Titel |
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01. Signs, High Times |
02. I‘m Gonna Be There |
03. When Will I Begin |
04. Walk Through This Life |
05. Strengthen What Remains |
06. Still Your Mind |
07. Hard Case |
08. Shame |
09. All The World |
10. They Don‘t Shine |
11. The Ending |
Musiker | Instrument |
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Susan Tedeschi | Lead Vocals, Acoustic and Electric Guitars |
Derek Trucks | Guitars |
Kofi Burbridge | Wurlitzer Electirc Piano, Hammond Organ, Grand Piano |
Tim Lefebrve | Bass Guitar |
J.J. Johnson, Tyler Greenwell | Drums, Percussion |
Marc Quinones | Congas |
Mike Mattison, Mark Rivers, Alecia Chakour | Vocals |
Kebbi Williams | Saxophone |
Ephraim Owens | Trumpet |
Elizabeth Lea | Trombone |
Doyle Bramhall II | Guitar on I‘m Gonna Be There and Strengthen What Remains |
Jonathan Kuo, Gabriela Peña-Kim | Violin |
Jorge Peña | Viola |
Alexei Romanenko | Cello |
Warren Haynes | Vocals on Walk Through This Life |
Oliver Wood | Acoustic Guitar on The Ending |
Wer gedacht hat, die TEDESCHI TRUCKS BAND hätte sich mit hervorragenden Live-Mitschniitt “Live From The Fox Oakland“ auf einen Höhepunkt katapultiert, nach dem es – von anschließenden Tour mal abgesehen – zwangsläufig wieder eine Etage tiefer gehen muss, der hat sich getäuscht. Das würde ich bereits nach dem ersten Songs des neuen Studioalbums unterschreiben.
Das mag auch an der Aufnahmetechnik liegen – man hat mit einer analogen Bandmaschine auf klassischen Zwei-Zoll-Tonband aufgenommen - , wenn Derek Trucks‘ Gitarren-Riffs gleich zu Beginn den Weg des Albums so wohlig bereiten, aber letztlich sind es doch die Musiker, ihre Finger und Stimmen, die den Sound bestimmen und an der Besetzung der Band hat man zum Glück nichts geändert. Und nichts reduziert! Das ist immer noch eine “Big Band“ , die hier den Groove von Trucks aufnimmt und mit gezielten Akzenten die Nummer in Fahrt bringt. Und darüber thront die Stimme von Susan Tedeschi. Die Frau scheint sich stimmlich immer noch weiterzuentwickeln und wenn sie im Duett mit ihren Backgroundsängern agiert, würde man hier kaum eine blonde Weise Sängerin vermuten. Richtig klasse! Da rückt sogar Trucks – wahrlich nicht übles – Gitarrensolo in die zweite Reihe.
Kein Grund unvermutet aufs Gaspedal zu treten, nur weil man noch am Anfang des Albums ist. Bei I‘m Gonna Be There lehnt man sich eher noch zurück und lässt es locker funky angehen. Allerdings, wenn es an den Refrain geht, da kommt ein Schub von Stimmen und der sehr dynamisch agierenden Band, dass man sich sofort ein Stück mehr aufrichtet. Hier läuft denn auch Derekt Trucks zu erster großer Form auf, mit seinem einzigartigen Slide-Spiell und dabei bekommt er noch Gesellschaft von Doyle Bramhall II, der hier als Gast ein paar Solo-Licks mit Trucks austauscht. Dem hätte man sicher noch gerne länger, als diese knapp sechs Minuten gelauscht.
Und auch When Will I Begin lässt es gemächlich angehen, aber die Spannung in dieser souligen Blues-Ballade ist gleich zu spüren und erneut ist es Tedeschi, die den Song auf ein Höheres Level hebt. Wenige Sänger/innen können allein mit ihrer Stimme so eine Magie erzeugen. Hier ist eine davon zu hören. Ganz klasse, wie sich der Song immer weiter aufschwingt, um dann sachte auszugleiten.
Dass sich das Ehepaar Trucks/Tedeschi auch an den Gitarren bestens ergänzt, wissen zumindest Besucher der Konzerte längst. Und Walk Through This Life legt davon Zeugnis ab. Das kommt jetzt nicht so plakativ, vordergründig, aber wer da genau zuhört, erfreut sich nicht nur in Instrumentalteilen an diesen Ausnahme-Künstlern. Mitgeschrieben hat den Song übrigens Warren Haynes und der singt auch im Background-Chor mit. Man kann ihn raushören. Und, nein, er spielt keine Gitarre. Nur Gesang.
Gitarre spielt Doyle Bramhall II noch einmal, in dem folgenden Strengthen What Remain. Hier wird‘s eher folkig, viel Akustik-Gitarre und ein paar dezente Streicher sowie Kofi Burbridges Flötensolo untermalen Tedeschis melancholischen Gesang. Hat ein bisschen was von den späten BEATLES.
Sehr melancholisch startet auch Still You Mind um sich sehr schnell und dynamisch zu steigern. Das geht dann schon in die Richtung progressiver Jam-Rock und Derek Trucks bekommt hier einiges an Freiraum, um zu glänzen.
Fast unvermutet folgt die Good-Time-Nummer Hard Case. Wo es zuvor teils doch etwas schwermütiger zuging, wird man hier umgehend zum Hüftschwingen animiert und tänzelt freudig zu diesem Gemisch aus New Orleans-Flair und West Coast-Feeling. Ein (Gitarren-) Traum, die Einwürfe des Slide-Könners Trucks.
Bei Shame dreht die Band zunächst ziemlich heavy auf, um die Spannung dann zurückzunehmen und effektiv wieder zu steigern. Das geht dann schon ins jazzige, und dürfte Basis für manch wilden Jam-Ritt auf der Bühne liefern. Gelegenheit für den Rest der Band sich in Szene zu setzen. Die wird hier ohnehin zu wenig genannt, denn was da von Orgel, Bläsern, Percussion, etc. kommt, bekommt man nicht so oft geboten.
Für mich auch immer faszinierend, wie sich Derek Trucks im Bandsound zurücknimmt, aber umso mehr strahlt sein Spiel, wenn er – wie in All The World – ins “Rampenlicht“ tritt.
Kurz vor Schluss gibt‘s mit They Don‘t Shine direkt noch eine nahezu straighte Rocknummer. Boogie-Riffs, Susans wunderbare Stimme, schiebende Bläser, gospel-mäßiger Background-Chor und jede Menge Spaß.
Zusammen mit Oliver Wood, von THE WOOD BROTHERS, schrieben Tedeschi und Trucks The Eding und dieser spielt hier auch die Akustikgitarre zu der nur noch ein paar Fills von Dereks Resonator-Gitarre und die Stimme von Susan Tedeschi kommen. An dieser Stimme liegt es auch, dass so ein vermeintlicher “Rausschmeißer“ trotzdem noch so hell strahlt. Beeindruckend und der perfekt Schluss für ein Album, welches den verstorbenen Gregg Allman, CeDell Davis, Leon Russell, B.B. King und Butch Trucks gewidmet ist. Nicht nur diese werden sich darüber freuen.