Swampdawamp

Short Stories From A Long Road

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.07.2012
Jahr: 2012
Stil: Southern Rock

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Swampdawamp Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


Swampdawamp
Short Stories From A Long Road, Big Penny Entertainment, 2012
Gig MichaelsVocals, Acoustic Guitar
Laney StricklandGuitars, Vocals
Keith InmanGuitars
David KarnsBass
David LeeDrums, Vocals
Guests:
GuitarsKeith Gattis, Audley Freed, Pat Buchanan
MandolinKeith Gattis, Pat Buchanan
Pedal SteelKeith Gattis
BassRob Kearns, Johnny Stanton, Keith Gattis, David Karns
B3 & KeyboardsPeter Keys, John Henry Trinko
Fiddle & DobroNick Nguyen
Backing VocalsCrystal Taliefero, David Lee, Dave Webb
"The Three Foot Tenors"Nick Nguyen Jr., Luc Nguyen, Paris Wright
PercussionCrystal Taliefero, Michael Esser
Produziert von: David Lee, Keith Gattis & Pat Buchanan Länge: 44 Min 18 Sek Medium: CD
01. Do Things07. Happy Annniversary
02. Little Angels08. Mr. Bill
03. Fat Boy Can Jam09. Sweet Disease
04. Good People10. She
05. Gone Fishin'11. Whisky Road
06. Miss Becky

SWAMDAWAMP! Eine der wenigen sehr guten Southern Rock Bands, die sich (vor allem aber auch ihr musikalisches Niveau) oben halten. Es ist schon wundersam, wie viele Bands aus Good Ol' Dixie innerhalb kürzester Zeit und oft nur nach einer (meist überragenden) CD das Zeitliche segnen. Dieses (für den Southern Rock Fan) leidige Thema auszudiskutieren dürfte, selbst mit ausgewiesenen Fachleuten, Tage in Anspruch nehmen und zu nichts weiterem führen, als dass solche "Ein- oder Zweitagsfliegen" trotz ihres Kompositionstalent von der Mucke allein nicht leben und sich bestenfalls als Studiomusiker verdingen können. Seien wir also froh um jede Southern Band, die sich über Wasser hält. Glücklicher Weise verschafft sich die USA auf Grund ihres schulischen Fördersystems ein nie versiegendes Füllhorn an gut ausgebildeten Musikern. Da wird zum Einen das Ein- und Zweitagsfliegen-Problem nebensächlich und zum Anderen ist es auch kein Thema mehr, wenn ein Yankee wie Gig Michaels als Frontmann einer erstklassigen Southern Rock Band vorsteht. (Soviel also wieder mal zum Thema US Politik und depperte Rednecks...!)

Machen wir aber mit SWAMPDAWAMP weiter. Sie beginnen ihre "Short Stories From A Long Road" nach guter 1960er Jahre Sitte gleich mit dem besten Song der Scheibe. Do Things ist eine Mördernummer, die im Prinzip alleine den Kauf der CD rechtfertigen würde. Ein etwas weniger gelungenes, weil m.A. zu eingängiges Little Angels folgt; ein Titel, den ich in die selbe Ecke stellen würde wie LYNYRD SKYNYRDs Whats Your Name von 1977 - nicht Fisch und nicht Fleisch. Doch SWAMPDAWAMP, vor allem Gig Michaels wären nicht sie selbst, würden da nicht noch ein paar weitere kleinere und größere Juwelen folgen. Da ist dieses fantastische, wenn auch nachdenklich-ruhige Happy Anniversary, das Michaels, bei herrlich sparsamer Instrumentierung, schlichtweg ergreifend singt. Ein Song, wie er wohl nur im Süden der USA entstehen kann. Highlights setzen SWAMPDAWAMP aber auch mit der unwahrscheinlich dicht erzählten Ballade Gone Fishing und dem wohl größten Gassenhauer dieses Albums: Mr. Bill! Dass ist Dixie pur. Hart und zäh, bodenständig, brillant und natürlich mit brennenden Gitarren. Dem stampfenden Fat Boy Can Jam drückt man kurz und prägnant eine Fiedel auf, die zuletzt mit klasse Double Leads um die Wette eifert. Weshalb der Song allerdings so gnadenlos ausgeblendet wird, wissen nur der Geier und SWAMPDAWAMP. Hillbilly-like klopft uns die Band die Stimmungskanone Good People um die Ohren. Der Song, obwohl nur knapp drei Minuten lang, verführt nicht nur zu Step-Einlagen quer durch die gute Stub', sondern, nach dem Zurückzappen, zu permanentem Nachschenken von Tennessee's Nummer 1...
Sweet Disease und auch She, beide vom gleichen Kaliber wie der Fat Boy Can Jam, sind, wie viele andere Songs dieses Albums, allerbeste Unterhaltung. Weshalb Miss Becky von SWAMPDAWAMPs Debüt-Album nochmals aufgewärmt wurde, kann wohl auch nur die Band beantworten. Immerhin fügt sich Miss Becky, ungemein "swampig" wie sie ist, bestens in "Short Stories From A Long Road" ein.
Bleibt zuletzt Whisky Road. Mit "...ky" nur, aber ein weiteres, schön sumpfig-schleppendes Song-Juwel, in dessen Refrain sich der Albumtitel wiederfindet. Der absolute Überhammer ist und bleibt jedoch Do Things. Treibend, mit röchelnder Hammond, sich herrlich duellierenden Gitarren, einem enorm hungrigen Groove, klasse Backing Vocals und zuletzt dem schlüpfrigen Text samt Gig Michaels Reibeisenstimme: Dieser Song ist definitiv ein Neuzugang des Southern Rock Olymp!

Mit "Short Stories..." schütteln SWAMPDAWAMP ein weiteres sehr gutes bis hochkarätiges Album aus den Hemdsärmeln. Die beiden bemäkelten Songs sind keineswegs Filler. Der eine ist mindestens gnadenlos Radio-tauglich, der andere fand seinen Weg nach einem vermutlich Whiskey-getränkten Abend und aus reiner Bequemlichkeit auf die Scheibe. Beides kann man der Band nicht wirklich negativ auslegen, denn insgesamt ist "Short Stories From A Long Road" ein wirklich in sich geschlossenes, sehr homogenes Album, das ohne weiteres mit SWAMPDAWAMPs selbst betitelten Debüts gleich zieht. Für Southern Rocker absolutes Pflichtprogramm! Aber auch all die Musikfreunde, die sich die USA auf die (rock-)musikalischen Fahnen schreiben, sollten unbedingt in diese Scheibe reinhören, denn sie beinhaltet, von Folk und Traditionals abgesehen, musikalisch all das, was die USA zu bieten haben - Freude beim Hören inbegriffen!

Christian "Grisu" Gerecht, 06.07.2012

 

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