Superdrag

In The Valley Of Dying Stars

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.08.2003
Jahr: 2000

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Superdrag
In The Valley Of Dying Stars, Arena Recordings, Rykodisc / Zomba, 2000/2003
John Davis Guitar, Piano, Organ, Bass & Vocals
Brandon Fisher Guitar
Don Coffey Jr. Drums
Sam Powers Bass & Vocals
Produziert von: Nick Raskulinecz & Superdrag Länge: 46 Min 21 Sek Medium: CD
1. Keep it close to me7. Bright pavilions
2. Gimme animosity8. Ambulance driver
3. Baby's waiting9. Unprepared
4. Goin' out10. Some kind of tragedy
5. Lighting the way11. True believer
6. The warmth of a tomb12. In the valley of dying stars

Diese Band hat schon eine recht bewegte, wenn auch nicht unbedingt unübliche Geschichte hinter sich. 1993 in Knoxville, Tennessee gegründet, startete SUPERDRAG durch, um den Rock-Olymp zu besteigen. Tatsächlich konnte 1995 bei dem Major Label Elektra gezeichnet werden, dort veröffentlichten die Jungs um John Davis das Album "Regretfully yours" mit dem veritablen Single-Erfolg Sucked out. Schon damals entwickelten sie ihren Stil, dem sie im wesentlichen bis heute treu geblieben sind: Grummelig treibende 4/4-Rhythmen in angepunkten Dreiminütern mit deutlichem Pop-Appeal a la WEEZER oder GREEN DAY.
Doch der ambitionierte Nachfolger "Head trip in every key" floppte und als sich die Aufnahmen zum dritten Album durch den Ausstieg des damaligen Bassisten Tom Pappas hinzögerten, folgte der Bruch mit Elektra. Somit kam "Valley of the dying stars" (welch melodramatischer Titel) auf dem Indie-Label Arena Rock Records im Jahre 2000 heraus und wird nun, nachdem 2002 "Last call for Vitriol" herausgegeben wurde, über Zomba Records nochmals neu ins Rennen geschickt.

Und die Scheibe hat es durchaus verdient, beachtet zu werden, auch oder gerade deswegen, weil sich ihr Reiz erst nach mehrmaligem Hören erschließt. Wem die POSIES oder DONNAS zusagen, der kann hier beruhigt zugreifen.

Der Opener Keep it close to me rockt ordentlich fuzzy-gitarrenmäßig los und wirkt wie ein Glaubensbekenntnis von John Davis ("I want rock and roll but I don't want to deal with the hassle; I know what I know but I don't want to feel like an asshole").
Mit Gimme animosity, Baby's waiting, Going out und Lighting the way geht es in stetigem Tempo leicht punkig, schrammelig rockend (aber immer mit deutlichem Pop-Appeal) weiter.

The warmth of a tomb (welch Titel!) ist glasklarster melancholischer Pop mit schmeichelnder Eingängigkeit. Bright pavilions zieht dann wieder das Tempo an, auch wenn die Band nicht zu viel Speed aufnimmt, dazu sind die Songs von Mastermind John Davis zu melodieverliebt.
Hoppla, was ist das? Countrytime bei Ambulance driver. Doch, das hat was in diesem PunkPop-Kontext.

Auch Unprepared mit dem hervorstechenden Piano ist melancholisch durchzogen und könnte fast Britpop sein. Some kind of tragedy geht dann wieder tuckernd WEEZER-mäßig auf die Zwölf. Nach dem veritablen Rocker True believer im Stile der angesagten "The-Bands" (Strokes/Hives/White Stripes) folgt das abschließende In the valley of dying stars, das sich geradezu in seinem melancholischen Glanze sonnt.

Die Band ist hörbar dort angekommen, wo sie hingehört: Im Alternative-Bereich, wo kariertbehemdete Collegebands mit hörbarem Enthusiasmus bei der Sache sind. Wenn vom Mainstream gelangweilte Feuilletonisten Alternative-Bands zum nächsten großen Hype pushen wollen, bis diese dann selbst vom Mainstream vereinbart werden, läuft wohl etwas verkehrt und erinnert oftmals an die Geschichte von Ikarus. SUPERDRAG ist zur Erde zurückgekommen und gut gelandet. Man kann nur hoffen, daß der familiär bedingte Abgang von Bassist Sam Powers schnell kompensiert werden kann.

Ralf Stierlen, 28.08.2003

 

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