Titel |
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01. Never Apart |
02. Love Of A Girl |
03. Cheap Coffee |
04. Forever Now |
05. Country Kid |
06. Orion's Belt |
07. 2020 Regret |
08. Same Broken Bones |
09. We Are Loved |
Musiker | Instrument |
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Seth Avett | Vocals, Guitar, Piano |
Scott Avett | Vocals, Banjo, Guitar, Piano |
Joe Kwon | Cello, Backing Vocals |
Bob Crawford | Bass, Double Bass |
Tania Elisabeth | Violin, Backing Vocals |
Es gibt nicht viele Bands, die ein Album mit einem sakral anmutenden a capella Satzgesang eröffnen würden. Da die AVETT BROTHERS aber seit jeher den Hang zum Außergewöhnlichen pflegen, legen sie mit dem kontemplativen Never Apart einen eben solchen Start aufs Parkett und gleiten im Zuge der nachfolgenden Takte ganz allmählich in eine träumerische und sensible Folk-Pretiose, die der North Carolina Bruderschaft sehr gut zu Gesichte steht. Und während man meint, man könne sich auf eine ruhige und sanfte Reise begeben, stürzen sich Seth und Scott Avett mit ihren Kumpanen mit donnernder Inbrunst in eine an R.E.M. erinnernde Up-Tempo Nummer, die vor lauter Adrenalin zu platzen droht (Love Of A Girl). Hoppla!
Cheap Coffee bedient wieder diese irgendwie schwebende Kammer-Folk Atmosphäre, die die Band schon im Opener präsentierte. Schwirrende und flächige Synthies und das knurrende Cello von Joe Kwon schweben zwischen den verhallten, zweistimmigen Gesangslinien, während das Piano versucht, den Song am Boden zu halten, so dass die Melancholie nicht in einer Überdosis versinkt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier der Produzent Rick Rubin auch ein paar wertvolle Ideen triggerte. Wenn man dann beim folgenden Forever Now glaubt, die Avetts verfielen in einen normalen Folk-Modus, merkt man spätestens bei der extravaganten Synthie-Melodie, dass man hier vor Überraschungen nicht gefeit ist. Ein ganz wunderbarer, Streicher garnierter Gesang über das Leben an sich.
Country Kid wirft sich mit kindlichem Übermut in die Vergangenheit und beschwört die ländliche Herkunft der Avett Brothers. Ein authentischer Country-Song mit Banjo und Fiddle. Ganz so wie es sich gehört. Orion's Belt wird als erster und einziger Roots-Rock Song des Albums willkommen geheißen und vermittelt eine gut gelaunte Tom Petty meets The Jayhawks Atmosphäre. So simpel wie effektiv.
Die restlichen Songs schmiegen sich erneut in diese traumwandlerische Umgebung, die wir bei einigen der vorherigen Kompositionen schon zu schätzen gelernt haben. Weich, sanft, zärtlich und auf völlig unaufdringliche Art verführerisch. We Are Loved beendet diesen bezaubernden Reigen mit simpler Akustikgitarre und dem eindringlichem, zweistimmigen Gesang der Brüder.