Matt Kanzler	Drums
Produziert von: Stride & Gregg Gill Länge: 50 Min 55 Sek Medium: CD
1. Imagine	6. The Waiting
2. Alive	7. Ion Drive
3. Endeavor	8. Face The Day
4. How Far	9. Time
5. Role Model

Holla die Waldfee, da will aber jemand hoch hinaus. Die Texaner von STRIDE, immerhin schon seit den achtziger Jahren musikalisch aktiv, aber bisher mit einem eher bescheidenen Output an regulären Alben (nämlich genau zwei, wobei das Debüt von 2001, "Music Machine" noch rein instrumental war), mischen die Genres AOR, Melodic Metal und gemäßigten Prog Metal und zielen dabei auf nichts anderes als die ganz großen Arenen.
Man nimmt den ganz großen Löffel, klotzt mit melodiösen, strahlenden Songs wie How Far, Face The Day oder The Waiting. Sänger Gary Belin erinnert dabei mehr als nur ein wenig an den guten Steve Perry von JOURNEY.
Natürlich gibt es mit Ion Drive auch ein Instrumental für die Proggies, bei dem sich insbesondere Gregoire und Flores austoben können. Auch mit sehr reizvollen, da es nicht mit ganz so breitspurig-vorhersehbaren Instrumentalpassagen ausgestattet ist wie Endeavor.

Leichte Abzüge gibt es dagegen für Role Model, das ungefähr zum vierhundertsiebenundneunzigsten Mal Edvard Griegs In der Halle des Bergkönigs verwurstet.
Aber ansonsten überwiegt hier eigentlich der positive Eindruck bei einer Band, die doch mehr auf der Pfanne zu haben scheint als viele AOR-Weichspüler-Combos. Für Proggies ist das insgesamt zwar sicherlich zu stromlinienförmig, aber wer sich gewissermaßen von der anderen Seite nähert, dabei auf melodischen achtziger Jahre Metal aus Übersee steht und neben Platten von JOURNEY, KANSAS, SAGA oder VIRGIN STEELE auch das eine oder andere Album von FATES WARNING oder das eingängigste Oeuvre von DREAM THEATER, "Scenes From A Memory", im Schrank stehen hat, ist mit STRIDE genau richtig.

Dennoch darf man gespannt sein, ob angesichts der Vielzahl dicker Fische im Teich des AOR der Karpfen STRIDE sich behaupten wird. An Selbstbewusstsein mangelt es den Burschen jedenfalls nicht, prangt doch auf der Homepage der Satz: "Believe The Hype!". Aber bei dem gewählten Ansatz und den gesteckten Zielen, siehe meine obige Einleitung, wäre falsche Bescheidenheit oder vornehme Zurückhaltung wohl auch fehl am Platze.