The Band Of Heathens

The Band Of Heathens

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.06.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Frank Ipach


The Band Of Heathens, Blue Rose Records, 2008
Colin BrooksVocals, Electric Guitars,Dobro,Lapsteel,Percussion
Ed JurdiVocals, Electric & Acoustic Guitars, Wurlitzer Piano, Hammond B-3, Percussion
Gordy QuistVocals, Acoustic & Electric Guitars, Percussion
Seth WhitneyBass, Vocals, Percussion
John ChipmanDrums, Vocals, Percussion
Patty GriffinVocals
Ray Wylie HubbardVocals, Slide Guitar
Gurf MorlixPump Organ
Stephen BrutonMandolin
Produziert von: Ray Wylie Hubbard Länge: 47 Min 13 Sek Medium: CD
01. Don't Call On Me07. This I Know
02. Jackson Station08. Unsleeping Eye
03. Maple Tears09. Cornbread
04. Heart On My Sleeve10. Nine Steps Down
05. Second Line11. Hallelujah
06. 40 Days

Nachdem ich im Herbst 2006 das Debutalbum der THE BAND OF HEATHENS ("Live From Momo's") in den Player schmiss und eben jenes sich für Wochen dort breit machte, war mir relativ schnell klar, dass diese Jungs aus Austin/Texas ein ungeheures Potenzial in sich tragen und sie es glücklicherweise bis zum heutigen Tage, da ihr Zweitling, schlicht THE BAND OF HEATHENS betitelt, vorliegt, eindrücklich zu bestätigen wissen.

Es fällt zunächst auf, dass einige personelle Änderungen vorgenommen wurden: Brian Keene (Vocals, Guitar, Keyboards) stand der Band wohl nicht mehr zur Verfügung und der Drummer, seinerzeit Elridge Goins, wurde durch den wesentlich bekannteren Schlagzeuger John Chipman, den wir alle von den THE RESENTMENTS kennen, ersetzt. Zudem tummeln sich illustre Gäste wie Patty Griffin (Vocals), Stephen Bruton (RESENTMENTS-Gitarrist), Gurf Morlix (muss man wohl nicht weiter vorstellen ...) und Ray Wylie Hubbard (Vocals, Slide Guitar), der außerdem noch seine immense Erfahrung als Produzent einbrachte, auf diesem vorzüglichen neuen Studiowerk der HEATHENS.

Ja, dieses Mal ist es tatsächlich ein reines Studioprodukt, nach dem 'live' eingespielten Debut und der im Januar 2008 nachgereichten Live-DVD. Feuer, Inbrunst, Spielfreude und rhythmisches Feingefühl gestalten sich im Studio allerdings nicht minder vehement als auf der Bühne, wo die HEATHENS sich ja offenbar extrem heimisch fühlen. Natürlich klingt dieses Studiowerk etwas polierter, etwas ausgefeilter, weist nicht ganz so viele Kanten auf, aber es ist beileibe kein Hochglanzprodukt. Dafür sorgen schon die Musiker mit ihrem musikalischen Selbstverständnis, den gelungenen Kompositionen, variabler Instrumentierung und entsprechendem Esprit, sowie der Produzent Ray Wylie Hubbard samt Sound-Engineer Pat Manske, die allesamt ein Hörerlebnis erster Klasse garantieren.

Es gab ja in der Vergangenheit immer schon die eine oder andere sogenannte Supergroup, will sagen Bands, die sich aus halbwegs erfolgreichen Einzelkünstlern rekrutierten, nimm meinetwegen THE RESENTMENTS oder auch THE HIGHWAYMEN oder THE THORNS, doch die waren nicht selten ein konzipiertes Produkt der Industrie oder aus der Not heraus geboren. THE BAND OF HEATHENS jedoch gerieten seinerzeit eher zufällig aneinander (lies nach im Review des Debutalbums).

Die Köpfe, Instrumentalisten, Sänger und Songwriter bleiben auch anno 2008 dieselben, nämlich Ed Jurdi, Gordy Quist und Colin Brooks, die sich nach wie vor abwechselnd um die Songwriting-Credits und die Lead-Vocals Anteile balgen, so dass vor diesem Hintergrund, allein aufgrund der personell geballten Klasse und Vielfalt keine einzige Sekunde Langeweile aufkeimt. Auf diesem feinen Album werden sämtliche Talente zu Gunsten der zu erreichenden Höchstpunktzahl voll ausgespielt und es gelingt allen Beteiligten ein höchst unterhaltsames, mitunter rockiges, zeitweise folkiges, gelegentlich melancholisches, zeitweise country-eskes, stets zupackendes Album auf höchstem Niveau.
THE BAND OF HEATHENS haben sich offenbar nicht auf ihren Vorschusslorbeeren ausgeruht, sondern Preise, Ehrungen und Lobhudeleien lediglich als Ansporn betrachtet, ihre Sache, sprich ihr Studio-Debut, so zu gestalten, dass es seitens der Americana-Fangemeinde wohl kaum andere Reaktionen als prasselnden Applaus oder zumindest anerkennendes Kopfnicken nach sich ziehen dürfte. Alle Achtung !
Hier bei uns in Deutschland wird THE BAND OF HEATHENS zukünftig über Blue Rose Records präsentiert. Glückwunsch.

Beglückwünschen darf sich aber auch der Musikfreund, dem läppische 14,90€ nicht zu teuer sind, um sich die Special Edition Variante dieses fabelhaften Albums zuzulegen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes spezielles Angebot, weil die beigefügte Konzert-DVD im Grunde schon als Einzelstück ihr Geld wert ist. Der im Austiner Antone's-Club aufgezeichnete Gig (den man Anfang des Jahres schon in den USA als Kauf-DVD erwerben konnte) zeigt auf, was die BAND OF HEATHENS so wertvoll macht: Absolut hochkarätige Bühneneigenschaften, denn man sieht, hört und spürt wie sie zusammenspielen, sehr engagiert und gefühlvoll, wobei sich Quist, Brooks und Jurdi als vorzügliche Sänger und Harmony-Vocalisten präsentieren und ältere und neue Songs gekonnt miteinander vermischen, so dass ein prickelnder Spannungsbogen aufgebaut wird. Als gern gesehener Gast an Orgel und Wurlitzer überzeugt zudem noch Chip Dolan, der auf der von Dutzenden von Kerzen illuminierten Bühne (neben den üblichen Scheinwerfern) zwar etwas im Abseits sitzt, sich aber nichtsdestotrotz versiert und gekonnt einbringt. Also, macht keine Fehler, besorgt euch sofort die Special Edition samt DVD. Es lohnt sich absolut. Der Geist von THE BAND und LITTLE FEAT weht hier mächtig über die Bühne.
Hörbeispiele und ein Videoclip des DVD-Gigs finden sich auf der Blue Rose Website. Unbedingt antesten!

Frank Ipach, 28.06.2008

 

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