Titel |
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CD 1: |
Carl And The Passions - "So Tough" |
01. You Need A Mess Of Help To Stand Alone |
02. Here She Comes |
03. He Come Down |
04. Marcella |
05. Hold On Dear Brother |
06. Make It Good |
07. All This Is That |
08. Cuddle Up |
Carl And The Passions - "So Tough" Bonus Tracks |
09. The Road Not Taken (Demo) |
10. All This Is That (a Cappella mix) |
11. He Come Down (2022 mix) |
12. You Need A Mess Of Help To Stand Alone (track and backing vocals) |
13. Marcella (a Cappella mix) |
14. Make It Good (alternate mix with Intro) |
15. Cuddle Up (alternate mix) |
16. Carl And The Passions/Pet Sounds Promo (1972) |
Live Bonus Tracks |
17. Intro 2nd Set: Jack Rieley |
18. You Need A Mess Of Help To Stand Alone |
19. Marcella |
20. Only With You |
21. California Saga - Big Sur (live 1973) |
22. Funky Pretty (live 1973) |
CD 2: |
Holland |
01. Sail On Sailor |
02. Steamboat |
03. California Saga - Big Sur |
04. California Saga - The Beaks Of Eagles |
05. California Saga - California |
06. The Trader |
07. Leaving This Town |
08. Only With You |
09. Funky Pretty |
Mount Vernon And Fairway (A Fairy Tale) |
10. Mount Vernon And Fairway Theme |
11. I'm The Pied Piper - Instrumental |
12. Better Get Back In Bed |
13. Magic Transistor Radio |
14. I'm The Pied Piper |
15. Radio King Dom |
Holland - Bonus Tracks |
16. We Got Love (2022 mix) |
17. Hard Time |
18. Carry Me Home |
19. California Saga - The Beaks Of Eagles (1973 single mix) |
20. California Saga - California 1973 single mix) |
21. Sail On Sailor (track 2022 mix) |
22. Holland Promo (1973) |
23. Sail On Sailor (live 1975) |
Musiker | Instrument |
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Brian Wilson | Backing Vocals, Piano, Wurlitzer, Hammond Organ, Synthesizer, Vibraophone |
Dennis Wilson | Lead and Backing Vocals, Piano, Hammond Organ Synthsizer |
Carl Wilson | Lead and Backing Vocals, Guitars, Ukelele, Wurlitzer, Piano, Bass, Synthesizer |
Mike Love | Lead and Backing Vocals |
Alan Jardine | Lead and Backing Vocals |
Blondie Chaplin | Lead and Backing Vocals, Guitars, Bass |
Ricky Fataar | Lead and Backing Vocals, Drums, Percussion |
Die sind gar nicht so schlecht, wie immer getan und teilweise gesagt wird. Die BEACH BOYS ALBEN aus den frühen 1970er Jahren. Das hat man letztes Jahr mit den auf “Feel Flows“ zusammengefassten Alben “Sunflower“ (1970) und “Surf's Up“ (1971) gesehen und gehört und im Rahmen der 60 Jahre BEACH BOYS Festivitäten werden nun auf “Sail On Sailor – 1972“ die nächsten beiden in der Reihe aufbereitet. Wer ans Eingemachte dringen will, gönnt sich gleich die 6-DC Boxset Edition, der Durchschnittsverbraucher kommt aber wohl auch mit der Doppel-CD aus. Zumal auch die reichlich Bonus-Material an Bord hat.
Bekanntlich hat sich Vordenker Brian Wilson zu der Zeit lieber um sein anstehendes Solo-Album gekümmert als um die Ideen seiner Brüder. Die waren sich ihrer selbst nicht so sicher, und dass ihr '72er Album “Carl And The Passions – So Tough“ genannt wurde, rührt recht wahrscheinlich daher, dass man sogar einen Namensänderung in Betracht gezogen hatte. Irgendwie auch bezeichnend, dass die drei Songs von Brian gleich am Anfang des Albums standen. Unterbrochen nur von Here She Comes, welches die Neumitglieder Blonde Chaplin und Ricky Fataar beisteuerten und das – nicht weniger bezeichnend – zu den besten Songs auf der Scheibe gehört. Erinnert nicht wenig an die sich bald auf dem Aufstieg befindenden EAGLES. Ansonsten schwelgen Brians Songs eher in der glorreichen Vergangenheit.
