Titel |
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01. Children Of The Next Level |
02. WWIII |
03. Dream Deceiver |
04. Night Of The Witch |
05. City Of Angels |
06. Ishtars Gate |
07. Symptoms |
08. False Prophet |
09. The Healers |
10. Code Of Hammurabi |
11. Curse Of Osiris |
12. Catacombs |
Musiker | Instrument |
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Chuck Billy | vocals |
Eric Peterson | guitars |
Alex Skolnick | guitars |
Steve DiGiorgio | bass |
Gene Hoglan | drums |
So langsam wird es echt fast unheimlich. In den Schaltjahren seit 2008 hat es nicht nur jeweils den 29.Januar gegeben, sondern das Thrash Metal-Urgestein TESTAMENT hat in diesen Jahren auch stets ein neues Studioalbum auf den Markt geworfen.
Und auch dieses Jahr hätte so schön werden können, hätte sich Chuck Billy und ein ganzer Blumenstrauß der Crew auf der jüngst abgebrochenen Europa-Tour mit EXODUS und DEATH ANGEL nicht mit dem Corona-Virus angesteckt. Zum Glück scheint Chuck die Infektion gut wegzustecken, während Will Caroll von DEATH ANGEL nach der Rückkehr in die USA intensivmedizinisch behandelt werden musste. Gute Besserung an dieser Stelle!
Und was macht man logischerweise im Corona-Lockdown? Man bleibt zuhause und schnappt sich seine Lieblingsalben, um sich diese - ob im Homeoffice, im Urlaub oder in der zwangsverordneten Kurzarbeiterzeit – zu Gemüte zu führen.
Und da haben TESTAMENT in diesem Jahr mit „Titans Of Creation“ wieder ein ganz besonderes Stück Vinyl am Start. Ich hatte 2016 bei „Brotherhood Of The Snake“ ja angemerkt, dass die Platte durchweg toll war, man aber schon die Spannungen im Kompositionsprozess ein wenig heraushören konnte und sie für den ein oder anderen Metalfan ein wenig sperrig herüberkam.
Auf der neuen Scheibe geht das Thrash Metal-Quintett aus der Bay Area dafür wieder traditioneller zu Werke: Die Blastbeats werden heruntergeschraubt, die Vocals und Gesangslinien von Chuck sind etwas griffiger geworden und letztendlich steht nicht mehr Kompaktheit wie auf dem letzten Longplayer im Vordergrund. 2020 nehmen sich TESTAMENT die Zeit, Songs auch mal wieder über 6 ½ Minuten auszudehnen und dabei sich dessen zu besinnen, was TESTAMENT schon immer aus der Masse der Thrash Metal- Bands hervorgehoben hat: Mehrstimmige Riffs, knallharte Hooks, aber vor allen Dingen die herausragenden ausgedehnten Soli von Alex Skolnick.
Im Vergleich zum Vorgänger wird das Tempo bewusst heruntergeschraubt. So gibt es eine ganze Anzahl von Midtempo-Stampfern und auf City Of Angels z.B. driftet man in der Strophe schon fast in den Hippie-Rock ab. Richtig zügig wird erst wieder am Ende des Albums mit den Tracks Code Of Hammurabi und Curse Of Osiris. Ein wenig komisch hingegen ist das hymnische Outro Catacombs, das sich meiner Meinung nach viel besser als Intro angeboten hätte.
So kann man nur resümieren, dass – sollte der Lockdown weiter andauern – es an guter Musik im April jedenfalls nicht mangeln wird. TESTAMENT ist erneut ein sehr griffiges und kurzweiliges Album gelungen, das einen hoffen lässt, dass der Fünfer bald in unsere Breitengrade zurückkehren wird, um möglichst viele der neuen Songs auch live zu präsentieren.