Ten Years After

A Sting In The Tale

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.02.2018
Jahr: 2017
Stil: Blues/Folk-Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Ten Years After
A Sting In The Tale, Butler Records, 2017
Ric LeeDrums & Percussion
Chick ChurchillHammond Organ & Wurlitzer
Colin HodgkinsonBass Guitar
Marcus BonfantiVocals, Guitar, Harmonica & Percussion
Produziert von: Marcus Bonfanti Länge: 53 Min 08 Sek Medium: CD
01. Land Of The Vandals07. Stoned Alone
02. Iron Horse08. Two Lost Souls
03. Miss Constable09. Diamond Girl
04. Up In Smoke10. Last Night Of The Bottle
05. Relired Hurt11. Guitar Hero
06. Surance Surance12. Silverspoon Lady

Wie schon im Konzertbericht erwähnt, setzen sich TYA heutzutage aus den Gründungsmitgliedern Ric Lee und Chick Churchill, der Bass-Koryphäe Colin Hodgkinson und dem Nesthäkchen Marcus Bonfanti zusammen. Letzterem hat man denn auch gleich die Produktion dieses gemeinschaftlichen Albums in die Hände gelegt, zu dem man die Songs in guter alter Tradition Zusammen geschrieben hat.
Die Konzert der immer noch laufenden Tour wurden im Allgemeinen mit Land Of The Vandals eröffnet, und dieses treibende Blues Rock-Stück eröffnet auch dieses Album. Macht absolut Spaß, wie die Vier hier zur Sache gehen. Bonfanti hat eine - zu dieser Musik sehr gut passende – raue Stimme und sein Gitarrenspiel kommt zwar ausgefuchst und mit feinen Licks gespickt, aber nie überprätentiös. Solo-Orgien scheinen ihm, zumindest wenn man nach dieser Nummer urteilen will, fremd zu sein.
Sehr wohl weiß er aber, wie man einer Groove-Nummer, wie Iron Horse den Weg bereitet. Wie sehr sich die Hinzunahme von Hodgkinson auszahlt, hört man hier bereits deutlich. Sowohl beim schiebenden Mittelteil, als auch bei den Tricky-Breaks.

Miss Constable scheint direkt aus der Mittsechziger R&B-Zeit transferiert und ist eigentlich genau die Art ins Ohr gehender, bluesiger Song, den man sich mal im Radio wünschen würde. Klasse, das Spiel von Chick Churchill und der Sound seiner Hammond!
Auch das balladeske Up In Smoke past eigentlich so gar nicht in diese Zeit und würde von mir eher 40 bis 50 Jahre früher datiert werden. So oder so, das Zusammenspiel von Akustikgitarre und Orgel und dieses Flair, welches die Herren hier kreieren, das hat gehobenes Niveau.
Chick Churchill leitet das leicht vertrackte Relired Hurt ein. Da hört man einfach, was das für ein hervorragender Organist ist. Der Song hat teilweise ordentlich Druck, Bonfanti beeindruckt mit seinem kernigen Gesang und einmal mehr mit seinem zielgerichteten, unaufgesetzten Gitarrenspiel.
Welches richtig Schwung in die Angelegenheit bringen kann, wie Surance Surance unterstreicht. Ganz toll, wie hier Gitarre und Orgel “zusammenarbeiten“. Bei dem Song kann man unmöglich stillsitzen, da passt alles. Man könnte meinen, die Typen spielen seit Jahrzehnten zusammen, obwohl das nur auf zwei der Bandmitglieder zutrifft. Ja, Qualität kann man hören.
Die folkigen Einflüsse, die die frühen TEN YEARS AFTER begleitet haben, kommen hier wieder zum Vorschein. Zum Beispiel in Stoned Alone, das von Akustikgitarre zusammen mit der Hammond getragen wird. Der Versuchung eines E-Gitarren-Solos widersteht Bonfanti und liefert dafür ein wundervolles dobro-mäßiges Intermezzo. Auch das absolut klasse.

Und auch die einstmals im Bandsound vorhandene Mundharmonika erlebt eine Reunion. In Two Lost Souls sorgt sie für das Blues-Feeling, während Akustikgitarre und Orgel ordentlich pushen und für Drive sorgen. Ich find’s ganz toll, was für ein Flair diese Band auf Songs wie Diamond Girl kreiert. Als wären die späten 60er zurück und trotzdem klingt das nicht altbacken. Ric Lee wird’s anscheinend im Laufe der Nummer zu ruhig, denn so langsam rotiert er im Hintergrund und treibt die Band letztlich in eine schmissige Rock-Nummer. Da kann auch Bonfanti nicht anders und muss etwas aus sich heraus. Der Typ hat’s ja wirklich drauf und da macht es Spaß, ihn mal “in Aktion“ zu erleben. Wie auch beim folgenden Last Night Of The Bottle, welches problemlos auf einem der frühen Alben der Band Platz gefunden hätte. Wer sich bei Guitar Hero einen Gitarren-Solo-Overkill erhofft hat, wird nicht restlos beglückt, aber Freunde von feinem Blues Rock sind hinterher sicher eine Spur glücklicher. Wie man es überhaupt mit diesem Album ist. Einen sanften Abgesang hat mit hier nicht geplant, sondern verabschiedet sich durch die Silverspoon Lady mit einem 50’s angehauchten Rocker, der auch dem seligen Alvin Lee gefallen hätte.
Hier gibt’s nichts auszusetzen, wer jemals was mit TYA am Hut hatte, sollte hier zwingend reinhören. Erstklassiger Blue Rock, nicht nur für Woodstock-Veteranen.

Epi Schmidt, 06.02.2018

 

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