Titel |
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01. Irene Irene |
02. Sweet Little Angel |
03. There Must Be A Better World Somewhere |
04. Paying The Cost To Be The Boss |
05. Low Down |
06. She‘s The One |
07. Taking Care Of Business |
08. Becoming The Blues |
09. Hey There Pretty Woman |
10. Here Today, Gone Tomorrow |
11. Regal Blues (A Tribute To The King) |
12. Pocket Full Of Money |
13. The Thrill Is Gone |
Musiker | Instrument |
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James „Boogaloo“ Bolden | Trumpet |
Eric Demmer | Lead Sax |
Russell Jackson | Lead Vocals, Bassist |
Walter King | Sax |
Herman Jackson | Drums |
Darrell Lavigne | Keys |
Lamar Boulet | Trumpet |
Wilbert Crosby | Guitar |
Brandon Jackson | Drums |
Raymond Harris | Trombone |
Guests: | |
Kenny Wayne Shepherd, Mary Griffin, Taj Mahal, Kenny Neal, Kirk Joseph, Jonn Del Toro Richardson, Diuanna Greenleaf, Michael Lee, Joe Louis Walker |
Was macht man, wenn der Kapitän von Bord geht? Dann geht ja normaler Weise das Schiff unter. Wenn die Mannschaft aber noch genügend Elan für ‘ne weitere Runde hat, dann setzt sie die Segel und schippert einfach noch einmal drauf los.
Das hat vor etlichen Jahren die MUDDY WATERS TRIBUTE BAND (die zu sehen ich 1996 auf der Loreley das Glück hatte) so gemacht und die verbliebenen Matrosen.., ähm, Musiker, des großen BB King machen es aktuell nicht viel anders. Vier Jahre sind es bereits, seit der “King“ des Blues verstorben ist, also höchste Zeit für seine einstige Mannschaft, ihm ein Album zu widmen. “The Soul Of The King“ hat eine doppelte Bedeutung: Zum einen ist die Musik von BB zwar der Blues gewesen, aber fast immer mit einem großen Anteil Soul darin und zum anderen kann man seine Band auch als die “Seele“ seiner Musik sehen. Jedenfalls treten Leute wie James “Boogaloo“ Bolden (über 30 Jahre an der Seite von BB King) oder Eric Demmer vielleicht mit dieser Scheibe etwas aus dem riesigen Schatten von BB.
Zusammen mit einigen Gästen wurde hier Album mit Songs, die durch und mit BB King bekannt wurden, und eigenen Kompositionen aufgenommen. Letzteres spricht auch für das Selbstbewusstsein der Musiker.
Gleich für den Opener, Irene Irene, hat man sich Kenny Wayne Shepherd ins Studio geladen. Seine – im Vergleich zu den anderen Musikern – Jugendlichkeit entschuldigt ihn, für die teilweise übertriebene Spielweise. BB wäre sicherlich mit weniger Tempo und weniger Noten ausgekommen, nichtsdestotrotz ist das eine cool groovende Blues‘n‘Soul-Nummer, die einen wundervollen Einstieg in dieses Album liefert. Man hört hier schon, wie gut die Scheibe klingt.
Etwas gemächlicher, aber ansonsten ähnlich aufgemachte Sweet Little Angel (aus dem Vermächtnis von BB King) übernimmt Kenny Neal den Gesang und Gitarren-Solo. Herrlich, wie sich Bläser, Hammond, Gitarren ergänzen, gezielt Akzente setzen. Ganz in der Tradition ihres einstigen Chefs.
Die renommierte Sängern Diunna Greenleaf (kann es an “Fülligkeit“ mit dem Namensgeber dieses Projektes aufnehmen) bringt mit There Must Be A Better World Somewhere eine gehörige Menge an Soul in diese stimmige Ballade, während Eric Demmer grandiose Sax-Einwürfe liefert. Richtig gut.
Und noch besser wird es, wenn Mary Griffin und der legendäre Taj Mahal sich am Mikro für den munteren Boogie Paying The Cost To Be The Boss treffen, und letzterer auch noch tolle Gitarren-Parts einfügt. Zusammen mit dem treibenden Bläser-Satz kommt hier richtig gute Stimmung auf.
Wobei, die Stimmung ist hier sowieso immer gut. Ob in dem Jam-mäßigen New Orleans-Stück Low Down, der melancholischen Ballade She‘s The One (wieder ganz toll, Eric Demmer am Saxofon!), dem funkigen Taking Care Of Business, oder dem authentischen Bar-Blues Becoming The Blues, der sich mit herrlicher Blues-Harp zum Stimmungs-Highlight dieser Scheibe mausert.
Natürlich bleibt es, der “Vorlage“ gemäß, meist im relaxten Bereich, aber das immer mit hoher Qualität. Besonders gefallen mir die Bläsersätze. Da spürt und hört man die jahrzehntelange Erfahrung und wenn dann in Regal blues (A Tribute To The King) Joe Louis Walker Gesang und Gitarre beisteuert, dann kann man BB förmlich von seiner Wolke herunter grinsen sehen.
The Thrill Is Gone, das mag wahr sein, aber das Feeling und die Seele, die sind noch vorhanden und zeigen sich hier so vital wie ansprechend. Nicht nur für Fans vom “Blues-King“ ein Tipp.