Tesseract Polaris, Kscope, 2015 |
Daniel Tompkins | Vocals | |||
Acle Kahney | Guitar | |||
James Monteith | Guitar | |||
Amos Williams | Bass | |||
Jay Postones | Drums | |||
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01. Dystopia | 06. Phoenix | |||
02. Hexes | 07. Messenger | |||
03. Survival | 08. Cages | |||
04. Tourniquet | 09. Seven Names | |||
05. Utopia | ||||
Es passiert immer und immer wieder: Da entdeckt man plötzlich neue musikalische Perlen im Haifischbecken der Rockmusik, die nicht das erste Mal eine Platte veröffentlichen oder auf ausgedehntere Tourneen gehen.
So ist es mir jüngst mit der britischen Band TESSERACT passiert. Irgendwie habe ich die ersten beiden Platten verpasst, die ich in der Nachschau mir nun auch noch einmal zu Gemüte geführt habe und nun kommt mit "Polaris" ein echter Stern am Progressive Rock- Himmel in unsere Plattenläden, der meines Erachtens die Chance hat, die Lücke im melodischen, aber metal-orientierten Progressive Rock zu schließen, die die allzu große Pause von PORCUPINE TREE gerissen hat.
TESSERACT zeigen sich auf ihrem neuen und dritten Album dabei vielschichtig. Die Band, die eigentlich aus dem groovebetonten Progrock wie z.B. Bands wie ANIMALS AS LEADERS, LEPROUS oder PANZERBALLETT kommt, hat auf "Polaris" die groovigen Songs ein wenig zurückgeschraubt und zeigt stattdessen ein sehr melodiös geprägtes Gesicht.
Die Keyboards und der mehrstimmige Gesang stehen dabei eindeutig im Vordergrund, einige Songs wie Hexes und Cages wirken fast zerbrechlich.
Trotzdem bleiben solche Tracks wie Dystopia und Utopia immer noch dem alten Stil der Band verhaftet.
TESSERACT bekommen dabei mit fast spielerischer Leichtigkeit den Spagat zwischen musikalischem Anspruch und Eingängigkeit hin.
Entsprechend gibt es während der dreiviertelstündigen Spielzeit des Albums sehr viele musikalische Nuancen zu entdecken ohne dass man beim Zuhören überfordert wird. Durch den melodiösen Ansatz des Albums werden sich hier sowohl MARILLION- und ENCHANT-Fans wiederfinden, die eingestreuten harten Grooves aber auch Metalfans befriedigen.
Man muss dem Classic Rock Magazine beipflichten, die der Band 2012 einen Progressive Rock Award als bester Newcomer verlieh. Diese Band wird - auch insbesondere mit diesem Album - Schlagzeilen machen, da bin ich mir sicher.
"Polaris" wird zum Pflichtprogramm eines jeden modernen Progrock-Fans werden.