The Bottle Rockets

South Broadway Athletic Club

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.10.2015
Jahr: 2015
Stil: Country-/Roots-Rock
Spiellänge: 36:58
Produzent: Eric 'Roscoe' Ambel

Links:

The Bottle Rockets Homepage


Plattenfirma: Blue Rose Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Bottle Rockets
South Broadway Athletic Club, Blue Rose Records, 2015
 
Brian Henneman Vocals, Guitars, Electric Sitar
John Horton Guitars, Slide
Mark Ortmann Drums, Percussion
Keith Voegele Bass
Additional Musicians:  
Eric Ambel Guitars, Vocals
Carl Pandolfi Organ
Rob Arthur Accordion
     
01. Monday (Everytime I Turn Around) 07. Building Chryslers
02. Big Lotsa Love 08. Smile
03. I Don't Wanna Know 09. XOYOU
04. Big Fat Nuthin' 10. Ship It On The Frisco
05. Dog 11. Shape Of A Wheel
06. Something Good  

Ich weiß auch nicht, warum ich immer ein bisschen Angst habe, bei einer neuen Veröffentlichung der THE BOTTLE ROCKETS. Die Angst, dass es – aus welchem Grund auch immer – die letzte Scheibe der Band sein könnte? Oder dass Brian Henneman die Fähigkeit hochkarätige Songs zu schreiben verloren gegangen ist? Oder dass die Band einfach nicht mehr so gut ist, wie vor Jahren? Irgendwie nicht mehr zeitgemäß und nichtssagend?
Ein paar “Hallo, wach?“-Ohrfeigen gehören mir für jeden dieser Zweifel, denn bereits die ersten 12-Saitigen Akkorde von Monday (Everytime I Look Around), dem ersten Song ihres neuen Albums “South Broadway Athletic Club“, lösen diese auf, wie der Whiskey das Eis in meinem Glas. Schneller eigentlich noch, denn mit dem einsetzenden Rhythmus von Keith Voegele am Bass und Mark Ortman am Schlagzeug kommt die Scheibe unaufhaltsam ins Rollen wie ein Truck auf abschüssiger Fahrt. Dann noch Hennemans vertraute Stimme und der Tatsache, dass dieser einer der wenigen Songschreiber ist, deren Text man immer zuhören kann. Muss! Und letztlich fügt da John Horton eine Lead-Gitarre hinzu, die sachte unterstützend im Hintergrund bleibt, bis man ihr den Raum gibt, zwischen den anderen hervor zu blitzen und auch mal gehörig zu donnern. Welcome back, my friends!

Klar, dass diese Songs und das Album so gut in meinen Ohren klingen (und wohl nicht nur in meinen), liegt auch daran, dass da eine große Nähe zu den, aus meiner Sicht, herausragenden Alben der Band “The Brooklyn Side“ und “Brand New Year“ vorhanden ist. Und dass Produzent Eric “Roscoe“ Ambel hier wieder die Regler geschoben hat, ist sicher ein weiteres Plus.
Ja, Big Lotsa Love erinnert mich entfernt an Alone In Bad Company, ist aber auch für sich genommen ein weiteres Beispiel für Hennemans geniale Songwriter-Kunst. Hervorragend dynamisch aufgebaut, kleine BEATLES-Zitate, akzentuierte Drums, toll klingende und vielschichtige Gitarren. Perfekt!
Auch I Don’t Wanna Know hätte problemlos auf “Brand New Year“ gepasst, lärmt herrlich – vor allem John Hortons Verdienst – und pendelt zwischen Singer/Songwriter und krachendem Rocksong. Wird in den Konzerten sicher ein Highlight. Oh, Mann, unternehmt was gegen Hennemans Flugangst. Ich will die Band mal wieder live sehen!!
Ein weiteres Beispiel für treibenden Country Rock, der vom Punk nicht so weit weg ist? Big Fat Nuthin‘ - schnurgerade und trotzdem auch was zum Zuhören.
Ebenso wie die locker dahin galoppierenden Weisheiten in Dog. Wie Brian Henneman singt; “Sometimes it’s just that simple“.
Wie geschmackvoll die Band – und natürlich Produzent Eric Ambel, der es sich nicht nehmen lies, mit in die Saiten zu greifen – Gitarren arrangieren kann, dafür ist unter anderem Sometimes Good ein gutes Beispiel. Man möchte der Nummer ewig zuhören.

Von ihrer härteren Seite zeigen sich die BOTTLE ROCKETS in Building Chryslers. Hier ist man wieder im Neil Young/Crazy Horse-Fahrwasser. Gleichzeitig Country und Heavy Rock und derbster Garagen-Sound. Einfach nur geil! Ein “Acoustic-Demo“ der Nummer bekamen wir ja bereits auf der ”Bottle Rockets / The Brooklyn Side – Deluxe Edition” zu hören.
Muss man jetzt das Album komplett abfeiern? Ja! Wenn man jemals einen Funken Zuneigung zu dieser Band und ihrem Sound verspürt hat, bekommt man hier eines ihrer besten.
Mit Hennemans typischen Country-Erzähl-Stücken, wie Smile, 60’s-Pop-Nummern – stilgerecht mit Sitar – wie XOYOU, oder balladesken Slow-Motion-Songs, wie Ship It On The Frisco, sanft mit Orgel unterfüttert. Das Schöne an diesen Songs ist, dass jederzeit eine unvorhergesehene Wendung, oder eine kleine Bridge, nehmen können, die sie so besonders machen und sie für ganz lange Zeit “hörbar“ machen.
Den Schlusspunkt setzt Shape Of A Wheel und reiht sich gleichzeitig ein, in eine Reihe mit den Klassikern der Band, die da heißen Slo Toms, Get Down River, Indianapolis, Love Like A Truck, usw. u.s.f.
Zu viele sind es, um hier aufgelistet zu werden und mit “South Broadway Athletic Club“ sind wieder ein paar dazu gekommen. Sollte die längst fällige “Greatest Hits“ der BOTTLE ROCKETS mal erscheinen, wird es schon mindestens eine Doppel-CD werden müssen.

Epi Schmidt, 09.10.2015

 

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