Tesla Alive In Europe, Frontiers Records, 2010 |
Jeff Keith | Vocals | |||
Frank Hannon | Guitars | |||
Dave Rude | Guitars | |||
Brian Wheat | Bass | |||
Troy Lucketta | Drums | |||
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01. Forever More | 09. The Way It Is | |||
02. I Wanna Live | 10. Breakin' Free | |||
03. Modern Day Cowboy | 11. Hang Tough | |||
04. Heaven's Trail | 12. So What! | |||
05. What A Shame | 13. Signs | |||
06. Shine Away | 14. Lil Suzie | |||
07. Love Song | 15. Into The Now | |||
08. What You Give | ||||
Live-Alben sind ja so ein bisschen aus der Mode gekommen, leider, muss man wohl sagen. Damals in meinen Teenagerjahren (also den Siebzigern) lief das ganz anders ab. Egal, Schnee von gestern...
Ingesamt lamentiert die Live-Konzert-Szenerie über einen eher beklagenswerten Zuschauerschwund. Da spielen manche hochkarätigen Combos vor 60 - 100 Zuschauern. Großartige Bands wie z.B. UFO oder WARRIOR SOUL schaffen es noch nicht einmal, die 'Matrix' in Bochum auszuverkaufen, da lassen sich dann gut 100 oder 400 Seelen blicken. Schade, schade.
Ein Konzertmitschnitt allerdings von dieser herausragenden Qualität wie TESLAs "Alive In Europe" sollte dem geneigten Musik- bzw- Hard-Rock Fan ganz vehement vor Augen führen, wie grandios so ein Live-Gig sein kann.
Beim Genuss dieser leider nur 15 Songs (es hätte von mir aus auch gerne ein Doppelalbum werden können) wünscht man sich insgeheim, TESLA möge doch recht bald wieder nach Deutschland kommen, um die in Barcelona eingefangene Feststimmung und gnadenlos ansteckende Spielfreude, sowie energiestrotzende Musikalität der Altvorderen aus Sacramento auf deutsche Konzertsäle zu projezieren. Schroff, aber herzlich, rau und kantig der Sound, live eben und gerade deshalb so ungemein packend.
Seit ihrem Debut ("Mechanical Resonance") von 1986 und der dazugehörigen Single Modern day cowboy haben TESLA einige Höhepunkte und sicher auch kleinere Rückschläge einstecken müssen, haben sich zwischenzeitlich sogar aufgelöst. Doch die Jungs, die jetzt alle schon Mitte 40 oder sogar um die 50 sind, gehen aufrechter denn je und können schließlich auch auf eine satte Anzahl fabelhafter Rocksongs zurückgreifen. Der Jungspund und seit 2006 als Tommy Skeoch Nachfolger eingestiegene Dave Rude harmoniert derartig gut mit Altmeister Frank Hannon an der Gitarre, dass einem jeden traditionell orientierten Hard-Rock Fan das Herz aufgehen sollte. Die Gitarrensounds kommen so schön superfett und vintage rüber, dass man unweigerlich geneigt ist, den Lautstärkeregler Richtung Anschlag zu drehen, um diese Vollbedienung nur ja in vollen Zügen geniessen zu können.
Was soll ich hier noch weiter berichten - echte TESLA Fans werden wissen wovon ich rede - dieses Live-Album kommt einem Glanzstück gleich. Eine gelungene Mischung aus alten und neueren Tracks. Doch auch Nicht-Fans sollten dieser beindruckenden Truppe eine Chance geben. Ganz fabelhaft, prima, eine gestandene und mit allen musikalischen Wassern gewaschene Band offeriert dem Genießer ein Hard-Rock-Spektakel allererster Güte. Hey, there's no way out... nein, auf keinen Fall.