Susan Cattaneo

Haunted Heart

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.01.2014
Jahr: 2013
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Holger Müller


Susan Cattaneo
Haunted Heart, Jersey Girl Music, 2014
Susan CattaneoVocals
Kevin BarryGuitar, Pedal Steel
Lyle BrewerGuitar
Richard GatesBass
Marco GiovinoDrums, Percussion
Kenny WhitePiano, Synthesizer, Hammond Organ
Duke LevineGuitar
Scarlet KeysVocals
Kristin CifelliVocals
Lorne EntressVocals, Hammond Organ, Percussion
Stu KimballGuitar
Jimmy RyanMandolin
Produziert von: Lorne Entress Länge: 54 Min 38 Sek Medium: CD
01. Haunted Heart Prelude08. Queen Of The Dancehall
02. Abide09. Barn Burning
03. Lorelei10. Haunted Heart
04. Worth The Whiskey11. Done Better
05. Revival12. Ingenue
06. Lies Between Lovers13. John Brown
07. Memory Of The Light14. How A Cowboy Says Goodbye

Nashville-Country, Spelunken-Blues, New-England-Folk, Honky-Tonk-Queen oder seelentiefschürfende Songwriterin – es ist die ganz breite Palette der amerikanischen Musik, an der sich Susan Cattaneo auf ihrem vierten Album "Haunted Heart" versucht. Und warum auch nicht, genug Erfahrung dafür hat das „Jersey girl“ auf ihrem langen musikalischen Weg gesammelt.

Als Lohnschreiberin für andere hat Cattaneo sich in Nashville einen Namen gemacht und als „Songwriting Professor“ am Berklee College in Boston. Sie ist durch unzählige kleine Clubs getourt und hat drei Alben veröffentlicht, mit denen sie heute selbst nicht mehr zufrieden scheint. Zu sehr am Country-Pop für die Hitparaden orientiert, das sei nicht sie selbst gewesen, sagt Cattaneo.

Und deshalb nun "Haunted Heart", ein Album, das vor allem mit Lyrics beeindruckt, die unter die Haut gehen. Egal, ob es um die dunklen Seiten des Lebens, das Nachdenken übers Alleinsein geht; um die Schilderung der vor Schmerz geflüchteten Queen Of The Dancehall zum Beispiel oder die "upbeat"-Geschichten, die – wie in Barn Burning - häufig genug ebenfalls von Schmerz und Leid berichten; Cattaneo findet die richtigen Worte. "Trouble’s hiding in a telltale heart, beating softly in the bedroom dark, watch the world as it falls apart" und leise seufzt dazu eine Hammond Orgel.

Dass "Haunted Heart" immer wieder unter die Haut geht, dafür sorgt auch eine erstklassige Band sowie eine Riege von Gastmusikern, angeführt vom Saiten-Genius Duke Levine, die sich mit Herz und Seele auf die Songs von Cattaneo einlassen. Warme Sounds sind es, die aber auch bedrohlich klingen können, etwa in Revival, wenn der Priester im Regen von Kansas die Menschen einfängt, die auf Erlösung hoffen. "Preacher rolls like thunder on the stage, all you need is a dollar to be saved."

Und so bleibt als einziger Wermutstropfen, dass Cattaneo für manche dieser Songs einfach nicht die richtige Stimme hat. Die Verlassene, die dem Geliebten ein kratziges "I’m worth the whiskey" entgegenschleudert, dafür fehlt ihr die Wildheit im Gesang. Auch die verzweifelte Farmerin, die Gott ein verbittertes "and the rain don’t come" entgegenschleudert klingt nicht wirklich leidgeprüft – anders als seinerzeit Steve Earle, der mit bitterer Erkenntnis vom Regen sang, der entweder nie kam oder in zu großen Mengen (The Rain Came Down).

Aber wenn es um die ganz tiefen inneren Gefühle geht, um das, was Menschen für einander empfinden, um verlassene Seelen, dann kann sich Cattaneo zu den ganz Großen einreihen, die im weiten Feld zwischen Country, Folk und Soul ihren Platz gefunden haben, zwischen Mary Chapin Carpenter, Shawn Colvin oder auch einer Trisha Yearwood. Done Better ist so ein Song: getragen nur von zwei Stimmen und einem Piano sagt er in wenigen Zeilen alles, was Menschen zum Abschied empfinden, bevor die Band daraus langsam eine kleine Hymne macht. Da sei Cattaneo auch verziehen, dass sie zum Schluss des Albums der Verlockung nicht widerstehen konnte, auch noch die Country-Jodlerin im Honky-Tonk-Schunkler How A Cowboy Says Goodbye zu geben.

Holger Müller, 29.12.2013

 

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