The Bottle Rockets

Blue Sky

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.12.2003
Jahr: 2003

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The Bottle Rockets Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Bottle Rockets
Blue Sky, Sanctuary Records, 2003
Brian Henneman Lead Vocals, Acoustic & Electric Guitars
Robert Kearns Bass, Vocals, Harmonica
Mark Ortmann Drums, Tambourine
Gäste:
Warren Haynes Electric & Slide Guitar, Dobro
Danny Louis Organ, Wurlitzer
Mark Spencer Lap Steel, Sitar, Electric Guitar
Produziert von: Warren Haynes & Michael Barbiero Länge: 42 Min 59 Sek Medium: CD
1. Lucky Break8. Cross The Highway
2. Man Of Constant Anxiety9. Pretty Little Angie
3. I Don't Wanna Go Back10. Blue Sky
4. Baggage Claim11. Mom & Dad
5. Men & Women12. I.D. Blues
6. Baby's Not My Baby Tonight13. The Last Time
7. Cartoon Wisdom

Ja, sie sind zurück - die BOTTLE ROCKETS! Hier möchte ich gleich mal Michael Knippschild aus seinem Standardwerk "Southern Rock - Bands und Fakten" zitieren: "Gleich nach den BLACK CROWES eine der besten Bands der 90er Jahre...". Und das stimmt auch im folgenden Jahrzehnt!
Es sah ja eine Weile nicht so toll aus: Gitarrist Tom Parr verlies die Band, der Plattenvertrag ging flöten und die letzte Scheibe "Songs Of Sahm" schlug auch nicht so ein...
Wie auch immer, "Blue Sky" ist das siebte Album der Band, das erste mit neuen Songs seit 4 Jahren, und konnte dank der Hilfe von Warren Haynes und Michael Barbiero (u.a. METALLICA) auch ohne vorhandenen Plattenvertrag realisiert werden.

Es geht musikalisch recht Country-mäßig zu, hat also mehr Elemente aus dem letzten Album und manchen Songs aus "Brooklyn Side", denn aus ihrem Meisterwerk "Brand New Year".
Das zeigt schon gleich Lucky Break, welches einen ähnlichen Einstieg bietet wie Welfare Music bei "Brooklyn Side". Mit "Young/Dylan"-Harmonica und natürlich der charakteristischen, tollen Stimme von Brian Henneman wird schon gleich im Country-Lager gewildert.
Mit der Up-Beat Nummer Man Of Constant Anxiety (nix "Sorrow"!) kommt richtig Schwung in die Bude. Ein Wort zu den Lyrics - Herr Knippschild noch mal, bitte: "... stehen denen von Ronnie Van Zant kaum nach!" Auch das trifft auf dieses neue Album zu. Leider sind die Texte nicht abgedruckt, aber zuhören lohnt!

Bassist Robert Kearns übernimmt die Lead-Vocals für I Don't Wanna Go Back und es wird fast etwas popig, aber trotzdem nicht banal. Die beiden GOV'T MULE Musiker Warren Haynes (Slideguitar) und Danny Louis (Organ) sind hier mit verantwortlich.
Mastermind Brian Henneman hat die letzten Jahre viele Soloauftritte, oder auch als Duo, gespielt und so verwundert es nicht, dass fast alle Songs auf akustischer Basis gehalten sind, wie etwa Baggage Claim das u.a. von einer wunderschönen Lap-Steel verziert wird.
Richtigen Country-Stuff, prima mit Wechsel-Bass gibt's bei der Geschichte über die Art wie Men & Women miteinander kommunizieren. So ähnlich würden das NRBQ wohl auch angehen.

Trotz der Gäste gefallen mir die BOTTLE ROCKETS vor allem, wenn sie wie in Baby's Not My Baby Tonight ganz allein für die Musik verantwortlich zeichnen. Da kommt auch das tolle "Chicken-Picking" von Brian in diesem Country-Stomp richtig gut rüber.
Cartoon Wisdom ist eine schleppende Ballade, die etwas an Another Brand New Year vom "Brand New Year"-Album erinnert und die Slide-Gitarre spielt unverkennbar Warren Haynes.
Praktisch solo trägt Brian Cross By The Highway, nur zur Gitarre, vor. Dieser Erzähl-Charakter erinnert mich etwas an den Jupp von BAP.
Pretty Little Angie ist dann ein deutlicher Verweis auf das letzte Album. Viel Unterschied zu dem Dough Sahm-Titel She's About A Mover ist da nicht vorhanden, wozu auch die kreischende Lead-Gitarre beiträgt - kommt gut!
Der Titelsong Blue Sky leitet wieder zurück zu einem herrlichen Country-Folk-Stomp. Wenn bei diesem Song nicht die Wolken verschwinden, wann dann?
Für die Ballade Mom & Dad greift Mr. Haynes zur Dobro und unterstütz mit seinem Slide-Spiel den Vortrag von Mr. Henneman wundervoll melancholisch.
Der I.D. Blues birgt wieder mehr Zitate an die "wilderen" bluesigeren Aufnahmen früherer Alben. Auch die leicht verfremdete Stimme schlägt in diese Kerbe, während Brian und Warren sich die Solo-Bälle zuwerfen.
So eine Scheibe braucht natürlich einen Song wie The Last Time zum Ausklang: Brian Henneman, wieder ganz alleine zur Gitarre, eine stimmungsvolle Country-Ballade spielend, die einem kaum noch aus dem Kopf geht.

Ich kann den Bottle Rockets jetzt nicht beipflichten, dass dies ihre beste Scheibe wäre, das bleibt für mich "Brand New Year", aber es ist ebenso beeindruckend wie erfreulich, diese Band mit ihren neuen Songs zu hören, die allesamt weit über dem Durchschnitt stehen.
Ich hoffe die neue Plattenfirma hat etwas mehr Geduld mit den Jungs und bringt weiter Alben und, vor allem (!), eine Tour in Deutschland zu Wege!
Kurz nach Fertigstellung dieser Scheibe wurde mit John Horton aus St. Louis auch wieder ein zweiter Gitarrist für die Band gefunden. Es steht also nichts mehr im Weg um wieder zu verkünden: "From Festus, Missouri: The Bottle Rockets!"

Epi Schmidt, 13.12.2003

 

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