Pothead

Stuttgart, Röhre, 05.12.2008

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Konzertbericht

Reviewdatum: 05.12.2008

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Stuttgart, Röhre, 05.12.2008

Was wäre das Leben ohne die lieb gewonnenen Rituale. Diese irgendwie gemütliche Sicherheit, die einen überkommt, wenn man genau weiß, was als nächstes kommt und sich trotzdem immer wieder darauf freut. Das ist der Fall, wenn man mit Reis, Konfetti und Toastbrot die Rocky Horror Picture Show aufsucht oder alljährlich zu Silvester Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom zuprostet. Und natürlich auch bei einem Konzert von POTHEAD.

Eine durchaus ansehnliche, treue Fangemeinde (jedenfalls angesichts des vorweihnachtlichen Konzertoverkills in der schwäbischen Metropole mit den TOTEN HOSEN am selben Tage, MOTÖRHEAD und MONSTER MAGNET innerhalb nicht einmal einer Woche danach), fand sich in der ebenfalls seit Jahrzehnten unveränderten Röhre in Stuttgart ein, um dem Wahlberliner Trio zu huldigen. Wie immer, die Seattle-Flüchtlinge Jeff und Brad im Anzug und Schlagzeuger Sebastian im T-Shirt, ging es ohne Sperenzien oder große Vorankündigungen gleich zur Sache. Der riffbetonte, tiefer gelegte harte Rock mit mächtig Groove, der eine Nähe zum Stoner und Post-Grunge nicht verschweigen muss, ist über lange Jahre hinweg bearbeitet und in einer Schnörkellosigkeit perfektioniert worden, dass dieser Sound zum unverkennbaren Trademark von POTHEAD geworden ist.

Pothead Pothead

Das Stageacting von Brad und Jeff ist ebenso von vornehmer Zurückhaltung wie die Beiträge von Brad zur kommunikativen Interaktion, die sich traditionell in "Danke" und "Prost" erschöpfen. Aber das gehört einfach auch zum oben erwähnten Ritual. Und es passt ja vom ökonomischen, effizienten Ansatz zur Musik: klar gegliederte Dreiminüter, die von zwingenden, oft repetitiven Riffs und Beats dominiert werden. Über allem dann Brads erstaunlich wandlungsfähiger Gesang, der klanglich am heutigen Abend leider etwas unterging. Aber der solide mitrockenden Menge (man muss ja ein wenig relativieren, es waren immerhin überwiegend Schwaben) konnte das nichts anhaben.

Wie erwartet gab es eine Best-Of-Setlist, quer durch die Bandhistorie mit vielen Klassikern (wie Rock Child, Saul, Y-Road, Funkenbus, Black War oder Truck), aber auch ein bisschen etwas vom letzten Release "Rocket Boy", das ja auch einen ganz kleinen Schuss Southern zu bieten hatte. Der perfekt eingespielte Dreier hatte die Maschine wieder einmal hervorragend geölt und zelebrierte seinen unnachahmlichen Mix aus entspannter Coolness und unwiderstehlichem, zwingendem Groove. Und wie üblich wurde auch der bereitgestellte Gerstensaft mäßig, aber regelmäßig verkonsumiert.

Pothead Pothead

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Auch entsprechend der schönen Tradition bei POTHEAD-Gigs war die recht aufwändige Lightshow und die üppige Spieldauer. Wie üblich verabschiedeten sich die Herren nämlich nach etwa 80 Minuten, um für zwei recht umfangreiche Zugabeblöcke zurückzukehren. Da gab es dann endlich auch den lange vom Auditorium geforderten Indian Song.Alles in allem war man letztlich deutlich jenseits der Zwei-Stunden-Grenze angelangt, bevor man sich glücklich grinsend (das galt für die Band und das Publikum) mit dem obligatorischen Händeschütteln der ersten Reihen durch Brad verabschiedete. Wieder einmal war es großartig und hat die Seele erwärmt, wie sich das für ein liebgewordenes Ritual gehört.

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