Hold On Dear, ebenfalls aus der Chaplin/Fataar-Feder, wäre auch THE BAND nicht schlecht zu Gesicht gestanden. Carl Wilsons All This Is That klingt wiederum ähnlich wie 10cc Jahre später. Das ist also alles nicht schlecht, die Harmonien himmlisch, wie immer, aber allen die Tatsache, dass man großteils getrennt an verschiedenen Locations aufnahm, lässt kein stimmiges Gefüge entstehen. Dass das Album im heimischen Amerika geradeso in die Top 100 kam, spricht Bände. Immerhin haben wir hier einen Schwung Bonus-Titel, wie das Demo des nicht verwendeten The Road Not Taken. Hätte was draus werden können. Wer sich von den stimmlichen Qualitäten der Band mal getrennt von den Instrumenten überzeugen will, für den sind ein paar Songs als “A Cappella Mix“ enthalten, bzw. wer mal Brian Wilson spielen will, der kriegt den “Track And Backing Vocals“ von You Need A Mess Of Help To Stand Alone“ spendiert.
Als Inspiration dient die Live-Aufnahme jenes Titels, denn sechs Live.Aufnahmen sind ebenfalls enthalten. Und das Publikum offensichtlich bei bester Laune. Ja, live begeisterten die Herren damals nach wie vor. Noch im selben Jahr wurde das Album “Holland“ - ja, tatsächlich – in Holland aufgenommen und im Januar 1973 veröffentlicht. Immerhin bereits ihr 19. Studioalbum. Mit Sail On Sailor fängt das auch gar nicht schlecht an. Klar, ein typischer BEACH BOYS-Song, dass Blondie Chaplin der Lead-Sänger ist, spricht aber nicht unbedingt für das Selbstbewusstsein der anderen Bandmitglieder.
Der Sound dieser Neuveröffentlichung, das muss man sagen, ist aber auf jeden Falls sehr gut. Da hört man jede Nuance. Und in der Tat bekam das Album bessere Kritiken und nicht wenige Fans bezeichnen “Holland“ als das letzte richtig gute BEACH BOYS-Album. An Carl Wilsons etwas dahineiernden Steamboat wird’s eher nicht gelegen haben. Eher schon an der Trilogie California Saga. Wobei auch die keine Überraschungen birgt, aber immerhin recht ansprechend rüber gebracht wird. Letztlich ist auch dieses Album eine halbgare Angelegenheit, trotz ambitionierter Songs, wie Carl Wilsons Anti-Rassismus Song The Trader und der echten Gemeinschaftsleisung Funky Pretty, das wirklich mal einen Übergang vom bewährten Stil in die 70er schafft, ohne auf halbem Weg zu verhungern.
Enthalten ist hier natürlich die “Mount Vernon And Fairway“-EP, die “Holland“ beilag. Mehr oder weniger Brian Wilsons Hörspiel. An den langen Winterabenden vielleicht gar nicht mal schlecht. Die Bonus-Abteilung bringt uns Blondie Chaplins – unverständlicher Weise – unveröffentlichten Anti-Apartheids-Song We Got Love, wie auch Hard Time, das auch wieder den EAGLES, oder auch CSN&Y Konkurrenz hätte machen können. An den Stimmen hat es wahrlich nicht gemangelt, wie auch der Live-Mitschnitt von Sail On Sailor aus dem Jahr 1975 bestätigt. Wie gesagt, die beste Zeit für die Strandjungs war das nicht, aber eine interessante Übergangsphase, die sie durch die Hinzunahme weiterer Musiker doch meisterten und überlebten. Und das war auch gut so.