Tarja

The Brightest Void - The Shadow Self

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.08.2016
Jahr: 2016
Stil: Symphonic Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Tarja
The Brightest Void - The Shadow Self, earMusic, 2016
Tarja TurunenGesang, Piano & Keyboards
Alex ScholppGitarre & Bass
Julian BarrettGitarre
Tim PalmerGitarre
Jim DooleyGitarre & Chor Arrangement
Kevin ChownBass
Doug WimbishBass
Anders WollbeckKeyboards
Christian KretschmarKeyboards & Programming
Izumi KawakatsuPiano
Max LiljaCello
Alissa White-GluzGesang
Michael MonroeGesang, Mundharmonika & Saxophon
Fernando ScarcellaSchlagzeug
Chad SmithSchlagzeug
Mike TerranaSchlagzeug
Produziert von: Tarja & Mic Länge: 109 Min 49 Sek Medium: CD
CD 1: The Brightest Void (43:47)
01. No Bitter End06. Shameless
02. Your Heaven And Your Hell07. House Of Wax
03. Eagle Eye08. Goldfinger
04. An Empty Dream09. Paradise (What About Us) (New Version)
05. Witch Hunt
CD 2: The Shadow Self (66:02)
01. Innocence07. Diva
02. Demons In You08. Eagle Eye
03. No Bitter End09. Undertaker
04. Love To Hate10. Calling From The Wild
05. Supremacy11. Too Many
06. The Living End
DVD
01. Interview03. Innocence (Official Video)
02. No Bitter End (Official Video)

Ihr Ausscheiden bei NIGHTWISH liegt mittlerweile elf Jahre zurück. Und wenn man nur die Zahl der Veröffentlichungen betrachtet, dann legt die bald 39-Jährige (am 17. August ist es so weit) ein geradezu atemberaubendes Tempo an den Tag. “ The Shadow Self“ ist ihre bereits neunte Solo-Veröffentlichung, wenn man die Live-Alben mit einrechnet. Und da ihr dieses Mal offenbar nicht genug erscheint, legt Tarja zudem noch mit “ The Brightest Void“ parallel dazu ein weiteres Album vor, das von der Plattenfirma als Prequel bezeichnet wird. Nun gut, den Fan soll es nicht weiter stören, wenn er von seinem Star quasi doppelt bedient wird.

Dabei funktioniert “The Brightest Void“ offenbar als eine Art Prequel zu dem eigentlichen Album, “The Shadow Self“. Auf beiden aber führt Tarja musikalisch genau das konsequent fort, was sie seit Beginn ihres Allein-Gangs getan hat. Sie hat eine klare eigene musikalische Linie für sich entwickelt, sie reduzierte in den meisten Songs die oft überbordenden Arrangements, für die NIGHTWISH nach wie vor berühmt sind. Aber durch den sparsameren Einsatz wirken diese Nummern, wie hier Witch Hunt eben fast auch noch eindringlicher. Neu hinzugekommen sind die elektronischen Sound-Experimente à la Shameless. Der Sound ist zudem etwas düsterer geworden. Zudem verzichtet Turunen etwas auf den exaltierten Vortrag, den sie zum Beispiel noch in Victim Of Ritual, dem Opener des Vorgängers “Colours In The Dark“, an den Tag legte.

Das absolute Highlight des Albums ist aus meiner Sicht aber das recht ungewöhnlich anmutende Duett mit Michael Monroe, Your Heaven And Your Hell. Der Straßen-Rocker trifft die Metal-Chanteuse – heraus kommt ein knackiger Rocker mit dreckiger Mundharmonika- und später sogar noch Saxophon-Einsatz von Monroe und ein Ohrwurm, dem man sich nicht so einfach entziehen kann. Von dieser Kooperation möchte man schon gerne noch mehr hören. Aufgefüllt wird das Album durch einige Cover-Versionen wie den James Bond-Soundtrack Goldfinger sowie die Paul McCartney-Nummer House Of Wax und das bereits von WITHIN TEMPTATION veröffentlichte Duett aber hier überarbeitete Paradise (What About Us). Sehr interessant, insbesondere im zweiten Fall.

Das zweite – und eigentliche Haupt- Werk, “The Shadow Self“, ist dabei sogar das noch experimentellere der beiden Werke geworden. Klassisch vom Klavier getragen in Teilen des Openers Innocence, funky-metallisch im darauf folgenden Demons In You, bei dem sie zudem noch Unterstützung von ARCH ENEMY-Fronterin Alissa White-Gluz bekommt. Düster und hart geht es in Supremacy zu, das dann von der leicht folkig angehauchten Ballade The Living End abgelöst wird. Kurzum bleibt festzuhalten, dass die Lieder hier sehr abwechslungsreich sind und zeigen jeweils unterschiedliche Facetten der Künstlerin. Das Alles kulminiert dann in dem fast 13 Minuten langen Schlussstück Too Many (wobei man drei Minuten Stille abziehen muss).

Wenig „kundenfreundlich“ ist hingegen die Entscheidung der künstlerischen Abteilung, auf den weißen Seiten der Booklets weiße Schrift und auf den schwarzen Seiten schwarze Schrift zu verwenden. Natürlich glänzen die Zeichen, aber ohne eine Lampe direkt in der Nähe bleibt die Information doch fast schon ein Geheimnis. Nun ja, schön aussehen tut es auf jeden Fall und es veredelt so die beiden CDs. Dabei sollte den Tarja-Fans klar sein, dass die Finnin sich hier genauso konsequent wie zuletzt vom Schaffen ihrer Ex-Band absetzt und weitere Musikfelder erforscht und für sich in Anspruch nimmt. Wer das nicht mag, der wird mit den beiden Alben ein Problem haben. Aber diese Freiheit braucht ein Künstler eben – und wer bereit ist, ohne Scheuklappen an diese Werke heranzugehen, der wird hier viele neue Eindrücke entdecken können.

Marc Langels, 05.08.2016

 

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