Titel |
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01. Touchstones |
02. Ashes Of Summer |
03. The Bells Of Lyonesse |
04. The Sea |
05. Walking With Ghosts |
06. Even Though The Stars Don‘t Shine |
07. The Passage |
08. La Muerta |
09. My Sanctuary |
10. Time And Again |
11. Paraiso |
12. Paradigm |
Musiker | Instrument |
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Arno Menses | Gesang |
Markus Steffen | Gitarre |
Ralf Schwager | Bass |
Markus Maichel | Keyboards |
Dirk Brand | Schlagzeug |
In diesen Zeiten sind Live-Konzerte nur noch eine entfernte Erinnerung beziehungsweise ein noch recht weit entfernt scheinender Traum für alle Musikfans da draußen. Und so schwelgen wir derzeit in Erinnerungen an die letzten Gigs, die wir besuchen konnten oder legen die DVDs, CDs, LPs oder BluRays von Auftritten auf. Da trifft es sich gut, dass eben nun – in der Zeit höchster Entbehrung – die deutsch-niederländischen Progressive Rocker SUBSIGNAL eine Live-Aufnahme herausbringen, die sie im vergangenen Jahr in Rüsselsheim im legendären Club „Das Rind“ mitgeschnitten haben.
Auf “A Song For The Homeless – Live In Rüsselsheim 2019“ bietet die Band einen 12-Song-Mitschnitt, der einen guten Überblick über das bisherige Schaffen der Band und die fünf Alben seit dem Debüt “Beautiful & Monstrous“ im Jahr 2009. Dabei wird natürlich mit The Bells Of Lyonesse, Even Though The Stars Don‘t Shine, dem Titelsong sowie The Passage ein besonderer Augenmerk auf das aktuelle Werk “La Muerta“ gelegt wird, schließlich handelte es sich ja um die Tour zum dazugehörigen Album.
Manchmal spürt man ja schon recht schnell bei solchen Live-Mitschnitten, ob das ein besonderer Abend und Auftritt war – so auch hier. Schon in den ersten Sekunden der Aufnahme liegt eine gewisse Spannung und Atmosphäre in der Luft, die den Hörer aufmerken lässt und in den Bann zieht. Und genau so ist es hier, wenn im Opener Touchstones zunächst mit sanften Keyboard-Klängen die Stimmung ruhig und atmosphärisch aufgebaut wird, ehe sie von den schroffen Riffs von Gitarrist Markus Steffen geradezu zerschmettert wird. Das ist der Auftakt zu einer knapp 74-minütigen Prog-Rock-Traumfahrt.
Diese hat natürlich ihre Wurzeln in der Ex-Band von Steffen und Sänger Arno Menses: SIEGES EVEN. Diese macht sich immer wieder bemerkbar, insbesondere dann wenn der Gitarrist nicht metallisch-verzerrt rifft, sondern filigran mit cleanen, gerne auch gezupften, Akkorden und Melodien den Songs seinen ganz ureigenen Stempel aufdrückt. Allerdings sind SUBSIGNAL weit mehr als nur eine SIEGES EVEN-Nachfolgeband, denn in der aktuellen Besetzung haben die beiden Band-Gründer auch noch andere Klänge in den Sound des Quintetts integriert. Die Melodien atmen immer wieder auch die Atmosphäre von AOR und Melodic Rock. Zum Beispiel in dem – als angeblich sehr tanzbarer Song angekündigten – Even Though The Stars Don‘t Shine oder aber bei Ashes Of Summer. Hier ähnelt Menses‘ Gesang immer wieder vom Ausdruck und der Melodieführung an Danny Vaughn von TYKETTO, bei The Passage könnte das aber auch gut zu JOURNEY oder vielleicht sogar STYX passen.
Wie um das zu kontrastieren steuert Steffen in seinem Solo und bei der Gitarren-Arbeit aber auch ganz viel RUSH-Atmosphäre bei, wie es der kanadische Dreier in den frühen 80er Jahren auf Meisterwerken wie “Signals“ und “Grace Under Pressure“ auch schon getan hatten. Aber man sollte SUBSIGNAL auch nicht nur auf die beiden kreativen Aushängeschilder reduzieren. Denn als Fundament zieht mit Dirk Brand (Schlagzeug) und Ralf Schwager (Bass) eine wirklich wunderbar tight agierende und schön groovende Rhythmussektion die Strippen. Und dazu sorgt Markus Maichel an den Keyboards für ein verbindendes Element, das die Band zusammenhält, sich aber nie in den Vordergrund drängt.
Mit ihrem Live Album „A Song For The Homeless – Live In Rüsselsheim 2019“ belegen SUBSIGNAL, dass sie nicht nur im Studio eine Macht sind. Dabei klingt das Material eben nicht ganz exakt so wie im Studio sondern erfrischend live und lebendig und trotzdem ganz nah dran an dem, was man von der Gruppe gewohnt ist. Gefühlvolle, mitreißende , sehr melodische und doch stets auch sehr anspruchsvolle, toll gespielte Progressive Rock-Nummern, die den Hörer nun auch live in den Bann zieht und nicht wieder so schnell los lässt. Der Mitschnitt ist denn auch wirklich wunderbar klar im Klang (dank den beiden RPWL-Profis Kylle Wallner und Yogi Lang, die das hier übernommen haben), live in der Atmosphäre und ausgewogen zwischen den Instrumenten – so soll eine Live-Scheibe sein. Fehlt eigentlich nur eines – der dazu passende DVD- oder BluRay-Mitschnitt.