The Band

The Band – 50th Anniversary Edition

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.12.2019
Jahr: 2019
Stil: Americana, Folk
Spiellänge: 143:48
Produzent: The Band

Links:

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Plattenfirma: Capitol/Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Bob Dylan

Eric Clapton

Crosby, Stills, Nash & Young

Titel
CD 1: “The Band“
01. Across The Great Divide
02. Rag Mama Rag
03. The Night They Drove Old Dixie Down
04. When You Awake
05. Up On Cripple Creek
06. Whispering Pines
07. Jemima Surrender
08. Rockin‘ Chair
09. Look Out Cleveland
10. Jawbone
11. The Unfaithful Servant
12. King Harvest (Hast Surely Come)
Bonus Tracks:
13. Up On Cripple Creek (Earlier Version)
14. Rag Mama Rag (Alternate Version)
15. The Unfaithful Servant (Alternate Version)
16. Look Out Cleveland (Instrumental Mix)
17. Rockin‘ Chair (A Cappella / Stripped Down)
18. Up On Cripple Creek (Instrumental Mix)
 
CD 2: “Live At Woodstock, 1969“ (Original Rough Mixes)
01. Chest Fever
02. Tears Of Rage
03. We Can Talk
04. Don‘t Ya Tell Henry
05. Baby Don‘t You Do It
06. Ain‘t No More Cane On The Brazos
07. Long Black Veil
08. This Wheel‘s On Fire
09. I Shall Be Released
10. The Weight
11. Loving You Is Sweater Than Ever
Additional Studio Bonus Tracks:
12. Get Up jake (Outtake – Stereo Mix)
13. Rag Mama Rag (Alternate Vocal Take – Rough Mix)
14. The Night They Drove Old Dixie Down (Alternate Mix)
15. Up On Cripple Creek (Alternate Take)
16. Whispering Pines (Alternate Take)
17. Jemima Surrender (Alternate Take)
18. King Harvest (Has Surely Come) (Alternate Performance)
Musiker Instrument
Garth Hudson Organ, Clavinette, Piano, Accordion, Soprano, Tenor and Bariton Sax & Slide Trumpet
Richard Manuel Vocals, Piano, Drums, Baritone Sax & Mouth Harp
Levon Helm Vocals, Drums, Mandolin & Guitar
Rick Danko Vocals, Bass, Violin & Trombone
Robbie Robertson Guitar & Engineer
Plus:
John Simon Tuba, Electric Piano, High School and Peck Horns & Engineer

“Wir lagen träumend im Gras...“, ja, ich muss gestehen, mein erster Kontakt mit der Musik von THE BAND fand durch eine deutsche Fassung von The Night They Drove Old Dixie Down, gesungen von Juliane Werding, statt. Zu meiner Entschuldigung kann ich anführen, dass ich noch zur Grundschule ging und meine Englischkenntnisse sich vermutlich auf zwei bis drei Worte oder Sätze beschränkt haben. Ich hatte keine Ahnung wer THE BAND waren oder sind, noch davon dass sie der Urheber dieses Liedes waren, das mich auf geheimnisvolle Weise ansprach. gleichwohl ich manches im Text nicht verstand.

Andererseits hab ich auch in den nächsten Jahrzehnten keine großartige Notiz von der Band genommen, obwohl ich natürlich von “The Last Waltz“ wusste und die Live-Doppel-LP “Before The Flood“ recht frühzeitig in meinen Besitz kam. Das allerdings offensichtlich mehr aus dem Grund, weil mir einige Lieder von Bob Dylan gut ins Ohr gingen.

Und auch als ich 1996, anlässlich des Rory-Gallagher-Tribute-Festivals, auf der Loreley weilte, war ich zwar von dieser Altherren-Truppe auf der Bühne sehr gut unterhalten, aber deren Legendenstatus war mir weder geläufig noch verständlich. Manches braucht nun einmal seine Zeit.

