Sweet

Action - The Ultimate Story

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 09.10.2015
Jahr: 2015
Stil: Glam Rock, Hard Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Sweet
Action - The Ultimate Story, Sony Music, 2015
Brian ConollyLead Vocals
Andy ScottGuitars, Background Vocals
Steve PriestBass, Background Vocals
Mick TuckerDrums, Background Vocals
Pete LincolnLead Vocals, Bass on Defender and Still Got The Rock
Tony O'HaraKeyboards, Vocals on Defender and Still Got The Rock
Bruce BislandDrums on Defender and Still Got The Rock
Produziert von: Mike Chapman, Nicky Chinn, Andy Scott Länge: 162 Min 28 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Action11. Reach Out I'll Be There
02. Turn It Down12. Defender
03. Lost Angels13. The Six Teens
04. Wig Wam Bam14. Into The Night
05. Little Willy15. Yesterday's Rain
06. Peppermint Twist16. Do As I Say
07. The Ballroom Blitz17. Laura Lee
08. New York Groove18. Love Is Like Oxygen
09. Natural19. Fox On The Run
10. Call Me
CD 2:
01. Teenage Rampage11. Everything
02. Burn On The Flame12. Sixties Man
03. Set Me Free13. Do It All Over Again
04. Cockroach14. Lady Starlight
05. Hell Raiser15. Poppa Joe
06. Blockbuster16. Co-Co
07. Windy City17. Funny Funny
08. Sweet F.A.18. Fever Of Love
09. Stairway To The Stars19. The Lies In Your Eyes
10. 4th Of July20. Still Got The Rock

Dass ich bei meiner musikalischen Früherziehung massiv von den 45er Vinyl-Singles meiner älteren Brüder, insbesondere derer aus der Sammlung meines Bruders Thomas, geprägt wurde, habe ich im Review zu ”New York Connection” bereits durchscheinen lassen. Dass ich einige Jahrzehnte später einmal auf der gleichen Bühne wie die Glam-Rock-Heroen stehen würde und direkt vor SWEET (die Hauptband ASIA hat deutlich weniger Fans interessiert) das Publikum anheizen würde, hätte selbst ich – und ich bin ein guter Träumer! – mir nicht vorstellen können. Von “den Originalen“ war da zwar nur noch Andy Scott dabei, nachdem Brian Connolly und Mick Tucker bereits verstorben sind und Bassist Steve Priest mit seiner eigenen SWEET-Truppe jenseits des Atlantiks unterwegs ist, aber immerhin! Am 31.08.2013, bei der Classic Rock Night in Rödelsee war’s und wen’s interessiert, der findet es sicher im Netz.
Viel länger ist es her, dass SWEET eine Hit-Single nach der anderen rausgefeuert haben und das wird mit dieser Doppel-CD gebührend gewürdigt. “Action – The Ultimate Story“ bringt all die großen Erfolge der Herren Connolly, Tucker, Priest und Scott auf zwei Silberscheiben.

Zwar nicht chronologisch geordnet, aber mit größtmöglicher Wirkung! Wurden die ersten Hits vom Songschreiber-Duo Mike Chapman und Nicky Chinn verfasst, hatten sich die selbstbewussten Vier früh ausbedungen, wenigstens die B-Seiten für ihre Eigenkompositionen reserviert zu bekommen. Beim 75er Hit und Namensgeber dieser Compilation war es aber längst so weit, dass man die A-Seite guten Gewissens für sich erobert hatte. Längst war man den Bubble-Gum- und Pin-Up-Zeiten entwachsen, was jedoch nie so ganz von den Rockfans akzeptiert wurde. 10 Jahre später wären Legionen vor ihnen gekniet. Bands wie POISON, KISS, sogar QUEEN (Es hält sich das Gerücht, dass der zweite Teil von Bohemian Rhapsody ähnliche Parts aufweist, wie Action), wären sicher auch so möglich gewesen, ob jedoch in dieser Ausprägung, darf bezweifelt werden.
Ein Joe Elliott , von DEF LEPPARD, verkündete einst, SWEET wären die Band gewesen, in der er hatte sein wollen. Nun, man sagt viel, wenn der Tag lang ist, aber ein gewisser Einfluss war da schon da, der lange Zeit nicht so zugegeben wurde.
Dabei rockt Turn It Down richtig gut und auch Lost Angels hat, von seinen Gesangshöhen abgesehen, alles, was ein ordentlicher Rocksong braucht.
Klar, die Partykracher der frühen Siebziger sind auch hier vertreten: Wig Wam Bam, Little Willy, Funny Funny, Co-Co und sogar das 50’s Remake Peppermint Twist vom 1974er Album “Sweet Fanny Adams“.

Highlights sind auch heute noch das grandiose Ballroom Blitz - oft kopiert nie erreicht (auch von KROKUS nicht) - , Fox On The Run oder Blockbuster. Ja, Natural, vom 1992er Album “A” (lief da schon als Andy Scott’s SWEET) ist schon a bisserl schwülstig und den Disco-Rundumflug Reach Out I’ll Be There (war auch schon nach Brian Connollys Lead-Sänger-Zeiten) braucht weder ein Rock- noch ein Party-Fan. Defender einer von zwei neuen Songs, geht nett ins Ohr, aber auch nett wieder raus.
The Six Teens muss da bei mir nicht raus, weil eh für alle Zeiten drin, und über selten gespielt und gehörtes, wie Into The Night (1974) und Yesterday’s Rain (1976), freu ich mich umso mehr.
Dass eine einfache CD hier unmöglich ausgereicht hätte, zeigt der Einstieg in den zweiten Silberling, mit Teenage Rampage, Burn On The Flame (ebenfalls ein sträflich unterbewerteter Song!) und Set Me Free deutlich. Kurz darauf Hell Raiser - das wäre bei JUDAS PRIEST doch zur Metal-Hymne mutiert, oder nicht?
Schön Stairway To The Stars scheint sich beim Intro bei Alright Now zu bedienen, schlägt dann aber doch einen anderen – trotzdem eingängigen – Weg ein.
Everything ist wohl der Song, der mir auf der zweiten CD zu poppig gerät, während man Do It All Over Again wohl den 80er-Jahre-QUEEN-Fans ans Herz legen sollte.
Natürlich gibt’s auch den Karibik-Party-Hit Poppa Joe aus den frühen Tagen der Band und mit Fever Of Love und The Lies In Your Eyes zwei weitere unverzichtbare Kracher. Still Got The Rock ist der zweite neue Song. Knüpft tatsächlich etwas an die großen Hits an, ohne deren Halbwertszeit zu erreichen. Somit hätte man hier alles versammelt, was man von SWEET braucht und das ausführliche und informative Booklet ergänzt die Musik perfekt . Bis auf …, ja, aus deutscher Sicht – und eine nicht unwichtige Fanbasis gab und gibt es hierzulande immer noch – hätte man doch das hier gern gehörte Tom Tom Turnaround auf Kosten eines anderen Titels noch mit an Bord nehmen können.
Mein Erlebnis als “Support“ von SWEET wird sich nicht wiederholen lassen, da sich die Band aktuell auf ihrer finalen Tour befindet. Ihrer Hits werden mein Leben - und das noch kommender Generationen – sicher bis zum Finale begleiten.

Epi Schmidt, 05.10.2015

 

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