Taste What's Going On - Live At The Isle Of Wight, Eagle Vision, 2015 |
Rory Gallagher | Vocals, Guitar, Harmonica | |||
Richard McCracken | Bass | |||
John Wilson | Drums | |||
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01. What's Going On | Beat Club 1970: | |||
02. Sugar Mama | Morning Sun | |||
03. Morning Sun | It's Happened Before, It'll Happen Again | |||
04. Gambling Blues | If The Day Was Any Longer | |||
05. Sinner Boy | I'll remember (Promo Clip) | |||
06. Same Old Story | What's Going On (Promo Clip) | |||
07. Catfish Blues | Born On The Wrong Side Of Time (Promo Clip) | |||
"Wie fühlt man sich als bester Gitarrist der Welt?", fragte einst ein pfiffiger Reporter den umjubelten Jimi Hendrix. "Keine Ahnung, das sollten sie mal Rory Gallagher fragen", lautete Hendrix' verblüffende Replik. Um Gottes Willen, wie groß hätten TASTE wohl werden können, wenn sie im Winter 1970 nicht an dämlichen Managementverfehlungen respektive Streitereien um's liebe Geld gescheitert wären.
1966 vom grad mal 18-jährigen Rory Gallagher ins Leben gerufen, durchliefen TASTE nach einem karrierefördernden und markanten Austausch der Rhythmus-Section (Basser Richard McCracken und Drummer John Wilson wurden integriert) eine kurze, aber schillernde Karriere, die schließlich Großmeister Jimi Hendrix zu obiger Aussage hinriss.
Der musikverrückte Teenager Gallagher hatte in den Jahren zuvor zahlreiche Erfahrungen auf dem Show-Band Sektor sammeln dürfen, tourte durch halb Europa und fühlte sich auf der Bühne quasi schon zu Hause, was sich natürlich auf seine beeindruckende Bühnenpräsenz niederschlug und ihn letztlich als Gitarrist der absoluten Oberklasse etablierte.
Das selbstbetitelte Debutalbum aus dem Jahre 1969 und das Anfang 1970 veröffentlichte "On The Boards" festigten den Ruf der Iren als innovatives Bluesrock-Trio und brachte ihnen Support-Slots bei namhaften Cracks wie CREAM und BLIND FAITH ein. Ihren Höhepunkt erlebten die forschen Iren schließlich beim legendären Isle Of Wight Festival im August 1970 vor knapp 600.000 Zuschauern. Die Querelen innerhalb der Band kochten in dieser Phase zwar schon über und die Kunde eines nahenden Splits machte die Runde, doch nichtsdestotrotz rockte das blendend eingespielte Trio die Festival-Bühne als gäbe es kein Morgen.
Die vorliegende DVD/Bluray zeigt die Band auf dem Zenit ihres Könnens. Rory Gallagher strotzt vor Improvisationsfreude und entlockt seiner abgeschabten Stratocaster so manch furioses Solo. Richard McCracken und John Wilson zeigen sich mächtig versiert und sehr impulsiv und bleiben ihrem Chef hautnah auf den Fersen. Ein Feuerwerk. Ein intensives Erlebnis. Sehenswert. Für Gallagher Fans ein absolutes Muss.
Der fulminante Isle Of Wight Gig wird umrankt von einer kurzen, präzisen Geschichtslektion, die den Werdegang der Band mittels Interviews und antiquirtem Filmmaterial nachzeichnet. Selbstverständlich kommt Rorys Bruder Donal zu Wort. Doch auch Bewunderer wie Bob Geldof, The Edge (U2), Brian May (QUEEN) und Jazzgitarrist Larry Coryell melden sich zu Wort und illustrieren die bewundernswerten Stärken dieses leider viel zu früh verblichenen Trios. Zu welcher Größe und Berühmtheit schließlich Rory Gallagher mit seiner Solokarriere erwuchs, steht auf einem anderen Blatt.
Der Bonusteil der DVD wartet noch mit einigen hübschen, alten Beat-Club Videos auf und präsentiert drei im typischen spätpsychedelischen Sechziger Jahre Look gedrehte Video-Promo-Clips. Herrlich.