Titel |
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01. Stay |
02. What In The World |
03. Drive All Night |
04. Shame |
05. You Don't Know Me |
06. After The Rain |
07. Don't Feel Like Crying |
08. Corduroy |
09. Come Morning |
10. Back To Thee |
Musiker | Instrument |
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Joey Landreth | Vocals, Guitars, Synthesizer |
Dave Landreth | Bass, Synths, Backing Vocals |
Ja, sie sind tatsächlich ein bisschen ruhiger geworden. Nachdenklicher. Reflektierter. Die Gebrüder Landreth aus Kanada, die sich vor einigen Jahren aufmachten, die Musikwelt mit ihrem rootsigen Americana-Sound kanadischer Prägung zu erobern und sich nach Jahren des unentwegten Tourens 2016 erschöpft zurückzogen, um 2019 kurz nach ihrem Neustart und einem feinen Album namens "87" durch die C-Pandemie wieder ausgebremst zu werden.
Jetzt nach Monaten der inneren Einkehr, des Sinnierens, Komponierens und Aufnehmens überraschen Joey und Dave Landreth mit einem rundum glänzenden Album, das "Come Morning" titelt und die beiden Kanadier so ausgeschlafen wie selten präsentiert. Wie gesagt, die beiden Brüder haben die Ruhe weg und spiegeln mit ihren 10 neuen Songs ihre eigene Gelassenheit und Entspanntheit.
Wir hören mehr breit gefächerte Soundflächen als gewohnt, Synthesizer-Fahnen wehen im Wind, Pedal Steel Gitarren blinken am Horizont, die Hallräume tönen Kathedralen groß und alles wirkt womöglich ein wenig zu zahm, um für großes Aufsehen zu sorgen. Doch Bros. Landreth sind hier und heute keine lauthalsigen Schaumschläger, sie wollen den Hörer mit ihren Sounds einfangen und umgarnen. Der eine oder andere Fan wird die zünftigen, scharfen Slide-Guitar Licks und Soli von good ol' Joey vermissen, die nur in einigen wenigen Songs ihre markante Duftmarke versprühen. Joeys Gitarre geht hier schlicht und ergreifend andere Wege. Und ja, sein samtener und eindringlicher Soul gefärbter Gesang bleibt uns erhalten. Allein dafür muss man ihn lieben. Man hängt förmlich an seinen Lippen, während die wunderbaren Harmony Vocals ihre eigene Sprache sprechen und den Hörer verzaubern.
Okay, "Come Morning" wird in den Ohren des einen oder anderen Fans überraschend ungewohnt klingen, doch wenn man die Fähigkeit entwickelt, sich hineinzuwerfen in diesen ruhigen Fluss aus nachdenklicher Schönheit und harmonischer Eleganz, um sich einfach hinforttragen zu lassen, dann zündet die Platte richtig. Man spürt und fühlt die Intensität dieser Platte, den unverkennbaren Landreth-Groove und begreift schließlich was die Bros. Landreth erzählen wollen.