The Brew

Hollow Days

Aschaffenburg, Colos-Saal, 12.04.2012

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 19.04.2012
Stil: Blues Rock, Hard Rock

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Redakteur(e):

Michael Koenig


The Brew, Hollow Days,
Aschaffenburg, Colos-Saal, 12.04.2012

Ich habe schon so viel Positives über das Power Trio THE BREW gelesen und gehört, zudem gefällt mir ihre Musik außerordentlich gut. Warum also nicht die nächste Gelegenheit nutzen und einen Gig dieser Band besuchen? Na eben. Und ich musste auch gar nicht mal solange warten, denn schließlich ergab sich besagte Gelegenheit, im Zuge der ’The Third Floor European Tour’ zum aktuellen Album, am vergangenen Donnerstag im Aschaffenburger Colos-Saal. Also, keine Zeit verloren und nichts wie hin.

Um circa 20:00 Uhr betreten jedoch zunächst HOLLOW DAYS die Bühne des gar nicht mal so schlecht besuchten Clubs, um ihre Aufgabe als Anheizer zu erfüllen.
Sänger/Bassist Conner Smith (Bruder des THE BREW Schlagzeugers), Gitarrist/Hintergrundsänger Scott Neumann, sowie Schlagzeuger Alex Brown sind, wie der Headliner dieses Abends, im englischen Grimsby zuhause. Die blutjungen Burschen gehen gleich in die Vollen und lassen in ihrer Intensität bis zum Ende ihrer Darbietung nicht mehr nach. Sie spielen hochenergetischen 1960er/1970er Rock mit Hang zu Psychedelic, Blues, Alternative Rock und Independent Rock. Ihre Einflüsse reichen ganz offensichtlich von alten Helden wie PINK FLOYD, LED ZEPPELIN, Jimi Hendrix, THE DOORS (deren Break On Through (To The Other Side) covern sie ein wenig schräg, aber dennoch gelungen), bis hin zu neu(er)en Vorbildern wie den ARCTIC MONKEYS, RADIOHEAD, den KINGS OF LEON, KULA SHAKER und darüber hinaus. Sei es wie es sei. Die Mischung zündet jedenfalls und die Leute gehen bereitwillig mit.
Für die Show der Engländer ist zuallererst Conner Smith zuständig, der sich mehr als achtbar aus der Affäre zieht. Er kommuniziert mit dem Publikum, überbrückt die Gitarrenstimmpausen von Scott Neumann mit Worten oder Basslinien und hat auch kein nennenswertes Problem damit, als sein Bass sich zum Ende der Show hin verabschiedet, sondern schnappt sich einfach das nächste Mikrofon und singt halt einfach ohne Instrument weiter. Man merkt schon, dass die drei Konzerterfahrung besitzen, denn sie sind gut aufeinander eingestellt und dementsprechend selbstbewusst. In Kürze soll ihre erste EP “Something From Hollow Days“ erscheinen, die sie natürlich in ihrem Programm berücksichtigen.
Gegen 20:35 Uhr ist Schluss und HOLLOW DAYS ernten, zu Recht, viel Applaus und Zustimmung für ihr wirklich überzeugendes Kurzgastspiel.

Es ist gerade 21:00 Uhr, als Saallichter und Pausenmusik erneut ausgehen. Endlich sind THE BREW an der Reihe.
Zu einem Westernintro schlendern Bassmann/Hintergrundsänger Tim Smith (Vater von Conner Smith und Drummer Kurtis Smith), Schlagzeuger Kurtis Smith und Gitarrist/Sänger Jason Barwick, von Jubel empfangen, auf die Bühnenbretter. Sofort nach Beendigung der Einzugsmusik steigt der Dreier richtig heftig in sein Programm ein. Er nimmt während des Gigs zwar gelegentlich die Füße etwas von den Gaspedalen, versprüht aber trotzdem ununterbrochen eine imponierende Masse an Energie und Spielfreude. So schaffen es die Briten ohne allzu große Mühe, den berühmten Funken auf die im Zuschauerraum Anwesenden (etliche davon sind total textsicher) überspringen zu lassen. Barwick, Smith & Smith werden von Anfang bis Ende frenetisch abgefeiert. Sie machen während der gesamten Vorstellung einen absolut souveränen und abgeklärten Eindruck. Die scheint so leicht nichts aus der Ruhe zu bringen.
THE BREW stehen in allererster Linie für altehrwürdigen, psychedelisch angehauchten, schon mal hart zur Sache kommenden, Blues Rock der Marken Jimi Hendrix und LED ZEPPELIN. Sie sind jedoch ebenso vom modernen Stoner/Hard/Psychedelic Rock, wie ihn WOLFMOTHER praktizieren, beeinflusst. Gelegentlich scheint aber auch die Düsternis von BLACK SABBATH durch.
Was diese Band auszeichnet, ist die Tatsache, dass jedes ihrer drei Mitglieder fähig und auch willens ist, das Publikum anzufeuern und offensiv in den Ablauf des, in weiten Teilen wie eine Jamsession wirkenden, Auftrittes einzugreifen.
Star der Truppe ist ohne Zweifel Jason Barwick. Er zelebriert sein Gitarrenspiel nach allen Regeln der Kunst und setzt dabei viele eigene Akzente, schlüpft aber auch in die Rollen anderer, berühmter Gitarristen. Mal gibt er den Jimmy Page (inklusive Geigenbogen), dann scheint da plötzlich Pete Townshend seine berühmten Windmühlenbewegungen vorzuführen, oder stehen da etwa doch eher Jimi Hendrix, wenn nicht gar Syd Barrett? So sieht erstklassiges Entertainment eines geborenen Rockstars aus.
Kurtis Smith könnte man sich durchaus als einen der beiden Bonhams oder auch Keith Moon vorstellen. Als technisch äußerst versierter Krafttrommler vereint er deren Stärken in sich. Sein ausführliches Solo, in dessen Verlauf er sich der Stöcke entledigt und mit bloßen Händen weitermacht, kommt sehr gut an.
Kurz nach 22:30 Uhr klingt der reguläre Teil des Konzertes aus. Der gesamte Colos-Saal ist ein einziger Begeisterungssturm. Kein Wunder, nach einem solchen Feuerwerk handgemachter, virtuos dargebrachter und mörderisch groovender Rockmusik.
Keine drei Minuten später gibt die Dreierbande den massiven Zugabeforderungen nach und kommt für etwa zwanzig Minuten zurück, um es nochmals mehr als oberamtlich krachen zu lassen. Dann ist es endgültig aus und vorbei. Zumindest für diesmal.

Dieser Power Trio-Abend hat mit Sicherheit keinen einzigen seiner Besucher unzufrieden oder gar enttäuscht zurück gelassen. Es ist einfach wunderbar zu erleben, dass es auch heute noch Musiker gibt, die ihre Instrumente beherrschen, ohne überdimensionale, digitale Hilfsmittel auf der Bühne klarkommen und den wahren Rock’n’Roll nicht untergehen lassen wollen.

THE BREW sind ihrem Ruf als Live-Sensation in Aschaffenburg wahrlich gerecht geworden. Beide Daumen hoch für diese tolle Leistung.
HOLLOW DAYS haben auf jeden Fall das Potential, eine ganze Menge zu erreichen. Wie man die Crowd auf seine Seite zieht, wissen sie jetzt schon. Da rockt und rollt eventuell eine weitere große Bühnenattraktion auf uns zu.

Michael Koenig, 12.04.2012

 

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