Tara Jane O'Neil A Ways Away, K Records, 2009 |
Tara Jane O'Neil | All Vocals & Instruments | |||
| ||||
![]() | ![]() | |||
01. Dig In | 06. Pearl Into Sand | |||
02. In Tall Grass | 07. Beast, Go Along | |||
03. Drowning | 08. A Vertiginous One | |||
04. A New Binding | 09. Biwa | |||
05. Howl | 10. The Drowning Electric | |||
![]() |
TARA JANE O’NEIL, kurz und prägnant auch TJO genannt, ist eine äußerst vielseitige Künstlerin aus Portland, Oregon. Neben der Musik widmet sich die Multi-Instrumentalistin nämlich auch der Malerei: Ihre Werke wurden bereits weltweit ausgestellt. Mit “A Ways Away“ hat sie bereits ihr achtes Album veröffentlicht (wobei drei EPs darunter sind) und ihre visuelle Ausrichtung macht sich auch in ihrer Musik bemerkbar. Zumeist zart und zerbrechlich, immer wieder gerne sphärisch und mit Anlehnung an postrockige Soundlandschaften zählen bei ihr weniger die einzelnen Songs als die insgesamt übermittelte Stimmung.
Manchmal wie hingetupft (A New Binding), dann die weiten Ebenen einer scheinbar endlosen Steppe ausmalend (Pearl Into Sand), dann wieder voller Sehnsucht aufheulend (Beast, Go Along), ohne dabei allzu sehr ins Offensichtliche zu verfallen und bewegungslos dem Schwermut zu verfallen. Nein, diese manchmal recht sperrigen Independent-Songwriter-Klänge verbreiten durchaus etwas Hoffnungsvolles, Optimistisches. Der manchmal ziemlich verhangene Gesang wird von ausschweifenden Instrumentalparts mit dominanten Gitarren (Drowning, The Drowning Electric) und gelegentlich stark akzentuierten perkussiven Elementen (Dig In) in den Schatten gestellt.
Mit viel Steel Guitar in Richtung Country pendelnd, aber auch mit einem Herz für Indie, Blues, Soul, Gospel und, wie erwähnt, Post Rock schleicht sich TJO auf leisen Sohlen durch den musikalischen Untergrund. Dabei wirken ihre ebenso betörenden wie verstörenden Klangentwürfe trotz gelegentlicher Düsternis nie kalt und abweisend, sondern immer auch von einer besänftigenden Wärme. Eine Beschäftigung mit der akustischen Welt von TJO ist für jeden dem Independent aufgeschlossenen Musikfreund ohne Einschränkung zu empfehlen – zumal die Vorgänger von “A Ways Away“ durchaus noch etwas unzugänglicher erscheinen.