Subway To Sally

Waltari

Stuttgart, LKA, 14.04.2004

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Konzertbericht

Reviewdatum: 14.04.2004

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Stuttgart-Wangen, LKA, 14.04.2004 Bildergalerie Subway To Sally
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Waltari Knapp tausend Besucher gönnen sich an einem Mittwoch-Abend für faire achtzehn Euro Eintritt das überaus attraktive Package SUBWAY TO SALLY und WALTARI im LKA.

Für WALTARI sind die Auftritte als Support von SUBWAY TO SALLY eine praktische Sache. Zum einen spielt man sich für die direkt anschließende eigene Headliner-Tour mit REMEMBER TWILIGHT schon mal warm, zum anderen kann man sich dem SUBWAY TO SALLY-Publikum empfehlen und so neue Anhänger dazu gewinnen.
Oder auch nicht! Manchmal muss ich mich doch sehr wundern. Da wurde unter anderem auf der "Bannkreis"-Tour eine viertklassige, minderbemittelte Alternative-Kapelle mit einer operpeinlichen Hupfdohle am Mikro, heute bekannt als DIE HAPPY, nach allen Regeln der Kunst abgefeiert, WALTARI dagegen kommen über etwas stärkeren Höflichkeitsapplaus nicht hinaus.

Waltari Dabei bieten die durchgeknallten Finnen einen mitreißenden Auftritt. Der alte Knüller So fine bildet einen perfekten Einstieg und das Spasskommando aus Helsinki legt mit einer ausgewogenen Mischung aus alt und neu nach. So kommen im Laufe des fünfundvierzigminütigen Sets unter anderem Atmosfear, Far away und A forest, aber auch Dreamworld, One day und Life without love aus dem aktuellen Album "Rare species" zum Einsatz.

WALTARI ziehen alle Register ihres Könnens und bieten feinsten Crossover, der selbst vor der Kombination wüstes Death-Metal-Riffing mit Rap nicht zurück schreckt. Am Ende der energiegeladenen Show ist sogar meine Holde, die bislang wann immer WALTARI unsere vier Wände beschallte die Nase rümpfte, von der Klasse der Band überzeugt und stellt sie auf eine Stufe mit den von ihr sehr geschätzten FAITH NO MORE. Wenn das mal kein Kompliment für Kärtsy, Sami, Mika, Jariot und Gastkeyboarder Janne ist.

Ein guter Auftritt einer sympathischen Band, der Lust auf weitere Konzerte macht, zumal ich wirklich gerne auch noch Live this! und No limits gehört hätte.

Waltari im Hooked on Music

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Subway To Sally Begleitet von Pyroeffekten ziehen die 'Engelskrieger' in die Schlacht und beschwören den Geist des Kriegers.
Beeindruckend die Präzision und die Wucht, mit der ein wahrer Soundorkan entfesselt wird und über das Publikum hereinbricht. Neue deutsche Härte in Reinkultur, die konsequente Fortsetzung was sich auf den Alben "Hochzeit" und "Herzblut" schon in Grundzügen abzeichnete. Von Frau Schmitt einmal abgesehen unterstützt die Band diesen Eindruck auch durch ihre martialische Optik.

Das Knochenschiff geht auf große Fahrt und pflügt sich kraftvoll vorbei an der Rose im Wasser und weiteren Klassikern aus dem mittlerweile sehr umfangreichen Fundus der Band. Bumm-Bumm-Bumm-Bumm... Bumm-Zwo-Drei-Vier... Die Band marschiert 2000 Meilen unter dem Meer und bereitwillig folgt das Publikum mit zum Himmel erhobenen Fäusten.

Showmäßig haben SUBWAY TO SALLY erfreulicherweise im Vergleich zur "Herzblut"-Tour wieder aufgerüstet. Die in mehrere Ebenen strukturierte Bühne ist mittlerweile Standard, allerdings auch die einzige Möglichkeit sieben Künstler halbwegs sortiert auf einer Clubbühne zu verteilen. Im Hintergrund der in einem kaltmetallischen Design gehaltenen Bühne thront überdimensional das "Engelskrieger"-Logo vor einem rot-weiß gehaltenen Backdrop.

