Sue Foley

Change

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.08.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Sue Foley
Change, Ruf Records, 2004
Sue Foley Guitar, Vocals
Mike Turenne Bass
Tom Bona Drums
Graham Guest Keyboards
Produziert von: Sue Foley Länge: 50 Min 06 Sek Medium: CD
1. Going Down The Road7. Mournin' In The Morning
2. Hardworking Woman8. Sugar In My Bowl
3. Doggie Treats9. Here Comes The Sun
4. Careless Love10. Me And My Chauffeur
5. Change11. You Don't Have To Go
6. Bad Luck Woman12. Shake That Thing

John Lennon hat mal gesagt: "Der Blues ist echt, er ist nicht pervertiert oder gedanklich durchkonstruiert, er hat kein Konzept." ("Lennon über Lennon - Abschied von den Beatles" Rowohlt Taschenbuch).
In dem Sinne ist wohl auch das neunte Album von Sue Foley entstanden. Live, in einer Nacht eingespielt und ohne sich groß Gedanken darüber zu machen ob das mitgeschnitten wird. So wurden auch keinerlei Overdubs für diese erste Veröffentlichung bei Ruf Records gemacht.
Sue Foley spielte mit ihrer Band einfach ein paar neue Songs und ein paar ihrer Favoriten in Hugh's Room in Toronto ein.

Und das kommt echt gut! Neben einer vereinnehmenden Stimme spielt Sue auch noch eine erstklassige Gitarre, die hier ausnahmslos (und erstmals) rein akustisch ist. Wie gut sie Fingerpicking im "Piedmont Style" drauf hat, bei dem gleichzeitig eine Melodielinie gespielt wird, demonstriert sie gleich in Going Down The Road Again als eine Art Hommage an Etta Baker, einer 90jährigen Bluessängerin aus North Carolina.
Mehr in den typischen 12-Bar-Bluesbereich geht es bei Harworking Woman und wenn sie in höhere Stimmlagen wechselt, erinnert mich das direkt Janis Joplin.

Wurden die beiden ersten Songs von ihr noch alleine vorgetragen, steigt kurz nach dem Beginn von Doggy Treats ihre Band mit ein und verhilft dem Song zu mehr Schwung ohne sich allzu sehr aufzudrängen. Mit mehreren Stopps und Wiedereinstiegen wird der Song, im Midtempo-Boogie-Stil, auch ganz ansprechend präsentiert.
Careless Love ist eine wunderschöne Blues-Ballade, die von den Pianotönen Graham Guests gekonnt untermalt und mit einem gewissen "Saloon-Touch" versehen wird.
Der Titelsong des Albums wird von Sue wieder alleine zur gekonnt gezupften Gitarre vorgetragen und hat trotz seiner melancholischen Stimmung etwas hoffnungsvolles.

Wie die Köpfe und Füße im Raum auf und ab gegangen sind, beim Start von Bad Luck Woman, kann ich mir bestens vorstellen, denn genau so ist es bei mir, wenn dieser Blues-Shuffle in die Gänge kommt. Klar, dass da die Band wieder dabei ist und somit hat auch Sue Foley wieder Gelegenheit mit einem Solo an der Gitarre zu glänzen. Wenn es so gut abgeht ist es mir ziemlich egal, ob sie Pech mit Männern hat oder nicht.
[Natürlich, weil der Herr selbst ein Auge auf Mrs. Foley geworfen hat. Red., Abt. Partnervermittlung]
Mournin' In The Morning ist eine sehr emotionale Ballade, wieder von Sue allein gespielt, für ihren verstorbenen Vater und in typisch klagenden Stil gehalten. Auch Sugar In My Bowl bewegt sich in ruhigeren Tönen und wird wieder sehr vom Piano geprägt, allerdings sollte man sich den Gesang der Frau Foley aufmerksam anhören - das ist schon echt Klasse! Der Song wurde ja bereits von der legendären Bessie Smith gesungen und die war ein großer Einfluss auf Sue.

Einer ihrer "kitchen table favorites" ist George Harrisons Here Comes The Sun. Sue stellt sich gerne vor, der Song müsste so wie in dieser Version geklungen haben, als ihn George seinen Bandkollegen erstmals präsentierte. Kann schon sein, aber die haben dann doch mehr Drive reingebracht und so ist mir das hier etwas zu "leiernd".
Da gefällt es mir doch erheblich besser, wenn im Me And My Chauffeur Blues wieder ordentlich losgeshuffelt wird und sich die Band immer mehr in diesen flotten Blues-Song steigert, den Sue ja bereits auf ihrem 92er Album "Young Girl Blues" präsentierte.
Wie die Sängerin selbst sagt: "You can't go wrong with a Jimmy Reed song", und so hält sich You Don't Have To Go zwar wieder mehr im Midtempo auf, aber die Band spielt mit einem ordentlichen Groove und lässt einen angetan mitwippen.
Zum Schluss wird noch mal ordentlich Gas gegeben, bei dem Shake Your Moneymaker verwandten Rhythmus von Shake That Thing. Nochmal brilliert Graham Guest am Piano, das sich hier leider nicht so gut durchsetzt, aber so ist das halt bei so einer Produktion. Auch der Rest der Band kommt noch zu seinem jeweiligen Solo und Sue Foley zeigt noch mal ihre Fähigkeiten an der akustischen Gitarre.

Wie ich schon mehrfach anmerkte, sind etliche Frauen - was ungekünstelten Blues angeht - dabei, den Herren den Rang abzulaufen und mit Sue Foley steht eine in der vordersten Reihe.

Epi Schmidt, 08.08.2004

 

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