Na, da will sich aber einer ein Fleiss Sternchen zum Ende des Jahres verdienen.

Im letzten Jahr haute Sturgill Simpson mit "Sound & Fury" ein hochgelobtes Werk raus, kam dann im Frühjahr Corona bedingt in Quarantäne und machte das Beste daraus, sortierte seine Songs durch und brachte im Oktober mit "Cutting Grass -Vol 1- Butcher Shop Session" umkomponierte und auf schmissigen Blue Grass Style arrangierte Songs seiner alten Alben auf den Markt.

Und kaum 2 Monate später haut Sturgill mit "Cutting Grass-Vol 2 The Cowboy Arms Sessions" aus seinem 1. und 3. Album erneut eine lobenswerte Bluegrass Scheibe raus.

Maßgeblich dienten "A Sailor's Guide To Earth" sein erstes, sowie "High Top Mountain" sein drittes Album hier als Vorlage für Vol 2.

Und so verwandelte Simpson seine eigentlich Country-Rock betonten Call to Arms und Brace for Impact in federleichte Bluegrass Gemmen, wo die Gitarren, Banjos und Mandolinen um die Wette glühen und den Songs ordentlich Pfeffer in den Cowboyhintern blasen. Das hat was!

Natülich erfindet Sturgill Simpson seine Songs nicht nur neu, gräbt auch tiefer in seinem Fundus und fördert Jesus Boogie in einer ebenso spannenden Version zu Tage, deren Ursprung auf Anfang der 2000er Jahre mit SUNDAY VALLEY, seiner alten Band, zurückgeht und selbst altgedienten Simpson Hasen nicht geläufig sein dürfte.

Und wenn wir schon bei kleinen Nettigkeiten sind, die nunmal jede Compilation "rund" machen, steuert er mit dem rassigen Tennessee und Hobo Cartoon (mit Merle Haggard als Co Autor) noch zwei unveröffentlichte Perlchen bei und macht das Dutzend Songs voll.

Wer Sturgill Simpson in einem anderen Licht sehen mag oder auch neu entdecken möchte, ist mit seinem Doppelpack im Bluegrass Format gut abgedeckt.