Subway To Sally Neben vielen altbekannten und liebgewonnnen Showeffekten, wie die kalten Flammen bei Herrin der Feuers, und mehreren Feuerspuckeinlagen, ist es vor allem die aufwändige Lightshow die fasziniert. Im Zentrum steht dabei ein Scheinwerferrad im Bühnenhintergrund, das an PINK FLOYDs "Pulse"-Tour erinnert. Fehlen eigentlich nur noch die zugehörigen Filmeinspielungen.
Das Lichtdesign passt stimmig zur Musik und den Inhalten. Wenn Eric Fish eine Textpassage wie 'Komm zu mir ins Licht, kleine Schwester' intoniert, dann wird es auch gleißend hell auf der Bühne. Das hat Hand und Fuß und belegt unübersehbar, dass sich jemand bei der Choreographie richtig viel Mühe gegeben hat.

Auch wenn SUBWAY TO SALLY auf dieser kurzen Tournee, bevor es eine längere Auszeit zur Vorbereitung auf das nächste Studioalbum gibt, "Engelskrieger" nicht mehr wirklich promoten müssten, stehen die aktuellen Stücke im Zentrum der Show. Dennoch bieten die einhundertdreißig Minuten Spielzeit natürlich genug Raum für eine ausführliche Würdigung des bisherigen Schaffens, bei der kein Album, nicht einmal das aus heutiger Sicht obskure Debüt mit seinem traditionellen Irish Folk-Sound außen vorbleibt. Dabei bleibt die eine oder andere Überraschung, positiv wie negativ, nicht aus.

Subway To Sally Vom ersten Song an steht das Publikum wie eine Eins hinter der Band, treibt sie nach vorne und verschmilzt mit ihr zu einer homogenen Einheit um das Konzert gemeinsam zu zelebrieren. Das beinhaltet genauso immer wieder den 'Schrei', wie das unvermeidliche 'Blut, Blut...'-Geplärre aus Julia und die Räuber. Über einen Mangel an Resonanz kann sich die Band wahrlich nicht beklagen und belohnt den aufopferungsvollen Einsatz des Publikums mit einer Akustik-Version von Arche als ungeplante, letzte Zugabe.

Eine engagierte, spielfreudige Band, bestehend aus starken Einzelkönnern, eine durchaus ansprechende, wenngleich sicher verbesserungsfähige Songauswahl, eine aufwändige Bühneninszenierung... eigentlich sollte ich es dem überwiegenden Teil des begeisterten Publikums gleich tun und mehr als zufrieden nach Hause gehen.
Doch SUBWAY TO SALLY haben an diesem Abend einen Altar errichtet und opfern darauf die Filigranität und Mystik früherer Songs zugunsten brachialer Härte. Frau Schmitts Violine, Erics Pipes und Bodenskis Drehleier, alles Markenzeichen des SUBWAY TO SALLY-Sounds, kommen zwar immer noch vor, haben aber ihre tragende Rolle verloren und werden gandenlos von heftigen Beats und harschen Riffs niedergeknüppelt. Was die Essenz der neuen Stücke ausmacht, beraubt das alte Material seiner Seele.

Subway To Sally Henkersbraut oder Veitstanz, Ohne Liebe oder Mephisto verkommen so zu beliebig austauschbarer Massenware im SUBWAY TO SALLY-Repertoire, und das haben diese Werke nun wirklich nicht verdient. Dass es immer noch anders geht, beweist die Band bei Horo, der emotional rühmlichen Ausnahme des Abends. Es bleibt aber ein schaler Beigeschmack.

SUBWAY TO SALLY sind immer noch eine der faszinierendsten Live-Bands und es darf daran gezweifelt werden, ob diese Band überhaupt jemals in der Lage ist, eine wirklich schlechte Show abzuliefern. Gemessen aber an den eigenen, hohen Maßstäben, aufgetürmt durch viele herausragende Konzerte in den vergangenen Jahren, konnte dieser Abend aber einfach nicht die Magie versprühen, die SUBWAY TO SALLY sonst auszeichnet. Wer die Band auf der "Hochzeitsreise" oder der "Bannkreis"-Tour erleben durfte, wird verstehen, was ich meine.

Vielleicht ist aber auch alles ganz anders. "Engelskrieger" brauchte einige Extra-Hördurchgänge bis ich mich mit der ungewohnt rohen Härte und neuen Brachialromantik angefreundet hatte. Vielleicht benötige ich einfach auch noch ein weiteres Konzert um wieder so Gefallen wie früher an den jetzigen Livedarbietungen der Band zu finden.

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Besonderer Dank an: Doro von Vielklang und Tom von Extratours.

Martin Schneider, 27.04.2004

 

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