The Broken Circle Breakdown Bluegrass Band Unbroken! Live In Concert, Universal Music, 2015 |
Veerle Baetens | Vocals, Guitar | |||
Johan Heldenbergh | Vocals, Guitar, Banjo | |||
Nils de Caster | Fiddle, Mandoline, Vocals | |||
Karl Eriksson | Banjo, Guitar, Vocals | |||
Bert van Bortel | Mandoline, Guitar, Vocals | |||
Bjorn Eriksson | Guitar, Dobro, Vocals | |||
Tomas de Smet | Upright Bass, Vocals | |||
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01. Black Mountain Rag | 09. Do I Ever Cross Your Mind | |||
02. Country In My Genes | 10. Reuben's Train | |||
03. The Boy Who Wouldn't Hoe Corn | 11. The Way It Goes | |||
04. Wayfaring Strangers | 12. The One I Love Is Gone | |||
05. Sin City | 13. Cowboyman | |||
06. Sandmountain | 14. Cherokee Shuffle | |||
07. Tumbling Tumbleweeds | 15. Ain't Gonna Miss Me When I'm Gone | |||
08. Don't Think Twice It's All Right | 16. If I Needed You | |||
Ja, klar, da denkt man natürlich auch gleich an “ O Brother Where Art Thou“, George Clooneys Filmerfolg, der uns vor Jahren wieder etwas näher an das Thema Bluegrass, Country und Folk brachte. Allerdings ging es bei “The Broke Circle“ doch deutlich melodramatischer zu. Dafür stand die Musik mehr im Vordergrund, denn hier war sie nicht nur willkommenes “Beiwerk“, sondern tragendes Element.
Entsprechend groß war die Resonanz und der Soundtrack ging über 180.000 Mal über die Ladentheke (oder wie das heutzutage abläuft). Die belgische BROKEN CIRCLE BREAKDOWN CIRCLE BLUEGRASS BAND – möchte mal wissen, wie die den Namen auf ein Plakat kriegen… - erhielt ebenso Auftriebe und gab es etliche umjubelte Konzerte, die das Publikum, sozusagen posthum, in den Film transferierten. Diejenigen, die das verpasst haben, können sich anhand dieser Live-CD einen Eindruck davon verschaffen, welcher Spaß da verbreitet wurde.
Da hoppelt der Black Mountain Rag munter die Appalachen hinunter und Banjo und Fiddle scheinen sich in diesem Instrumental gegenseitig überholen zu wollen. Also, da ist schon gleich für Stimmung gesorgt und ein erstes “Yieeh-Hah“ will einem entfahren.
Beim nicht minder flotten Country In My Genes fallen die Grenzen zum, ähm, ja, Country, natürlich, und ich muss beim Gesang, und vor allem bei dem von Veerle Baetens, an ein Konzert in Lauchhammer denken, bei dem Stefan Saffer und Laura Bean ähnlich harmonierten und erfreuten. The Boy Who Wouldn’t Hoe Corn gehören, wie der vorherige, zu den Songs aus dem Film, ebenso wie das folgende Wayfaring Stranger, und allein das wird schon für feuchte Augen im Publikum gesorgt haben. Aber auch Country- und Folk-Fans, die den Film nicht gesehen haben, werden sich hier anstecken lassen und alsbald für ein Tänzchen über den heimischen Fußboden wirbeln.
Es gibt aber auch reichlich Songs, die nicht im Film vorkamen, wie Gram Parsons Sin City - erneut wunderschöner, bittersüßer Gesang, und Bob Dylans Don’t Think Twice It’s All Right. Letzteres mit dünner Stimme, nahezu geflüstert, entwickelt sich dynamisch und direkt verführerisch.
Geradezu sakral kommt einem die Version von Tumbling Tumbleweeds vor, welches vielen Hörern ebenfalls aus einem Film bekannt sein dürfte: “The Big Lebowski“.
Brüche gibt es hier nicht. Wer mit der Musik was anfangen kann, wird von Beginn bis zum Schluss aufs Beste unterhalten. Zu den Highlights zähle ich noch Dolly Partons Do I Ever Cross Your Mind, Lyle Lovetts Cowboyman (herrlich, wie immer bei Lyles Songs, und wie hier der Funken umherspringt ist fast allein schon der Erwerb des Albums wert) und George Jones‘ Ain’t Nobody Gonna Miss Me When I’m Gone, das man anschließend für Tage nicht mehr aus dem Kopf kriegt.
Und die gute Nachricht zum Schluss: Die Band kommt für ein paar Termine im April nach Deutschland! Wer also die Chance hat, ein echtes Stück Leinwandgeschichte und eine mitreißende Bluegrass-Band auf der Bühne zu erleben, sollte diese Gelegenheit nutzen.