Superfloor Live It Up!, FAP Records, 2012 |
Floor Kraayvanger | Lead Vocals, Percussion | |||
Jeffrey Migchelsen | Guitar | |||
Willem Hoving | Keyboards | |||
Thomas Calis | Drums, Backing Vocals | |||
Rob Van Den Broek | Bass, Backing Vocals | |||
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01. I Want You To Leave | 06. Slick'n Sly | |||
02. Go With The Flow | 07. Turn It Up | |||
03. Tossin' And Turnin' | 08. Don't Get Me Wrong | |||
04. Hey Goodlooking | 09. Over You | |||
05. More Than I Can Say | 10. Soulshaker | |||
Dass unsere Nachbarn aus den schönen Niederlanden nicht nur gut Fußball spielen, sondern auch immer wieder gute Bands zum Vorschein bringen, weiß man ja inzwischen. So verwundert es nicht, dass mit SUPERFLOOR mal wieder eine zünftige und gut sortierte Blues-Rock Combo an den Start geht. Obwohl 'An-den-Start-gehen' nicht ganz zutrifft, denn SUPERFLOOR existieren schon seit einigen Jahren, haben 2008 mit "Kharma Baby" auch schon ein von der Kritik viel beachtetes Debutalbum vorgelegt, bringen nun aber mit neuem Line-Up frischen Wind ins Geschehen.
Der Mann an der Orgel, Willem Hoving, ist neu dabei und integriert diesen leicht schmierigen und authentischen 70's Touch im Band-Gefüge. Gitarrist Jeffrey Migchelsen, der auf Empfehlung der holländischen Landsleute von BLACKTOP zur Band stieß, hat seine Lektion ebenfalls gelernt und besticht mit einigen feisten Licks und Riffs, sowie dem einen oder anderen geilen Solo. Gute Wahl, tolle Empfehlung.
Die Band erleidet durch die Umbesetzungen also absolut keinen Qualitätsverlust, sondern gewinnt eher an unmissverständlicher Qualität. Maßgeblich daran beteiligt ist natürlich auch die außergewöhnlich talentierte Sängerin Floor Kraijvanger, die mit ihrer soulgetränkten Rockstimme einer Kreuzung aus Joyce Kennedy (MOTHER'S FINEST) und Tina Turner verkörpert und in manchen Momenten auch an unsere liebe alte Blues-Rock-Röhre par excellence Inga Rumpf (ATLANTIS, FRUMPY) erinnert.
Prinzipiell hat sich SUPERFLOORs Musik nicht geändert: 70's geerdeter Blues-Rock, der mitunter auch wahlweise mit Hard-Rock-Attitüde oder Soul-Vibe präsentiert wird. Eine gute, dynamische und lebendige Mixtur aus den guten, alten Tagen. Da hört man eine gehörige Prise MOTHER'S FINEST, ein wenig Stevie Ray Vaughan, ein bisschen FREE und hie und da eine Reminiszenz an frühe DEEP PURPLE Tage. Fertig. Unprätentiös, gekonnt, leidenschaftlich, professionell, nicht unbedingt total Aufsehen erregend, aber letztlich so gut, dass man dieser betagten Mischung als alter Blues-Rock Fan kaum widerstehen kann.
"Live It Up!" macht sicherlich auch deshalb so viel Spaß und überzeugt voll und ganz, weil die Band ihr neues Album 'Live im Studio' vor kleinem, ausgewähltem Publikum mitgeschnitten hat. Zwei komplette Durchgänge benötigte die Band, um diesen Tonträger in seiner ganzen Kraft und Vielfalt auf Tape zu bannen. Den ersten Gig quasi zum Warmspielen, den zweiten dann schließlich um eingespielt und absolut sicher die Ernte einzufahren. Ein gutes Konzept, eine zündende Idee. Nicht gerade neu, aber immer wieder nachahmenswert. Für Blues-Rock Fans der alten Schule sind SUPERFLOOR sicherlich eine Ernst zu nehmende Alternative. "Live It Up!" knallt gut rein.