Seit 15 Jahren lebt Tarja Turunen ihren Traum von der Solo-Karriere aus. Nach der eher unschön vollzogenen Trennung von NIGHTWISH im Jahr 2005 brauchte die Sängerin gerade einmal zwei Jahre, um sich künstlerisch neu aufzustellen und furios in ihre Eigenständigkeit zu starten. Das Debüt-Album, "My Winter Storm", schaffte es in Deutschland bis auf Platz 3 und ihrer finnischen Heimar erklomm sie damit sogar die Spitzenposition. Seitdem hat die Künstlerin fünf weitere Studio-Werke und einige Live-Alben (eines davon mit Mike Terrana als "The Beauty And The Beat") veröffentlicht. Also genügend Material, um eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.

Diese stellt Turunen unter den Titel "Best Of: Living The Dream". Allerdings liefert sie auf der Zusammenstellung nicht bloß die bisher veröffentlichten elf Singles, von denen I Walk Alone ihr bisher größter Chart-Erfolg war, sondern auch ihre persönlichen Favoriten sowie das neue Stück Eye Of The Storm, mit dem das Album auch eröffnet wird. Zieharmonika-Klänge leiten in das Stück ein, das zwischen einem Tango-Rhythmus und klassischen Metal-Elementen abwechselt und zeigt, wie breit Turunen musikalisch aufgestellt ist, denn das alles passt ganz hervorragend zu ihrer klassisch ausgebildeten Sopran-Stimme. Wirklich eine sehr gelungene Nummer, die sich TARJA-Fans nicht entgehen lassen sollten.

Photocredit: Tim Tronckoe

Danach beginnt der "Hit"-Reigen, angeführt von dem schon erwähnten I Walk Alone. Darunter befinden sich auch die nur in Großbritannien (und dort auch nur digital) veröffentlichte Single Enough. Diese dürften natürlich den Fans sehr vertraut sein. Ebenso wie die persönlichen Favoriten, zu denen Turunen die beiden Kollaborationen mit Alissa White-Gluz von ARCH ENEMY (bei Demons In You) sowie Björn "Speed" Strid (SOILWORK, THE NIGHT-Flight ORCHESTRA) in Dead Promises zählt. Die insgesamt 16 Lieder zeigen dabei die metallische Bandbreite, zu der Turunen fähig ist. Dabei bleibt die klassische Seite der Musik - zumindest einmal auf dieser Scheibe - komplett außen vor. Nur ihre unvergleichliche Stimme zeigt, dass die Finnin auch ein großer Fan ist.