Tarot The Spell Of Iron MMXI, Nuclear Blast, 2011 |
Marco Hietala | Gesang & Bass | |||
Tommi Salmela | Gesang | |||
Zachary Hietala | Gitarre | |||
Janne Tolsa | Keyboards | |||
Pecu Cinnari | Schlagzeug | |||
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01. Midwinter Nights | 06. Spell Of Iron | |||
02. Dancing On The Wire | 07. De Mortui Nil Nisi Bene | |||
03. Back In The Fire | 08. Pharao | |||
04. Love's Not Made For My Kind | 09. Wings Of Darkness | |||
05. Never Forever | 10. Things That Crawl At Night | |||
Auf das neue Album von NIGHTWISH müssen die Fans ja noch ein wenig warten, dafür können Fans von Bassist und Co-Vocalist Marco Hietala wieder an frischer Musik von dessen Zweit-Band TAROT erfreuen. Zusammen haben sie das Album “The Spell Of Iron MMXI“ eingespielt. Dabei fällt den TAROT-Fans natürlich sofort auf, dass es sich hier um das Debüt von 1986 handelt und das römische Numeral MMXI nichts anderes ist als die Jahreszahl 2011. Deshalb auch „frische“ und nicht „neue“ Musik. Kurz und gut: hier handelt es sich um eine Neu-Aufnahme des legendären TAROT-Debüts von vor 25 Jahren.
Mit ihrem Debüt legten damals TAROT auch zumindest mit den Grundstein für die spätere finnische Melodic-Power-Metal-Welle mit Bands wie etwa STRATOVARIUS und SONATA ARCTICA. Beeinflusst wurden sie unüberhörbar durch die New Wave Of British Heavy Metal und deren Haupt-Vertreter wie etwa JUDAS PRIEST oder IRON MAIDEN aber auch durch Klassiker wie BLACK SABBATH. Dabei klangen sie jedoch schon damals sehr eigenständig. Eben das, was man heute als „typisch finnisch“ im Metal bezeichnen würde.
Bei diesem Re-Realease ist natürlich auch klar, dass die Scheibe eine ordentliche Portion mehr Druck hat als das Original und auch vom Gesamtsound und der Abmischung deutlich besser klingt. Ansonsten hätte eine Wiederauflage ja wohl auch keinen Sinn gemacht, beziehungsweise keinen Abnehmer gefunden. Und nur die Tatsache, dass Sänger Tommi Salmela beim Original noch nicht an Bord war, wird wohl kaum ausschlaggebend gewesen sein.
Die Songs wie der Opener Midwinter Nights, Dancing On The Wire, Love’s Not For My Kind, Pharao oder Wings Of Darkness erstrahlen dadurch in einem neuen Lichte und kommen noch druckvoller durch die Boxen oder den Kopfhörer. Dabei klingen die Songs auch heute noch extrem frisch und gar nicht so, als ob sie bereits 25 Jahre alt seien. Ihre humoristische Seite zeigen TAROT denn auch bei De Mortui Nil Nisi Bene, einem abgefahrenen Instrumental mit traditionellen finnischen Folk-Anleihen. Schon 1986 gehörte diese CD zu den besten Metal-Releases und daran hat sich auch im Laufe der Zeit nichts geändert.
“The Spell Of Iron MMXI“ ist natürlich vor allem für neue TAROT-Anhänger interessant, die das Original noch nicht besitzen. Aber auch Metal-Fans allgemein sollten eine TAROT-Scheibe im Schrank stehen haben und diese hier wäre dann ein guter Anfang. Alte Fans müssen sich nun entscheiden, ob sie noch einmal Geld für ein Album ausgeben wollen, dass sie bereits besitzen. Im Gegensatz zu den zahlreichen „remasterten“ Neu-Auflagen bei anderen Bands bekommen sie hier aber immerhin eine wirkliche Neu-Einspielung zu hören, die deutlich besser klingt als das, was man sonst geboten kommt. “The Spell Of Iron MMXI“ ist auf jeden Fall ein sinnvoller Re-Release.