Tesla

Shock

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.03.2019
Jahr: 2019
Stil: Hard Rock
Spiellänge: 44:36
Produzent: Phil Collen

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Plattenfirma: Universal Music

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Def Leppard

Kid Rock

Aerosmith

Titel
01. You Won’t Take Me Alive
02. Taste Like
03. We Can Rule The World
04. Shock
05. Love Is A Fire
06. California Summer Song
 
07. Forever Loving You
08. The Mission
09. Tied To The Tracks
10. Afterlife
11. I Want Everything
12. Comfort Zone
Musiker Instrument
Jeff Keith Gesang
Frank Hannon Gitarre, Gesang & Mandoline
Dave Rude Gitarre & Gesang
Brian Wheat Bass & Gesang
Troy Lucketta Schlagzeug & Percussion
Gastmusiker:
Phil Collen Gesang & Gitarre

Es gab eine Zeit, als TESLA nur einen winzigen Schritt davon entfernt schienen, zu internationalen Rock-Stars zu werden, ganz in der Tradition von ihren Vorbildern AEROSMITH. Diese Zeit war um 1990 als die Band aus Sacramento mit dem Album “The Great Radio Controversy“ in ihrer Heimat mehr als zwei Millionen Einheiten absetzen konnte und mit Singles wie Heaven‘s Trail (No Way Out) und insbesondere Love Song es in die so genannte Heavy Rotation bei Radiostationen aber auch bei MTV schaffte. Das anschließende “Five Man Acoustical Jam“ traf mit seinen akustisch gehaltenen Live-Aufnahmen den Nerv der Zeit und auch die Nachfolger “Psychotic Supper“ sowie “Bust A Nut“ wussten rundherum zu überzeugen. Was also hielt die Band zurück? Es war der veränderte Zeitgeist, der in diesem Fall das Kind mit dem Bade ausschüttete. Denn obwohl TESLA nie eine so genannte Hair Metal-Band waren, erlitten sie doch deren Schicksal und gingen mit ihnen unter – zumindest für eine Zeit.

Nach einer kurzen Auflösung sind TESLA seit der Jahrtausendwende wieder aktiv und haben auch schon einige beachtenswerte Studio-Alben veröffentlicht, deren bisher letztes allerdings nun auch schon wieder fünf Jahre zurückliegt. Zum Glück meldet sich das Quintett nun mit “Shock“ zurück, das von DEF LEPPARD-Gitarrist Phil Collen nicht nur produziert sondern auch komplett mitgeschrieben wurde. Das hört man dem Album dann auch an einigen Stellen mehr als nur deutlich an, denn einige klangliche Querverweise zu den „tauben Leoparden“, die in den vergangenen Jahren immer wieder mit TESLA zusammen auf Tour waren, sind nicht von der Hand zu weisen. Das geht von den Chören über die Gitarren- bis hin zum Schlagzeug-Sound. Immer wohl dosiert aber eben auch nicht zu überhören. Wer also mit DEF LEPPARD nie warm geworden ist, der wird hier vielleicht auch ein paar Probleme haben.

(Foto by Ross Halfin, zur Verfügung gestellt von Oktober Promotion)

Ebenfalls nicht ganz unproblematisch ist die in meinen Augen hohe Anzahl an ruhigen bis sehr ruhigen Liedern. Das beginnt schon mit dem dritten Song, We Can Rule The World, einer Ballade in 90er-Jahre-AEROSMITH-Manier, sprich I Don‘t Wanna Miss A Thing, geht weiter über Love Is A Fire, den California Summer Song und Forever Loving You. Das ist – gerade in der Mitte des Albums einfach zu viel Ballade und nimmt aus meiner Sicht zu viel Fahrt aus der Scheibe. Schließlich reden wir ja hier von einer der besten traditionellen Rockbands, die die USA derzeit zu bieten haben. Zum Glück sind a) diese vier Lieder ja beileibe nicht schlecht komponiert und b) damit noch acht weitere Songs auf der Scheibe, die den Rockfans dafür gefallen werden.

Die Scheibe hat denn auch mit You Won‘t Take Me Alive, Tied To The Tracks und dem Titeltrack drei Songs dabei, die den Hörer gefühlsmäßig sofort an die großartigen Zeiten Ende der 80er/Anfang der 90er erinnern. Da ist wieder das Feeling und die Power, die TESLA als legitime AEROSMITH-Nachfolger erscheinen ließen. I Want Everything ist hingegen eher etwas durchschnittlich.The Mission ist der erste Song, bei dem die DEF LEPPARD-Einschläge im Songwriting immer wieder recht deutlich durchschlagen. Aber TESLA wissen eben, wie man auch so eine Nummer prima in den eigenen Sound einfügt. Das abschließende Comfort Zone ist mir hingegen dann zu sehr bei den „tauben Leoparden“ abgekupfert und bewegt sich ergo außerhalb der meinigen.

TESLA haben mit “Shock“ ein gutes Comeback-Album vorgelegt, das sicherlich zu den besten seit der Rückkehr im Jahre 2000 gehört. Mit den früheren Großtaten kann es – vielleicht auch wegen der gerne mit den Jahren einsetzenden Verklärung – nicht ganz mithalten. Mit dem California Summer Song oder Afterlife sind aber auch zwei Nummern enthalten, mit denen etwa ein Kid Rock sicherlich weitere Radio-Hits landen würde. Mal schauen, ob es auch TESLA vergönnt ist. Ansonsten aber ist “Shock“ ein weiterer Beweis dafür, dass mit den Amerikanern nach wie vor gerechnet werden muss – und zwar nicht nur auf der Bühne.

 

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