Temtris Shallow Grave, Battlegod Productions, 2014 |
Genevieve Rodda | Gesang | |||
Llew Smith | Gitarre & Gesang | |||
Anthony Roberts | Gitarre | |||
Adam Wotherspoon | Bass | |||
Ben Hart | Schlagzeug | |||
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01. Captures | 05. Silent Tears | |||
02. Shock To The System | 06. Forever Haunted | |||
03. Shallow Grave | 07. Darkness Lies | |||
04. The Entity | 08. Your Time Has Come (Bonus Track) | |||
In wohl kaum einem anderen Musikgenre hat der "Untergrund" eine solche Bedeutung wie im Bereich Heavy Metal. Während in anderen Richtungen der Erfolg gemessen in reinen Absatzzahlen die einzig geltende Währung ist, da bedeutet es den Metal-Fans mindestens genau so viel, dass ihre Heroen sich zu den Wurzeln bekennen und diese in ihrer Musik weiter vertreten. In diesem Untergrund gedeihen auch viele Nachwuchsbands, wie zum Beispiel die Australier TEMTRIS.
Die Band wurde 1999 in Sydney als LABYRINTH gegründet und hat seitdem ein Demo und zwei Alben veröffentlicht. Mit "Shallow Grave" liegt nun ihr drittes Album vor. Darauf spielt die Gruppe einen mitreißenden Metal, der sich klar zu seinen Wurzeln in der New Wage of British Heavy Metal bekennt, ohne diese bloß zu rezitieren. Dazu kommen Elemente aus düsteren Spielarten wie Death Metal, aber immer mit viel Augenmerk auf melodische Akzente. Phasenweise fühle ich mich dabei sogar an AMON AMARTH erinnert.
Das Aushängeschild der Band ist dabei Sängerin Genevieve, die über eine sehr ansehnliche und variable Röhre verfügt. Damit kann sie ein breites Feld an Expressionen abdecken, von aggressiv und eindringlich über eher nachdenklich-melancholisch bis hin zu dreckig-fies ist alles dabei. Der spezielle Kniff der Band ist es jedoch, zahlreiche der Gesangspassagen vom zweiten Sänger Llew Smith mitgrowlen zu lassen. Dadurch gewinnt der Sound von TEMTRIS noch mal zusätzlich an Biss und Kontur.
Aber nicht nur der Gesang ist sehr gelungen und individuell. Auch das Songwriting der Scheibe stimmt von vorne bis Hinten. Die Lieder sind durch die Bank immer überdurchschnittlich gut und bereiten auch beim wiederholten Hören immer noch Freude. Herausragende Tracks sind dabei neben der Titelnummer noch der Opener Captured sowie The Entity. Auf der anderen Seite ist aber keiner der acht Songs – wie oben schon klargestellt - wirklich „schlecht“. Die niedrigste Kategorie, die ein Stück erreicht ist immer noch gelungen.
"Shallow Grave" ist ein Album, an dem insbesondere Freunde des ungeschliffenen Heavy Metal ihre wahre Freude finden werden. Dazu trägt auch der sehr rohe Sound der Aufnahme bei, der phasenweise eher an ein Demo erinnert, aber gerade bei dieser Art von Musik wirklich wie die berühmte Faust auf das ebenso bekannte Auge passt. Millionenverkäufe werden TEMTRIS damit vielleicht nicht einfahren, aber die Anzahl ihrer Fans – und zwar auch im metallischen Untergrund - sicherlich deutlich erweitern.