Back To The Shack, Eigenvertrieb, 2007 | ||||
Ted Tosoff | Vocals, Guitars | |||
Rick Dalgarno | Vocals, Guitars | |||
Gerry Berg | Bass | |||
Kelly Stodola | Drums, Percussion | |||
Gäste: | ||||
Bryon Tosoff | Piano | |||
Paul Wainwright | Saxophone, Horn Section | |||
Dave Hoerl | Harmonica | |||
Daniel Ross | Strings, Guitar | |||
Chris Weekes | Vocals | |||
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1. Somewhere Else Instead | 8. Simple | |||
2. Watcha Think About That | 9. Suitcase Blues | |||
3. Shoeshine Shuffle | 10. Uncle Tom's Cabin | |||
4. Black Moon | 11. Gone | |||
5. Monday Morning Blues | 12. Mojo Lovin' Man | |||
6. Reason Why | 13. World Is Burnin' | |||
7. Sunny Day | 14. Texas Speed Trap | |||
Irgendwie war es ja nicht anders zu erwarten: Die kanadischen Blueser THE BLUE VOODOO, die auf ihrem 2004er Album "Sparkle And Shine" noch mit recht spärlichem Line-Up ihre dennoch vielfältige Blues-Mixtur anboten, haben einerseits personell aufgestockt, sowie andererseits einige ehemalige Bandmitglieder ziehen lassen (... wohin auch immer).
Ihr neues Album "Back To The Shack" impliziert im Titel und auch mit dem ländlich motivierten Coverfoto zunächst ein Festhalten an altbewährte Praktiken. Doch die meist akustische Ausrichtung des Vorgängers weicht nun einer mehr elektrifizierten und rockigeren Ausrichtung. Die interessante Percussionarbeit von Chris Weekes wird nun durch explosives Schlagzeugspiel des neuen Drummers Kelly Stodola ersetzt und die Position des Bassisten Dan Ross wird durch den Neuling Gerry Berg bekleidet. Dies schadet dem Ensemblespiel der BLUE VOODOOs natürlich nicht, sondern lässt die aktuellen Kompositionen zwangsläufig in einem anderen Licht erscheinen. Die Band interpretiert die unterschiedlichen Facetten der Bluesmusik immer noch recht authentisch, hält weiterhin große Stücke auf ihren typischen BLUE VOODOO-Groove, operiert nun aber mit gelegentlichen Bläsern und vermehrten Attacken des fingerfertigen Gitarristen Rick Dalgarno, der seiner E-Gitarre einige feurige Soli entlockt.
Die Anzahl der ehemals drei Lead-Vocalisten reduziert sich heuer auf den raubeinigen Ted Tosoff und den etwas unscheinbareren Rick Dalgarno, der sich im Gegensatz zu Tosoff mit den balladeskeren Momenten auszukennen scheint.
"Back To The Shack" klingt somit zwar ebenso vehement, impulsiv und energiegeladen wie "Sparkle And Shine", doch das Ganze spielt sich auf einer anderen Ebene ab. Auf ihrem Neuling wagen sich BLUE VOODOO sogar mal in etwas seichtere Gefilde und intonieren eine radiokompatible, ja, fast mainstreamige, ein wenig an Eric Clapton erinnernde Pop-Nummer wie The reason why. Das mag ja nicht schlecht sein, macht die Combo in diesem Moment aber recht austauschbar. Sie schneiden eindeutig besser ab, wenn sie ihren lässigen und unwiderstehlichen Groove in Songs wie Uncle Tom's cabin und Mojo lovin' man zelebrieren oder auch mal unerschrocken und losgelöst vor sich hin rocken (Simple) und Erinnerungen an Kollegen wie FABULOUS THUNDERBIRDS wecken.
Welcher Ansatz dem geneigten Blues-Fan nun besser gefällt, der reduzierte akustische oder der aufgepeppte elektrifizierte, möge er selbst entscheiden. Fest steht allerdings, dass auch BLUE VOODOOs neues Album "Back To The Shack" wieder unbestrittene Qualitäten birgt und stets gut und abwechslungsreich zu unterhalten weiß. Nachzuhören bei CD Baby.