Tankard

For A Thousand Beers

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 25.02.2022
Jahr: 2022
Stil: Thrash Metal
Spiellänge: 682:00
Produzent: Tankard

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Plattenfirma: BMG

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels

Titel
CD 01. Zombie Attack (Laufzeit: 36:51)
CD 02. Chemical Invasion (Laufzeit: 39:28)
CD 03. The Morning After & Alien EP (Laufzeit: 59:02)
CD 04 . The Meaning Of Life (Laufzeit: 74:16)
 
CD 05. Stone Cold Sober (Laufzeit: 75:45)
CD 06. Two-Faced (Laufzeit: 77:20)
CD 07. The Tankard & Aufgetankt EP (Laufzeit: 72:15)
DVD: Open All Night, Live In Eindhoven, Live In Frankfurt, Fat, Ugly & Live (Laufzeit:ca. 247 Minuten))
Musiker Instrument
Andreas Gesang
Frank Thorwarth Bass
Axel Katzmann Gitarre
Andy Boulgaropoulos Gitarre
Oliver Werner Schlagzeug (
Arnulf Tunn Schlagzeug (
Olaf Zissel Schlagzeug (

Es ist schon etwas länger her, dass wir etwas von TANKARD gehört haben. 2017 veröffentlichten sie ihr bislang letztes Studio-Album, aber dieses Jahr ist eben nicht eines wie viele andere, sondern ein besonderes in der Band-Geschichte, denn die fünf Thrash-Urgesteine aus Hessen zelebrieren 40 gemeinsame Jahre. Und zur Feier dieses Jubiläums hat BMG als Rechteinhaber an den frühen Werken der Band eine Box zusammengestellt, in der die sieben ersten Scheiben der Band zusammengestellt wurden und als Bonus noch eine DVD beigepackt, mit einem rarenn Live-Mitschnitt, doch dazu später mehr. Über das sehr TANKARD-typisch betitelte “For A Thousand Beers“ haben wir uns bei definitiv weniger als tausend Bieren einmal drüber gebeugt und durch gehört.

Die CD-Box kommt recht schlicht daher, mit den Alben in einfachen Pappschubern. Die Geschichte der Band und der enthaltenen Platten wird allerdings in einem beigefügten Booklet schön nachgezeichnet. Um sich dem Paket richtig zu nähern, sollte man sich geistig noch einmal in die Zeit vor 40 Jahren zurückversetzen. Damals spielte sich ein Großteil der Entwicklung innerhalb der deutschen Thrash-Metal-Szene in Nordrhein Westfalen und insbesondere im Ruhrgebiet ab. Von dort kamen Bands wie KREATOR, DESTRUCTION aber auch SODOM, die mit ihren Veröffentlichungen auch weltweiten Einfluss hatten und auch heute noch haben. In Hessen gründete sich etwa zur selben Zeit eine weitere Band, die auch noch heute beständig zum Erfolg des German Thrash beiträgt und das sind TANKARD.

Schon die frühen EPs - die zweite hieß “Alcoholic Metal“ - bezeugten den Hang der Band zu hochprozentiger Unterhaltung, die später zum Markenkern und Kennzeichen der trinkfreudigen Truppe werden sollte. Schon diese beiden Veröffentlichungen genügten, um das Label Noise Records auf TANKARD aufmerksam werden zu lassen. So erhielten die Hessen ihren ersten Plattenvertrag und machten sich an die Arbeit zum Debüt, “Zombie Attack“, das 1986 erschien und zu großen Teilen aus Material der beiden Demos bestand (zwei Songs von “Heavy Metal Vanguard“, vier von “Alcoholic Metal“). Aufgenommen wurden die Songs (wie viele andere Noise-Releases in den Berliner Musiclab Studios und produziert von Harris Johns, der zu dem Zeitpunkt schon mit Bands wie ANGEL DUST und CELTIC FROST zusammengearbeitet und dabei insbesondere mit den Letztgenannten beachtliche, auch internationale, Erfolge feiern konnte. Die enthaltenen zehn Tracks bieten einen einfach aufgebauten aber sehr effektiven und mitreißenden Thrash Metal.