Mit der Zeit dringt man tiefer in Vergangenheit, Ursprünge und Verknüpfungen ein und der Einfluss und die Klasse eines Albums wie “Music From Big Pink“ wird einem gewärtig. Die fünf Herren, die dieses Album einspielten, waren immer noch jung, aber längst “alte Hasen“ im Geschäft. Bereits seit einem Jahrzehnt waren sie im Musikgeschäft, hatten als THE HAWKS den Sänger Ronnie Hawkins (Hit 1961: Suzie Q) begleitet und waren maßgeblich an Dylans Übergang vom Folk zum elektrischen Rock beteiligt.

Nach ihrem Erfolg mit “Music From Big Pink“ war es ihnen nicht möglich zu touren, da Rick Danko bei einem Autounfall schwer verletzt wurde und nicht auf Tour gehen konnte. Was für die Band aber kein allzu großes Problem war, denn ihre Zusammenspiel hatten sie längst perfektioniert und genug Live-Erfahrung gesammelt. So wurde umgehend die Arbeit am Nachfolgealbum, schlicht “The Band“ betitelt begonnen. Das beiliegende Booklet zu dieser 50th Anniversary Edition versorgt den geneigten Leser und Hörer mit allerlei Informationen dazu.

Über das Album braucht man eigentlich nicht viel zu schreiben. Allein die Tatsache, dass das Genre “Americana“ maßgeblich seinen Ursprung hier hat, spricht Bände. Schon gleich Across The Great Divide zieht einen in seinen Bann. Das liegt an dem Harmonie-Gesang, aber auch an der, für damalige Zeiten, außergewöhnlichen Instrumentierung, die unter anderem Saxofone beinhaltete. Dazu kam natürlich ein großartiges Songwriting, geprägt von Gitarrist Robbie Robertson. Die Tatsache, dass alle Mitglieder mehrere Instrumente beherrschten, und diese munter durchwechselten, gehört zu den großen Trümpfen von THE BAND.

Der Evergreen The Night They Drove Old Dixie Down findet sich hier ebenso, wie das grandiose Up On Cripple Creek. Kaum eine Band oder Künstler, der nach diesem Album nicht von dieser Musik mehr oder weniger beeinflusst wurde. Ein Eric Clapton ebenso, wie Crosby, Stills, Nash & Young und ich behaupte, auch Dylans Country-Phase ist zumindest zum Teil durch die ersten Alben von THE BAND ausgelöst worden.

Dass es stellenweise nach Jam-Session klingt, ist zum einen gewollt und zum anderen darin begründet, dass die Musiker ihre Inspirationen aus dem gemeinsamen und gleichzeitigen Zusammenspiel zogen und durch dieses interagieren dieses besondere Flair schufen, dass ihre Musik auszeichnete. Man höre sich nur einmal Jawbone an, dass kann nur beim gemeinsamen Musizieren entstanden sein.

Die erste CD enthält sechs Bonus-Tracks, allesamt “Alternate Versions“, wobei die A Cappella von Rockin‘ Chair besonders berührt und die Instrumentalversion von Up On Cripple Creek aufzeigt, dass diese Typen auch an ihren Instrumenten absolute Größen waren. Natürlich kann man sich hier auch gerne mal als “Karaoke-Sänger“ versuchen.

Die zweite CD enthält den Woodstock-Auftritt der Band. Ja, auch die waren beim legendären Festival dabei! Trotz der “Rough Mixes“ kriegt man hier einen tollen, fetten Sound geboten und Nummern wie Chest Fever oder The Wheight kommen hörbar nicht nur beim Publikum richtig gut an. I Shall Be Released kommt leicht brüchig und trotzdem sehr berührend. Insgesamt ein rauer und gleichzeitig faszinierender Auftritt.

Mit sieben Bonus Tracks wartet die zweite CD auf. Die Alternate Takes und Outtakes lassen einiges vom Entstehungsprozess von Klassikern der Musikgeschichte miterleben und runden diese 50th Anniversary-Ausgabe ab. Spätestens jetzt sollte man das Album als musikgeschichtlich Interessierter im Regal haben. Als Fan von gut gemachter Folk-, Blues- und Country-Musik ohnehin.

 

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