The Brew

The Joker

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.07.2009
Jahr: 2009
Stil: Blues Rock, Classic Rock

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Redakteur(e):

Christian Gerecht


The Brew
The Joker, Brew/Eigenproduktion, 2009
Jason BarwickGuitar, Vocals
Tim SmithLead Vocals, Bass
Kurtis SmithDrums
Produziert von: The Brew & David Goffin Länge: 38 Min 15 Sek Medium: CD
01. Postcode Hero05. Hearts Desires
02. Lies06. Burt's Boogie
03. The Joker07. Break Free
04. Dil Chahta Hai08. 24 Hours (From Yesterday)

"The Brew"! Dieses Synonym verlinkt das Langzeitgedächtnis (obwohl das "Strange" fehlt...) sofort mit CREAM...
...und schon sind wir auf einer halbwegs richtigen Spur!
THE BREW wandeln eindeutig auf den Pfaden frühen britischen Blues Rock. Ambitioniert, ehrlich, mit mächtigem Rock-Einschlag; an Bands wie HUMBLE PIE, BLIND FAITH oder TASTE erinnernd. Musik, die zu jeder Zeit Freude machte und macht.
Diese, teils großen, Fußstapfen vermögen THE BREW nun schon seit ihrem 2007er Debüt und der EP "Fate And Time" gut bis vollständig zu füllen und auch ihr neues Album "The Joker" erfüllt jedwelche Erwartungen; auch wenn der Joker auf dem einfachen, aber schönen Cover die Gedanken in Richtung frühe MARILLION lenkt.

Gleich der erste Song zerrt den Hörer mit ungestümer Gewalt in Richtung der frühen 1970er. Postcode Hero (ich stell ihn mir gerade vor... ;-)) kommt mit ordentlich Druck und ohne Umschweife zur Sache. Der Refrain wirkt so authentisch, dass man meinen möchte, er wäre aus irgendeinem dieser großartigen Spätsechziger oder Frühsiebziger Songs geklaut. Vermutlich ist er das auch. Aber das ist egal. Die Nummer föhnt einem regelrecht die Haare und ist ein prima Einstieg in ein prima Album.
Mit Lies schieben die Jungens einen ganz feinen Song hinterher. Der verhaltene Beginn und die mehrmalige Rückkehr zu den eher getragenen Momenten lassen das Take ungemein spannend wirken, Hookline und Refrain sind mehr als einprägsam und die Gitarren einsame Spitze; sie treiben die Nummer vor sich her wie eine Sau durchs Dorf. Man staunt nur noch.
Eine weitere "Packung" folgt mit dem messerscharfen Titeltrack. Der harte Shuffle, die mächtigen Riffs und der aggressive Gesangsstil treiben die Sau immer weiter, während sparsam gesetzte Psychedelic-Highlights dem Song eine ungemeine, immer hörenswerte Tiefe verleihen.
Mehr Psychedelic? Gern! Dil Chahta Hai ist nichts anderes als ein herrliches Psy-Intro zu Take Nummer 5, Hearts Desires. Beides zielt auf einen sehenswerten indischen Bollywood Streifen, der (meine ich) 2001 in die Kinos kam. Die Musik von THE BREW überzeugt hier wiederum mit gekonnten Arrangements und einer schier unglaublichen 70er Jahre Präsenz.
Der folgende Burt's Boogie bringt sich mit einer haushohen Überraschung in das Album ein. Nach einem gelungenen Gitarren Intro folgt ein (viereinhalb Minütiges) Schlagzeugsolo, dass sich gewaschen hat. Kein Hardrock-Fellgewitter, wie man es von DEEP PURPLE o.ä. kennt, sondern dezent und akkurat in Richtung Ginger Baker schielend. Die Restband steigt zum Ende des Songs sukzessive wieder ein und bringt diesen Boogie, der gar keiner ist, mit Bravour nach Hause.
Mit Break Free gibt es dann nochmal ordentlich eins auf die Glocke. Ein hammerhartes Gitarrensolo leitet die Nummer, die in der Folge von brillanten Riffs und beinhartem Groove nach vorne getragen wird, ein. Weitere, mörderische Giarrensoli stehen einer einfachen, aber auf den Punkt gebrachten Hook gegenüber und vor allem Letztere verleiht der, an sich alles andere als eingängigen Nummer einen Haken der Art, wie er sich nur mehr schwer aus dem Gehörgang entfernen lässt. Dass is einfach nur geil!!
Der vermeintliche Longtrack 24 Hours (From Yesterday) zitiert auf angenehme Weise noch einmal die Spätsechziger. Reminiszenzen zu den YARDBIRDS, ANIMALS, SMALL FACES, zum ausklingenden Beat im Allgemeinen tauchen auf und werden durch eine unaufdringliche (leider - ich hab's gern ein wenig fetter) Slide geadelt. Etwas Ratlosigkeit bleibt nach dem 20-Sekunden Break, das um Minute 3:34 beginnt. Ein Hiddentrack ist nirgendwo vermerkt, jedoch ist die Fortführung des Songs (unter Ode To Eugene?) definitiv als solcher zu werten. Hier erwartet den Hörer eine ganz ausgefeilte, gitarrenlastige Psychedelic-Nummer, die nur eins ist: Sensationell! Weshalb dieses Sahnestück hinter einer, wenn auch eher harten, Beat-Nummer versteckt wird, ist mir ein Rätsel...

Unter dem Strich bleibt von The Joker ein überaus erfreulicher Eindruck! Die Scheibe macht von vorne bis hinten Spaß. Dass es das (sehr junge) Powertrio noch zu Einigem bringen wird, davon ist nicht nur die BBC und JFK, sondern auch der Rezensent überzeugt. Und zu prophezeien, dass hier noch das Eine oder Andere hochkarätige Album ins Haus steht, ist, bei dieser Spielfreude, in keinster Weise risikobehaftet. Ganz klar: Daumen oben!

Christian "Grisu" Gerecht, 14.07.2009

 

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