Die Lieder bieten auch für damalige Verhältnisse sicherlich keine Neuerungen oder besonders eigenständigen Elemente. Aber sie transportieren diese rohe Energie, die dem Thrash ja insbesondere in seinen Anfangstagen innewohnte. Mit Tracks wie insbesondere dem Titel-Song aber auch Mercenary oder (Empty) Tankard lieferten die Hessen damals das deutsche Pendant zu einer Band wie etwa SLAYER. Und sie konnten damit auch sehr gut im Vergleich zur einheimischen Konkurrenz wie DESTRUCTION, SODOM oder KREATOR bestehen, die allesamt ab Mitte der 80er Jahre auftauchten und der nationalen Szene einen neuen Schub gaben – und zudem auch weltweit für erhöhte Aufmerksamkeit für deutsche Bands sorgten. Zudem gelang es TANKARD, jedem Song eine gewisse Eingängigkeit zu verpassen. Aber im Gegensatz zu den anderen Bands, die inhaltlich vor allen Dingen auf Satanismus, Horror und düstere Szenarien setzten, standen TANKARD von Anfang an für Humor, Alkohol und nur vereinzelt einmal ernsthafte Texte, wie zum Beispiel bei . Das Debüt war geprägt von jugendlichem Elan, punkiger Wir-machen-unser-Ding-Attitüde und dem Spaß, den die Band daran hatte, endlich professionell zu Werke zu gehen. Insgesamt betrachtet ein sehr guter und gelungener Einstand.

Bereits ein Jahr nach dem Debüt befand sich die Band schon wieder im Studio, um den Nachfolger einzuspielen. Im Gegensatz zum Debüt mussten TANKARD nun wirklich in Windeseile neue Songs komponieren und texten. Eine Herausforderung, die die Band mit Bravour meisterte. Denn “Chemical Invasion“ sollte für die Band einen ordentlichen Popularitätsschub bedeuten. Aufgenommen wurde das Werk wieder zusammen mit Harris Johns in den Berliner Musiclab Studios. Schon beim Erscheinen 1987 war die Begeisterung groß, die beiden großen Fachpublikationen Rock Hard und Metal Hammer überschütteten die Band mit Lob. Und das vollkommen zu Recht. Denn auch aus heutiger Sicht gehört “Chemical Invasion“ zu den Alben, die man als Thrash Metal-Fan kennen muss. Noch humoriger ging Andreas „Gerre“ Geremia an seine Texte, ohne damals die Kritik der Moral-Polizei fürchten zu müssen, denn ein Text wie Farewell To A Slut wäre in heutigen Zeiten undenkbar. Und so behandelte er wieder hingebungsvoll sein Lieblingsthema, den Alkohol. Nur bei den Stücken Don't Panic (über die damalige Situation auf der Erde vor dem Hintergrund der jüngst passierten Tschernobyl-Katastrophe sowie der damals grassierenden AIDS-Epidemie) und Traitor (darüber, wie Metal-Bands damals von der Musikindustrie ausgenutzt wurden) weicht er davon ab.

Musikalisch zeigte sich die Band zudem deutlich verbessert. Die Musiker beherrschten ihre Instrumente noch souveräner und wussten auch was kompositorisch am besten zu TANKARD passte, so dass am Ende eine Scheibe wie aus einem Guss stand. Nicht technisch-versiert sondern weiterhin eher punkig-aggressiv ist der Trash, für den die Band eben schon in ihren Anfangstagen stand und den sie hier in Reinform präsentierte. Dabei gehen sie jedoch niemals stumpf zu Werke, sondern sind auch mal für kleine Experimente gut, zum Beispiel wenn im Titeltrack dann überraschend mitten im Song eine Orgel zum Einsatz kommt – und das eben überaus passend. Ebenso beim mehr als siebenminütigen Instrumental For A Thousand Beers, etwas was man sonst so nur von METALLICA kannte. Ansonsten ist manische Raserei das vorherrschende Qualitätsmerkmal von Songs wie Tantrum, Don't Panic, Farewell To A Slut oder Traitor. “Chemical Invasion“ ist genau die richtige Scheibe für alle, die ihren Thrash roh und unbändig mögen. Und Dank der erneuten Zusammenarbeit mit Harris Johns klang das Ganze auch wieder schön dreckig und trotzdem etwas ausgereifter und manches Mal eben auch ausgeklügelter als auf dem Debüt.

