The Avett Brothers The Carpenter, American Recordings, 2012 |
Seth Avett | Lead Vocals, Guitar, Piano, Organ | |||
Scott Avett | Lead Vocals, Banjo, Guitar, Piano | |||
Bob Crawford | Bass, Vocals | |||
Joe Kwon | Cello | |||
Jacob Edwards | Drums, Percussion | |||
Lenny Castro | Percussion | |||
Benmont Tench | Organ | |||
Chad Smith | Drums | |||
Steven Nistor | Drums | |||
Ryan Hewitt | Percussion | |||
Charlotte Webb | Vocals | |||
Hattie Webb | Vocals | |||
Doug Wamble | Slide Guitar | |||
Blake Mills | Guitar | |||
Dana Nielsen | Chimes | |||
April Cap | Oboe | |||
Geoff Nudell | Clarinet | |||
Ed Roth | Piano | |||
Danny Moynahan | Saw | |||
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01. The Once And Future Carpenter | 07. Through My Prayers | |||
02. Live And Die | 08. Down With The Shine | |||
03. Winter In MY Heart | 09. A Father's First Spring | |||
04. Pretty Girl From Michigan | 10. Geraldine | |||
05. I Never Knew You | 11. Paul Newman vs. The Demons | |||
06. February Seven | 12. Life | |||
Der Vorgänger "I And Love And You" war eine kleine Sensation gewesen; so schön und harmonisch und warm im Klang hatte ein von Rick Rubin produziertes Folk-Roots-Album zuvor noch nie geklungen.
Kein Wunder, dass die beiden Avett-Brüder danach überall gefragt waren, zumal andere Bands wie MUMFORD & SONS oder auch die FLEET FOXES mit ähnlicher Überzeugungskraft das Ursprüngliche im Songwriting wieder hervorholten.
Insofern erstaunt esdoch, dass die AVETT BROTHERS das Vorgängerwerk nun als eher jugendliches Experimentierwerk bezeichnen und den Nachfolger "The Carpenter" als gereiftes Album von Erwachsenen. Zwar klingt in den Lyrics durch, wie viel die Jungs aus North Carolina inzwischen erlebt haben, inklusive des Beinahe-Tods der Tochter ihres Bassisten. Down With The Shine etwa ist eine hymnische Nummer, in der sie fast schon altersweise den ewigen Jugendwahn und das Vergehen der Zeit beschreiben.
Musikalisch machen die AVETT BROTHERS zunächst aber dort weiter, wo sie auf "I And Love and You" aufgehört haben: Feinste Melodien paaren sich mit den passenden Instrumenten zu einem eher sonnig anmutenden Gesamtkunstwerk, aus dem mehr die Westküste in Kalifornien grüßt, denn die "Cold Mountains" der Appalachen. Wieder alles wunderbar, aber erst nach der Hälfte der Stücke werden Seth und Scott Avett mutiger. Through My Prayers ist eine so einsame Ballade, dass die Tränen fast von selbst fließen (auch wenn sie ein bisschen zu sehr an Terry Jacks' Season In The Sun erinnert), und Geraldine ein so fröhlicher Rocker, dass es live so richtig Stimmung geben sollte.
Song Nummer 11 ist dann aber die eigentliche Überraschung, Paul Newman Vs. The Demons beginnt mit einem düsteren Riff und dann steigert sich die Truppe in einen furiosen "kicking-and-screaming"-Refrain hinein. Und plötzlich wird klar, an wem sich die AVETT BROTHERS dieses Mal besonders orientiert haben: Viele der Lieder auf "The Carpenter" hätten gut und gerne auch auf ein Album der DECEMBERISTS gepasst. Was in diesem Fall ein eindeutiges Gütesiegel ist.