Tesseract Sonder, KScope Music, 2018 |
Daniel Tompkins | Gesang | |||
Acle Kahney | Gitarre | |||
James Monteith | GItarre | |||
Amos Williams | Bass & Gesang | |||
Jay Postones | Schlagzeug | |||
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01. Luminary | 05. Beneath My Skin | |||
02. King | 06. Mirror Image | |||
03. Orbital | 07. Smile | |||
04. Juno | 08. The Arrow | |||
Sie sind für mich eine der interessantesten und besten Progressive-Metal-Bands der Gegenwart: die Briten TESSERACT. Zusammen mit anderen Gruppen wie etwa ANIMALS AS LEADERS, SIKTH oder TEXTURES gehören sie zu der Nische, die gerne als Djent bezeichnet wird. Sprich: die Musik zeichnet sich durch komplexe Gitarrenriffs und Polyrhytmik aus. Das Alleinstellungsmerkmal von TESSERACT ist dann ihre besondere Affinität für sehr melodiöse Gesangsmelodien und -harmonien, die sie auf dem aktuellen Album, "Sonder", dann noch einmal ganz besonders ausleben.
Die etwas mehr als 36 Minuten kann man sich dann wie eine musikalische Reise vorstellen, durch eine Galaxie mit acht faszinierenden und bislang unentdeckten Song-Planeten. Manche davon sind idyllisch-einladend andere eher schroff. Jeder für sich betrachtet ist zwar interessant aber erst gemeinsam und am Stück entfalten sie ihre volle Wirkung. Entsprechend sollte man sich für das vierte Werk der Band die entsprechende Zeit nehmen und es am besten ganz intensiv und per Kopfhörer genießen. Dann erschließt sich das, was die Band hier geschaffen hat, erst so richtig.
Nach dem überwiegend sanften Einstieg mit Luminary setzt die Band mit dem folgenden King (Zugleich die erste Single) auch gleich ein Ausrufezeichen, in dem sie alle ihre musikalischen Elemente miteinander verwebt. Dieser Song fasst die musikalische Essenz der Band in seinen knapp sieben Minuten exemplarisch zusammen. Das anschließende Orbital sowie ist der ideale Song zum Aufwachen, entspannend aber trotzdem mit einer unterschwelligen positiven Energie. Juno, Beneath My Skin und Smile verdeutlichen dann die eher eingängige Seite des Djent, ehe das ALbum mit The Arrow wieder eher ruhig ausklingt.
Kurz gesagt: "Sonder" klingt so, als hätten sich TOOL und MUSE zu einer AUfnahme-Session verabredet hätten, wobei die Amerikaner sich um die Musik und die Briten dafür die Vokalarbeit beigesteuert hätten. Und wenn ich in meiner Rezension der jüngsten Veröffentlichung der Band, "Polaris/Errai", von der bis dato besten Scheibe der Band sprach, dann muss ich das nun etwas relativieren, denn "Sonder" toppt den Vorgänger dann noch einmal deutlich. Die Mischung aus knallenden, rhythmisch komplexen Gitarrenspuren, ebensolchen Rhythmen und dann eher atmosphärisch-ruhigen Passagen macht das aktuelle Werk zu einem Hörgenuss erster Güte und einer spannenden musikalischen Reise, auf die man sich immer wieder gerne begibt.