Lediglich ein weiteres Jahr nachdem sie mit “Chemical Invasion“ den nächsten Karriere-Schritt gemacht hatten, da meldeten sich die Hessen schon mit ihrem nächsten Studio-Schlag zurück: “The Morning After“ etablierte die Band als eine der treibenden Kräfte nicht nur in der deutschen sondern zumindest auch in der europäischen Thrash-Szene. TANKARD blieben sich selbst treu und legten das dritte Album in Folge vor, das vom Rock Hard in die Liste der 250 Thrash-Alben aufgenommen wurde, die man gehört haben muss. Und diese Einschätzung gilt auch heute noch. Denn TANKARD gelang es auf dem dritten Album, ihre Kompositionen zu verfeinern, ohne ihnen das Feuer und die unbändige Leidenschaft zu rauben, die die Band ja bis zu diesem Punkt geführt hatten. Und dennoch würde man falsch liegen, “The Morning After“ als Abklatsch seiner beiden Vorgänger zu sehen. Denn eigentlich machten es TANKARD hier genau richtig. Die Veränderungen kamen eher graduell und nicht schlagartig. So bot TV Hero nach dem rasanten Eröffnungs-Doppel zunächst auch mal einen etwas langsameren Einstieg, bevor auch hier die Post abging. Auch der Einsatz von Gang-Vocals war in diesem Ausmaß neu für TANKARD, sorgte aber dafür, dass das Material noch etwas leichter ins Ohr ging.

Daneben kam auch ihre Spaß-orientierte Seite auf “The Morning After“ noch deutlicher zum Vorschein – und zwar sowohl in dem treffend betitelten Track F.U.N. als auch in der SPERMBIRD-Cover-Version Try Again, die eine ordentliche Portion RAMONES-Feeling mitbringt. In dieser Kombination ergibt das eben ein Werk, das Veränderungen beinhaltet und dadurch auch die Bereitschaft der Band unterstreicht, ihren Sound und Stil sich sukzessive und maßvoll weiterentwickeln zu lassen, das aber zugleich die Fans der Band nicht vor den Kopf stößt, so wie es bei zahlreichen anderen Gruppen der Fall war, wenn diese ihren Klang zu schnell und drastisch veränderten. Als Bonus hat die Plattenfirma hier die 1989er-EP “Alien“ mit der gleichnamigen „Hit-Single“ sowie den nicht minder gelungenen Tracks 666 Packs, Live To Die und Remedy sowie einer Neu-Aufnahme des Fan-Favoriten (Empty) Tankard beigefügt. Diese nimmt schon die klangliche Entwicklung der Band zu einem volleren, basslastigeren, vielleicht auch sonoren Sounds vorweg.

Denn Veränderungen sind nun einmal ein gewichtiger Teil der Menschheitsgeschichte und es gibt auch kaum eine Band – vielleicht einmal abgesehen von AC/DC –, die ohne das eine oder andere akustische Facelifting durch eine ganze Karriere geht. Und so war es auch bei TANKARD, die mit dem vierten Album, “The Meaning Of Life“, das 1990 erschien. Der Klang der Scheibe unterscheidet sich dabei deutlich von den vorhergegangenen und ähnelt nun eher dem von OVERKILL auf “Years Of Decay“, eher düster und Bass-lastig. Und dennoch passte das ganz hervorragend zu den Songs, die die Frankfurter für das Werk komponiert hatten. Das Werk beinhaltet aus meiner Sicht einige der stärksten Songs, die TANKARD in ihrer Karriere geschrieben haben: Open All Night, We Are Us, Dancing On Our Grave, Beermuda oder Space Beer. Das mag auch daran liegen, dass ich TANKARD damals mit “The Meaning Of Life“ für mich entdeckt habe und mir diese Lieder daher besonders nachhaltig in Erinnerung geblieben sind. Zudem finde ich den „neuen“ Sound etwas zugänglicher, erinnerte er mich doch an den Klang einiger Bay Area-Bands wie EXODUS, SACRED REICH aber eben auch eine Ostküsten-Gruppe à la OVERKILL.

