The Clash The Rise And Fall Of The Clash, UDR, 2014 |
Danny Garcia | Regie | |||
Robin Banks | Erzähler | |||
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01. Opening | 09. Mick Gets Sacked | |||
02. They Had Everything | 10. Enter Vince And Nick | |||
03. Bernie Rhodes | 11. Bernie Takes Control | |||
04. London, Paris, New York | 12. A New Album | |||
05. Where's Topper? | 13. Second Thoughts | |||
06. The Tension Builds | 14. Cut The Crap | |||
07. Two Camps | 15. A New Singer? | |||
08. Enter Pete Howard | ||||
THE CLASH wurden 1976 in London gegründet und gelten bis zum heutigen Tage als eine der einflussreichsten Punkbands – gleichgestellt mit den RAMONES und den SEX PISTOLS. In ihren Songs verarbeiteten sie Einflüsse aus verschiedenen Stilrichtungen kombiniert mit eingängigen Hooks und einer gehörigen Portion Aggressivität. THE CLASH beeinflussten den später entstehenden Brit Pop sehr stark. Besonders die MANIC STREET PREACHERS berufen sich auf die Band, aber auch andere Bands wie GREEN DAY, U2 oder auch R.E.M. sind in verschiedenen Phasen ihrer Geschichte unüberhörbar von THE CLASH beeinflusst worden.
Alleine an dieser breiten Akzeptanz und Resonanz aus durchaus unterschiedlichen musikalischen Bereichen lässt sich die Relevanz der Truppe festmachen. Sie waren definitiv nicht die Sorte Punks, wie man sie sich gemeinhin vorstellt. Sie waren nicht vorlaut, sie kannten mehr als drei Akkorde und wussten was Harmonien und Soli sind. Dadurch hatten THE CLASH aber auch ein echtes Akzeptanz-Problem. Von den „wahren Punks“ wurden sie teilweise sehr kritisch beäugt, weil sie eben nicht nur simpel daher lärmten. Von der breiten Masse der Musikfans wurden sie zunächst aber auch nicht mit offenen Armen empfangen, weil sie sich eben selber durchaus als Punks betrachteten.
Unter dem Titel "The Rise And Fall Of THE CLASH" nähern sich nun Regisseur Danny Garcia und Erzähler Robin Banks zumeist mit der Hilfe von Freunden und Bekannten, Journalisten, Roadies aber auch Teilen der Band die Geschichte der Band. Allerdings stellt sich nach den knapp 96 Minuten ein heftiges Maß an Enttäuschung ein, denn die DVD hält nicht, was der Titel verspricht. Der Aufstieg der Gruppe wird sträflich unter den Tisch fallen gelassen. Stattdessen beschäftigt sich das Machwerk fast ausschließlich mit dem Auseinanderdriften der Gruppe und der Rolle, die Manager Bernard Rhodes dabei spielte. Das wird dann sehr penibel aufgeschlüsselt, langweilt in seinen Details dann aber auch schon an einigen Stellen sehr.
Der Aufstieg und die wichtige Musik - für die der Name THE CLASH nun mal zuallererst auch Jahrzehnte nach dem Ende noch steht - bleiben leider komplett Außen vor. Klassiker wie "London Calling" sowie "Sandinista" werden nicht mal gestriffen und die Bedeutung von "Combat Rock" wird kaum behandelt. Insofern macht diese Dokumentation nicht das, was sie soll und in ihrem Titel ja auch vollmundig verspricht. Damit bleibt die DVD "The Rise And Fall Of THE CLASH" für den Fan äußerst unbefriedigend. Zumal auch die Musik eher eine untergeordnete Rolle spielt- Vielmehr scheint es das Ziel der Verantwortlichen gewesen zu sein, ein Psychogramm der Beteiligten zu entwerfen, bei dem weder Rhodes noch Joe Strummer oder Bassist Paul Simonon besonders gut wegkommen.
Als Fazit muss man leider nach den etwas mehr als anderthalb Stunden festhalten: Diese Dokumentation wird der Bedeutung von THE CLASH auf Grund der einseitigen Ausrichtung auf den Niedergang der Band wirklich nicht gerecht. Schließlich handelt es sich um eine der bedeutendsten Punk- und Rock-Bands in der Geschichte. Und dabei haben die Herren Jones, Strummer, Simonon und Headon (um hier mal nur die Original-Besetzung zu nehmen) wohl am nachhaltigsten die Geschichte, Entwicklung und Wahrnehmung zumindest des britischen Punks beeinflusst. Und diese Würdigung bleibt hier leider komplett aus. In dieser Hinsicht: Thema leider verfehlt.