Tharsys Under Her Dead Hands, Yonah Records, 2010 |
Frank "Ali" Kronnagel | Vocals | |||
Sara Lauhoff | Vocals & Keyboards | |||
Oliver Schneider | Guitar | |||
Lumpi Lauhoff | Guitar | |||
Uwe Lerch | Bass | |||
Kralle | Drums | |||
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01. The Price Of Empathy | 06. Master Of Humanity | |||
02. Under Her Dead Hands | 07. Halls Of Desolation | |||
03. Coldblood | 08. Black | |||
04. Seven | 09. Devilseed | |||
05. Infernal Love | ||||
Obgleich schon seit einigen Jahren unterwegs 8das erste Demotape stammt von 1998), haben THARSYS erst jetzt einen ordentlichen Labeldeal, um nach ein paar Eigenproduktionen “Under Her Dead Hands“ zu veröffentlichen. Nehmen wir erstmal das negative vorneweg: Das Cover wirkt nicht gerade ansprechend, die Band irrlichtert manchmal etwas ziellos in den Songs umher (wo kürzer mitunter besser wäre) und die gesanglichen Leistungen von frank Kronnagel und Sara Lauhoff fallen recht wechselhaft aus. Wobei gerade beim Gesang das Bestreben um Abwechslung greifbar ist, wirken die beiden Protagonisten doch als klassisches Gegensatz-Paar nach dem Motto “sanft/weich versus böse/hart“. Gerade Kronnagel bietet neben Growls auch verschiedene Varianten Klargesang an.
Und Abwechslung ist auch der stärkste positive Aspekt bei THARSYS: zwischen Hard Rock, Gothic und leicht angedoomtem Metal hat man das Feld recht weiträumig beackert, einschließlich fast schon folkrockiger Einsprengsel (Coldblood). Die Band legt offensichtlich viel Wert auf Stimmungen und (düstere) Atmosphäre, was ja auch mit den schwermütigen Lyrics korrespondiert, und hat sich sehr viel Mühe mit den Stücken und ihren Arrangements, wodurch es eben manchmal, wie oben erwähnt ein wenig an der Griffigkeit hapert. Ich benenne das einfach mal als spielerisches Vermögen mit einer gewissen Abschlussschwäche. Gelegentlich täten ein paar kraftvolle Hooks wie in Seven einfach noch ganz gut.
Ansonsten wird der Dunkelfreund solch zäh-intensive Koste wie Infernal Love oder Devilseed sicherlich zu schätzen wissen (beinahe hätte ich geschrieben “er wird seine Freude daran haben“, aber das geht bei einem Doom-Anhänger ja nun gar nicht). Insgesamt ist “Under Her Dead Hands“ sicherlich das bislang ambitionierteste Werk der Sauerländer, die ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Da es auch an der Produktion absolut nichts zu mäkeln gibt, sollte dieses Album dem Hörer gefallen, der die schattigen Seiten harter Musik bevorzugt.