Wie zahlreiche andere Bands aus dem Bereich des Heavy Metal wurden auch TANKARD dann Anfang der 1990er Jahre von der Grunge- und Alternative-Welle überrollt, die die Absatzzahlen der Bands aus dem Bereich Metal (egal welche Spielart) negativ beeinflusste. Daher erwies es sich im Nachhinein als eine weise Entscheidung der Band, sich bereits zu Beginn ihrer Karriere bewusst gegen den Schritt zum Vollzeit-Profi-Musiker zu entscheiden. Dies ermöglichte es TANKARD sich treu zu bleiben, während zahlreiche andere Bands versuchten, gegen den vorherrschenden Zeitgeist anzukämpfen oder sich diesem aber ein Stück weit anzupassen.

Das nächste TANKARD-Album, “Stone Cold Sober“, von 1992 war zumindest musikalisch aber noch vollkommen unbetroffen von der aktuellen Entwicklung, die zur gleichen Zeit vor sich ging, und zeigt TANKARD gewohnt Old-School-thrashig, wenn auch vielleicht nicht ganz so eingängig und zwingend wie auf dem direkten Vorgänger. Das bedeutet aber nicht, dass man an Liedern wie Jurisdiction, Mindwild, Behind The Back, dem Titeltrack oder auch dem gelungenen J. GEILS BAND-Cover Centerfold nicht auch seine Freude haben kann, aber ganz so leicht wie noch bei dem Vorgänger fiel mir das hier nicht. Selbst wenn TANKARD hier mit dem Beginn von Lost And Found (Tantrum Part 2) ein wenig PRONG-Groove-Metal-Feeling in den deutschen Thrash integrieren. Und somit ist auch “Stone Cold Sober“ ein weiteres ordentliches Album in der TANKARD-Historie, das mit Freibier zudem das erste deutsche Lied der Band beinhaltet.

Der Klang der Scheibe wurde mit etwas mehr Höhen als bei “The Meaning Of Life“ versehen, was in gewisser Weise eine Rückbesinnung auf die ersten drei Scheiben darstellt. Dadurch erscheinen auch die Feinheiten gerade im Gitarrenspiel noch etwas besser wahrnehmbar, auch der Bass kommt – wie etwa sehr gut nachzuhören bei Mindwild - etwas deutlicher zum Vorschein. Insgesamt ist der Sound der Scheibe wohl der beste der bisherigen Produktionen und hebt die Frankfurter Band auf absolut internationales Niveau.

Weitere zwei Jahre später machten TANKARD diesen kleineren Durchhänger jedoch wieder wett. Denn mit “Two-Faced“ kehrte das Frankfurter Quintett zumindest kompositorisch wieder auf das von ihnen gewohnte Niveau zurück. Angeführt von dem Opener Death Penalty über R.T.V., Nation Over Nation, Days Of The Gun und Cities In Flames bietet die Band wieder überwiegend klassischen, immer latent punkigen Thrash Metal mit einer Menge Wucht und Wut im Bauch. Dabei wendet sich die Band hier inhaltlich hauptsächlich – wenn auch nicht ausschließlich - von ihrem Leib- und Magen-Thema ab: „Alkohol, wie man ihn am besten konsumiert und seine Nachwirkungen“.

Diese ernstere Ausrichtung traf bei den Anhängern leider nicht auf die entsprechende Gegenliebe, weswegen es ein kurzes Intermezzo bleiben sollte, das bis heute keine Wiederholung fand. Und es stimmt ja auch, eine Nummer wie Betrayed ist textlich nicht gerade Preis-verdächtig. Aber TANKARD hatten schon in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie in der Lage waren, auch abseits des Alkoholkonsums insbesondere gesellschaftskritische anspruchsvolle und gelungene Texte zu verfassen, wie zum Beispiel bei Dancing On Our Grave, das auch heute noch relevant und aktuell ist. Aber gerade jeder Fan des Old School Thrash Metals ist ohnehin sehr gut beraten, sich dieses Album noch einmal genau anzuhören, denn aus meiner Sicht ist es ein sträflich übersehener „hidden gem“ in der Diskographie der Band.

