Walk the dino, Fire!Fire!Fire! Recordings, 2008 | ||||
Guido Böcken | Gesang | |||
Hewi Esser | Gitarre, Akordeon | |||
David Schlax | Gitarre | |||
David Kremers | Bass | |||
Tobias Schellin | Programming, Samples | |||
Hendrik Hoinkis | Schlagzeug | |||
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01. The devil and the saint | 07. Otherwise | |||
02. Fistful of nothing | 08. Bleak | |||
03. Sleep | 09. Antidote | |||
04. Walk the dino | 10. Paint it black | |||
05. Dirty youth | 11. Yellow cake | |||
06. Awake | 12. Tausend Jahre sind ein Tag | |||
Ja, ich finde es wirklich Klasse, wenn es einer Band gelingt all die bisweilen unbegründeten Vorurteile, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben mit einem Schlag hinwegzufegen und mich eines Besseren zu belehren.
Aber ehrlich: Der Name SUBSTYLE klingt nun mal nach einer hippen Trendcombo, von der im günstigsten Fall austauschbarer Schrammelpunk zu erwarten ist. Wenn dann die optische Präsentation wenig mit den Rockklischees des Rezensenten gemein hat, dann geht so eine Band schon mal aufgrund mangelnden Interesses unter.
Mit "Walk the dino" haben mich SUBSTYLE allerdings auf eindrucksvolle Art und Weise eines Besseren belehrt. Der Magie des Openers Fistful of nothing, der auf Ennio Morricones Fistful of dollars basiert und modernen Rock mit Italowestern-Flair kombiniert kann man sich nur schwer entziehen. Eine Klasse Nummer!
Mit fortschreitender Dauer von "Walk the dino" entfaltet sich das Werk einer Band, die man durchaus als Deutschlands Antwort auf die LEVELLERS betrachten kann. Insgesamt hat man zwar deutlich weniger Folk als die Briten am Start, kompensiert das aber durch eine zusätzliche Portion energischen, zeitgemäßen Rock.
Die Songs bestechen durch Ideenreichtum und dank schmissiger Hooklines kristallisieren sich schnell eine ganze Reihe von hartnäckigen Ohrwürmern heraus, von Bleak über Sleep zum Titelsong.
Okay, Paint it black von den STONES zu covern ist weder sonderlich originell und das haben andere Bands auch schon aufregender hinbekommen, weil bei SUBSTYLEs ungezwungener Herangehensweise das mystische Flair des Originals vollkommen auf der Strecke bleibt. Das wird aber durch die gelungene Interpretation von Udo Jürgens Tausend Jahre sind ein Tag abgefedert. Die Nummer funktioniert im SUBSTYLE-Sound wesentlich besser.
Das ändert nichts daran, dass "Walk the dino" ein gutes Rockalbum ist, mit dem SUBSTYLE zumindest mich davon überzeugt haben ihnen in der Vergangenheit etwas Unrecht getan zu haben. Sorry Jungs, ich werde mich bessern.