The Crusaders

Live At Montreux 2003

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 19.09.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Live At Montreux 2003, Eagle Vision, 2008
Joe SampleFender Rhodes, Wurlitzer Piano
Wilton FelderSaxophone
Ray Parker Jr., Larry CarltonGuitar
Steve BaxterTrombone
Kendrick Scott, Stix HooperDrums
Freddie Washington, Pops PowellBass
Randy CrawfordVocals
Produziert von: Terry Shand & Geoff Kempin Länge: 121 Min 00 Sek Medium: DVD
01. Spiral09. Street Life
02. Viva De Funk10. Imagine
03. Creepin'11. Rural Renewal
04. Way Back Home12. Ghostbusters
05. Carnival Of The Night13. Soul Caravan (Bonus Track)
06. Put It Where You Want It14. A Ballad For Joe (Bonus Track)
07. The Thrill Is Gone15. Spiral (Bonus Track)
08. Soul Shadows16. Hard Times (Bonus Track)

Lange nichts gehört von diesen alten Kämpen. THE CRUSADERS, Joe Sample, Wilton Felder, Stix Hooper und Wayne Henderson und vor allen Dingen Larry Carlton, aus der damaligen Mitt-Siebziger-Jahre Inkarnation, haben mich seinerzeit dem Jazz etwas nähergebracht. Damals grassierte in meinem Bekanntenkreis das Jazz-Rock/Fusion-Fieber. Was haben wir uns alles reingezogen: MAHAVISHNU ORCHESTRA, WEATHER REPORT, RETURN TO FOREVER, Carlos Santana mit John McLaughlin, Jean-Luc Ponty, Frank Zappa, Billy Cobham, ja, und eben auch THE CRUSADERS.

Die CRUSADERS haben seinerzeit schon die etwas elegantere, um nicht zu sagen 'smoothe', nicht ganz so wilde und irre schnelle Variante des Jazz-Rock bevorzugt. In den späteren Siebzigern, als sie mit der unnachahmlichen Randy Crawford zusammen arbeiteten und ihren einzigen Smash-Hit mit Street Life landeten, mutierte das Ganze zu einer Art Pop-Jazz, very catchy und erst recht tanzbar. Tanzbar waren die Grooves der CRUSADERS aber auch schon Jahre zuvor. Stellvertretend sei ein Song wie Put it where you want it genannt, der mit seiner unverkennbar coolen Melodieführung selbst heutzutage immer noch mächtig Spaß bringt.

Die Aufnahmen auf dieser vorliegenden CRUSADERS-DVD, "Live At Montreux", stammen allerdings aus dem Jahre 2003, als sich die ergrauten Eminenzen anschickten, ihre im Jahre 1960 formierte und zwischenzeitlich auf Eis gelegte Combo mit frischem Elan zu revitalisieren. Ihr seinerzeit aktuelles Reunion-Album "Rural Renewal" präsentierte sich sogar mit Ur-Drummer Stix Hooper, der jedoch beim Montreux-Gig keine Lust verspürte, mit von der Partie zu sein. Stattdessen spielt ein junger Hüpfer namens Kendrick Scott das Drum-Set, songdienlich zwar, aber kaum beeindruckend.

Ansonsten tummeln sich auf der Schweizer Bühne neben dem nach wie vor famosen Tastendrücker Joe Sample und den auf Wohlklang erpichten Wilton Felder, noch Ray Parker Jr., ein guter alter Bekannter an der Gitarre, dessen Funky-Groove-Licks den Songs eine etwas andere Rhythmik und Dynamik einhauchen als seinerzeit die Larry Carlton'sche Eloquenz. 'Ready' Freddie Washington mit seinem markanten Spiel am Bass kennt man von unzähligen Studiojobs aus den Achtzigern, inkl. Ghostbusters (gemeinsam mit Parker Jr.), welches hier auch verwurstet wird. Den jungen Posaunisten Steve Baxter, der mit einem Soloalbum und zahlreichen Jobs bei Edelmuckern wie Prince, Babyface, Barry Manilow und Michael Bolton Reputation erlangte, kennt man in unseren Breitengraden weniger. Umso bekannter dürfte jedoch die Gastsängerin Randy Crawford sein, die mit ihrem einzigartigen Schmelz und Vibrato bei vier Tracks stimmlich für Furore sorgt. Darunter B.B. King's Klassiker The thrill is gone und natürlich das unvermeidliche Street Life.

Insgesamt spielen die mittlerweile in die Jahre gekommenen Herren (Joe Sample wird nächstes Jahr immerhin schon 70), gerade im Vergleich zu den vier Bonus Tracks aus dem Jahre 1976, eher verhalten, bedächtig, versiert und abgeklärt. Wahrlich nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend. Sehr solide eben, und schon irgendwie smooth.
Die 1976er Nummern begeistern, trotz des entschuldbar mediokren Sounds, mit reichlich mehr Feuer und Verve. Der Drummer Stix Hooper z.B. weist ganz andere Qualitäten als Kendrick Scott auf, Wilton Felder gibt sich experimentierfreudig, wenn er sein Sax mit allerlei Effekten verzaubert, wie einst auch Chris Wood von TRAFFIC. Tja, und Larry Carlton, was soll ich sagen? Der Mann hat's einfach drauf, entlockt seiner Gibson 335 fulminante Sololäufe und lächelt sein altbekanntes Lächeln. Das quirlige Soul caravan spricht hier Bände.

Wer die CRUSADERS generell mag, sollte sich diese Konzert-DVD durchaus zulegen, gerade auch wegen der '76er Bonus-Tracks. Denn ansonsten wird man sie in unseren Landen wohl eher selten 'on stage' erleben.

Frank Ipach, 19.09.2008

 

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