Den Abschluss dieser CD-Sammlung bildet das Werk “The Tankard“, mit dem im Jahr 1995 auch die Zusammenarbeit zwischen den Frankfurter Thrashern und dem Label Noise Records zu Ende ging – im Gegensatz zu einigen anderen Bands allerdings nicht im Streit, sondern einfach weil man von beiden Seiten aus nach sieben Scheiben der Meinung war, eine Veränderung zu wollen. Nachzulesen ist das übrigens in dem sehr empfehlenswerten Buch “Systemstörung – Die Geschichte von Noise Records“, das zu jeder Band ein eigenes Kapitel bietet. Das letzte Kapitel der Beziehung zwischen TANKARD und ihrer Plattenfirma sollte auf jeden Fall ein musikalisches Happy End finden, denn die Frankfurter verabschieden sich mit einem Knaller-Album von ihrem Berliner Label. Grave New World, The Story Of Mr. Cruel, Close Encounter, Poshor Golovar, Mess In The West oder Positive sind abwechslungsreicher, gelungener Thrash Metal und definitiv kein hingehuschter Schnellschuss, oder eine Ansammlung von B-Seiten nur um aus einem unliebsamen Plattenvertrag rauszukommen.

Als Bonus gibt es auch noch was ganz was Feines. Die unter dem Namen TANKWART veröffentlichte Scheibe “Aufgetankt“. Darauf enthalten sind neun deutschsprachige Cover-Versionen von Punk-, Neue Deutsche Welle- und Pop-Favoriten der Band. Dabei vertreten sind Songs wie Liebesspieler (DIE TOTEN HOSEN), Hurra, Hurra, Die Schule Brennt (EXTRABREIT), Herr D. (Marius Müller-Westernhagen), Sternenhimmel (Hubert Kah), König Von Deutschland (Rio Reiser), Elke (DIE ÄRZTE) und Skandal Im Sperrbezirk (SPIDER MURPHY GANG). Diese Lieder werden alle mit der richtigen TANKARD-Attitüde vorgetragen und machen eine Menge Laune – und darum geht es ja auch ganz offenbar bei dieser Kollektion.

Als besonderes Bonbon für die Fans liegt der Box dann auch noch die “Fat, Ugly & Live“-DVD randvoll mit feinstem Bonus-Material. Da wäre zum einen das etwas ,mehr als einstündige “Open All Night“-Video mit dem Auftritt der Band in Ost-Berlin vom so genannten “Thrashing East“-Festival am. 4. März 1990, in dem sich die Band durch insgesamt 13 ihrer stärksten Lieder aus der Früh-Phase der Band spielt – und das vor einer Menge Fans, die nach dem Ende der DDR sehr gierig nach Thrash Metal waren.Die Band zeigte sich an dem Abend aber auch wirklich in Spiellaune und überzeugte vollauf. Hinzu kommt ein bislang unveröffentlichtes Live-Video vom Auftritt der Band beim 1987er Dynamo Open Air Festival sowie ein Audio-Mitschnitt eines Gigs in Frankfurt von 1988. Dabei sind die beiden letzteren natürlich für die Fans ganz besondere Schmanckerl, die das Box-Set perfekt abrundet.

“For A Thousand Beers“ ist eine ganz besondere Hommage an eine Band, die seit 40 Jahren kompromisslos ihr Ding durchzieht und sich niemals von Modetrends hat davon abbringen lassen. Allerdings muss man dennoch Kritik üben. Bei einer solchen Box hätte man sich – insbesondere als langjähriger Anhänger der Band – sicherlich noch diverse neue Boni gewünscht (denn die enthaltenen kennt man schon von der Re-Release-Serie von 2018), so etwa Demos, eventuell nicht berücksichtigte Aufnahmen aus den damaligen Produktionen oder ähnliches. Auch die DVD, die wohl für einige Fans den Haupt-Kaufanreiz darstellen dürfte, hätte man sicherlich ansprechender umsetzen können. Die Qualität der Videos ist auch eher durchschnittlich ausgefallen. Und die Entscheider hätten den Fans wohl einen großen Gefallen getan, wenn sie das Frankfurt-Konzert als eigenständige CD beigefügt hätten. So bleibt ein etwas fader Beigeschmack, gerade wenn man berücksichtigt, dass die Wiederveröffentlichungen vor ein paar Jahren aus der Reihe „Noise Lebt“ schon den einen oder anderen Bonus-Track enthielten. Klar, für neue Fans ist es eine lohnenswerte Anschaffung, aber jeder ältere Fan wird wohl nicht zur CD- sondern eher zur in verschiedenen Farben gepressten LP-Version der Box tendieren, denn da hat man wenigstens noch den optischen „Wow“-Effekt.

 

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